Der Pick-up-Markt in Deutschland ist klein, aber heiß umkämpft: Ford Ranger, Nissan Navara oder Toyota Hilux sind nur ein paar der Kandidaten, die sich hierzulande um jährlich mehr als 20.000 Käufer schlagen. Ein Kuchen, von dem sich traditionell auch der Mitsubishi L200 ein ordentliches Stück abgreift. Ab sofort geht der japanische Lastesel technisch überarbeitet und mit neuem Design auf Kundenfang. Obwohl sich die Front im sogenannten Dynamic-Shield-Look mit angedeutetem Chrom-Kuhfänger und schmalen Scheinwerfern stark an seinen Pkw-Brüdern orientiert und der L200 damit deutlich lifestyliger aussieht, will der Mitsubishi genau das nicht sein. Er sei der Profi für Profis, erklärt der Hersteller, und das soll auch so bleiben.
Leiterrahmen und Blattfedern
Damit das Nutzfahrzeug seinem Namen weiterhin alle Ehre macht, behält Mitsubishi die robuste Konstruktion bei: Leiterrahmen und Blattfedern. Allerdings haben die Ingenieure die Federn vorne verstärkt, hinten ein zusätzliches Blatt eingebaut und zusammen mit der steiferen Karosserie für ein besseres Handling gesorgt. Das ist für einen Pick-up tatsächlich ordentlich, wenngleich der Mitsubishi immer noch munter über Unebenheiten hoppelt und alles andere als dynamisch ist. Das gilt auch für den neuen Antrieb: Ein Euro-6d-Temp-sauberer 2,3-Liter-Vierzylinder-Diesel hält Einzug, der mit 150 PS sogar geringfügig weniger leistet als das bisherige Basis-Modell; eine stärkere Ausbaustufe ist aktuell gar nicht erhältlich. Obwohl seine 400 Newtonmeter, wahlweise verwaltet von einer hakeligen Sechsgang-Schaltung oder einer sechsstufigen Automatik, schon bei 1.750 Umdrehungen anliegen, ist das Triebwerk alles andere als durchzugsstark. Wer einigermaßen flott vorankommen will, muss ordentlich aufs Gas treten, damit geht aber der angegebene Normverbrauch von 8,8 bis 9,7 Litern perdu - schließlich müssen schon leer gut zwei Tonnen bewegt werden.
Zwei Allradsysteme
Ein Trumpf des L200: seine Allrad-Technik. Zwar fährt die Basis wie bei vielen Mitbewerbern üblich als Hecktriebler mit zuschaltbarer Vorderachse vor, doch gibt es ab der zweiten Ausstattungslinie (ab 29.319 Euro) einen permanenten Allradantrieb. Der Vorteil: keine Verspannungen im Antriebsstrang bei Kurvenfahrten. Um den Diesel-Durst etwas zu zügeln, kann auch hier der Antrieb der Vorderräder abgekoppelt werden. Serienmäßig an Bord ist eine 100-Prozent-Hinterachssperre, wer sich statt für die Club-Cab-Version mit halber Fondtür und Notsitzen in Reihe zwei für den viertürigen, fünfsitzigen Double Cab entscheidet, bekommt sogar noch eine Geländeuntersetzung und diverse Offroad-Fahrmodi. Egal ob Club oder Double Cab, der Innenraum ist bei beiden gleichermaßen robust gestaltet und mit reichlich Hartplastik verkleidet. Wohnlichen Charme bringt höchstens das optionale Touchscreen-Infotainmentsystem mit Smartphone-Anbindung ins Cockpit.
Auch die Länge des L200 ist unabhängig von der Kabine, er misst immer 5,30 Meter. Allerdings variiert die Ladefläche je nach Fahrerhaus zwischen 1,85 und 1,52 Metern. Auf Sonderwunsch liefern die Japaner den L200 sogar als Fahrgestell ohne Ladefläche, dann können individuelle Aufbauten wie zum Beispiel Kräne montiert werden. Aber auch für die normalen Pickups hält das Zubehörprogramm zahlreiche Anbauteile wie Schneeschaufeln oder Seilwinden bereit.
Mitsubishi L200
Preis: ab 24.950 EuroR4/2.268 cm³ | 110 kW/150 PS 400 Nm/1.750-2.250 U/min Sechsgang-Schaltgetriebe 174 km/h | WLTP 8,8 D | 231 g/km 5.295 x 1.815 x 1.780 mmLadefläche max.: 1,85 x 1,47 MeterEffizienzklasse: k. A.Versicherung: k. A.Wartung: 20.000 Kilometer/jährlichGarantie: 5 Jahre/160.000 KilometerAlle Preise netto zzgl. Umsatzsteuer