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Zwei Herzen sind nur der Anfang

01.03.2019 06:00 Uhr

Flottenleiterin Claudia Vogt freut sich auf den Transit Custom Plug-in-Hybriden und kündigt weitere Stromer an. Zudem werden Flotten bald eigene Telematiklösungen erhalten. Und dann kommt noch der neue Transit.

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Der Focus hat sich trotz Modellwechsel sehr gut verkauft. Wie lief das genau?

Claudia Vogt: Ein Modellwechsel stellt für jeden Hersteller eine große Herausforderung dar: Naturgemäß führt die Umstellung auf ein neues Modell zu Produktionslücken. Trotzdem ist es selbstverständlich unser Ziel, den Fahrzeugbedarf unserer Kunden als zuverlässiger Partner durchgehend bedienen zu können. Dies schafft man nur in einem engen Schulterschluss mit dem Kunden und dem Handel. Die Großkunden haben wir zum Beispiel aktiv über unser Timing informiert und gemeinsam maßgeschneiderte Lösungen zusammen mit dem Handel umgesetzt. So wurden Fahrzeuge vorkonfiguriert und dann sukzessive nach dem Wunsch des Kunden ausgeliefert. Die Resonanz unserer Kunden zeigt, dass uns dies gelungen ist.

Was zeichnet den neuen Focus aus?

C. Vogt: Der neue Focus ist aufgrund seiner hochmodernen Technologien und seines gelungenen Designs ein wirklich gutes Auto, das sich im Flottenmarkt superschnell etabliert hat. Inzwischen haben etliche etablierte Flottenbetreiber, die auch bislang schon Focus-Fahrzeuge hatten, auf das neue Modell umgestellt. Außerdem konnten wir auch einige neue Flotten für diese Baureihe gewinnen. Hinzu kommt: Mit den neuen Derivaten wie ST-Line, Active oder Vignale haben wir Kunden zurückgewonnen, die sich eigentlich Richtung SUV, Crossover orientiert haben. Auch ambitionierten User-Choosern können wir ein tolles Produkt anbieten.

Fragen die Kunden nicht eher nach Benzinern, um Fahrverbote zu vermeiden?

C. Vogt: Das hängt vom Fuhrpark ab. Ich habe kürzlich mit einer Fuhrparkmanagerin aus dem Versicherungsbereich gesprochen, die sagte, dass sie weiter Diesel fahren würden, da der Diesel die einzig passende Antriebsart für ihr Nutzungsprofil sei. Unser Außendienst berät die Fuhrparkmanager transparent und kompetent und erläutert ihnen, was für Fahrzeuge wir im Portfolio haben, wie wir die Zukunft sehen und welche Fahrzeuge wir für den jeweiligen individuellen Einsatzzweck empfehlen würden.

Welche Dieselalternativen können Sie in solchen Gesprächen schon anbringen?

C. Vogt: Wir setzen mit zunehmender Geschwindigkeit auf elektrifizierte Motoren - vom Mild-Hybriden bis zur Vollelektrifizierung - und bieten auf diesem Feld künftig mehr Modelle als den Mondeo Turnier als Vollhybrid an. Im April zeigen wir, wohin unsere Reise gehen wird.

Wohin geht die Reise beim Mondeo?

C. Vogt: Wir investieren jetzt erneut in den Mondeo, den es ab sofort als Limousine und - erstmals - auch als Turnier mit dem Hybrid-Antrieb geben wird. Weiter im Programm bleiben übrigens auch die Großraum-Limousinen S-Max und Galaxy. So sehe ich kurz- und mittelfristig nicht, dass wir aus den Segmenten aussteigen würden.

Eingestiegen sind Sie bei Streetscooter. Wie profitiert Ford davon?

C. Vogt: Wir lernen, welche Probleme und Hemmschuhe es für Elektrofahrzeuge in Deutschland noch gibt. Nur ein Beispiel: Manche Streetscooter-Kunden haben bereits Wallboxen oder Ladesäulen in ihren Betrieben, aber es gibt kein Versorgungsnetz außerhalb.

Kann ein Plug-in-Hybrid wie der neue Transit Custom diese Lücke schließen?

C. Vogt: Nachdem wir die Serienversion auf der IAA Nutzfahrzeuge im September 2018 vorgestellt haben, bekamen und bekommen wir bis heute ein überaus positives Feedback. Als Übergangslösung zum Beispiel auf dem Weg zu rein batterieelektrischen Nutzfahrzeugen ist er momentan einmalig. Sehr geholfen haben uns dabei unsere Erfahrungen, die wir in einem Praxis-Großversuch mit zwanzig Testfahrzeugen in London gemacht haben.

Eine Alternative wären Erdgas-Modelle, wie sie früher angeboten wurden.

C. Vogt: Wir hatten verschiedene Modelle jeweils mit bivalentem Erdgas- oder Flüssiggas-Antrieb im Programm. Die Nachfrage ist aus unserer Sicht aber zumindest in Deutschland hinter den Erwartungen zurückgeblieben, so dass wir entsprechende Motoren aus dem Programm genommen haben. Das Know-how und die Kompetenz sind aber nach wie vor vorhanden, so dass wir bei einer entsprechenden Nachfrageentwicklung reagieren könnten.

Nutzen die Fuhrparks bereits die Möglichkeiten des Ford-Pass-Modems aus?

C. Vogt: Hier gibt es drei Aspekte zu unterscheiden: Erstens: Flottenkunden aus der Transport- und Dienstleistungsbranche möchten gerne direkt auf die Daten aus dem Modem zugreifen und in ihre Systeme integrieren. Zweitens: Die neue Ford- Pass-App ist wiederum vor allem für User-Chooser ein Gewinn. Drittens: Wir haben mit 'Ford Commercial Solutions' eine eigene Sparte geschaffen, die sich gezielt um Gewerbe- und Großkunden kümmert. Wir werden noch in diesem Jahr maßgeschneiderte Telematik als Hard- und Software-Lösungen anbieten, um Fahrzeugdaten in Herstellerqualität bereitzustellen. Dabei werden die Daten aus den Fahrzeugen in unserer Transportation Mobility Cloud bereitgestellt und können von dort auf den Computer des Fuhrparkleiters aufgespielt werden, der damit seine komplette Flotte überblicken und steuern kann. Außerdem werden wir mit Ford Telematics eine leistungsstarke Software-Applikation anbieten, die benutzerfreundlich und einfach zu implementieren ist. In einer weiteren Ausbaustufe wird es dann sogar ein integriertes Flotten-Management-Angebot von Ford geben, das wir Hand in Hand mit Unternehmen aller Branchen und Größen entwickeln.

Bereits etabliert sind Ihre Full-Service-Leasingangebote über die ALD, wie hoch ist hier die Nachfrage?

C. Vogt: Im gewerblichen Bereich werden 70 Prozent der Fahrzeuge über ein Leasingkonzept erworben, das wir mit Ford Lease über unseren Kooperationspartner ALD anbieten. Das funktioniert sehr gut und wir freuen uns über wachsende Zahlen. Parallel spielen für uns die Händler eine entscheidende Rolle und deshalb investieren wir weiter in unser Händlernetz. Alle strategischen Entscheidungen treffen wir zusammen und gemeinsam mit dem Handel.

Car- und Bikesharing bietet Ford schon an, was fehlt noch am Mobilitäts-Mix?

C. Vogt: Neben der Elektrifizierung ist das zweite große neue Arbeitsfeld bei Ford die Mobilität, für die wir auch eigene Entwicklungsteams haben. Diese erarbeiten Antworten auf die Frage: Wie kann man einem Kunden - ob privat oder gewerblich - den richtigen Mobilitätsmix aus einer Hand anbieten? Über die Ford-Pass-App sind Produkte wie unser Ford-Car-Sharing oder unser Bike-Sharing-Produkt buchbar.

Was sagt Ihnen das Gefühl für 2019?

C. Vogt: Ich persönlich habe ein sehr gutes Gefühl. Ich glaube, Ford ist produkttechnisch sehr gut aufgestellt. Wir haben alle unsere Volumenfahrzeuge in den vergangenen zwei Jahren erneuert beziehungsweise werden sie dieses Jahr erneuern. Wir sind bei den Nutzfahrzeugen so stark wie nie und bekommen dieses Jahr den gründlich überarbeiteten Transit dazu. Kurzum: Ich glaube, es wird ein sehr gutes Jahr für Ford und auch für uns in der Flotte. Trotz möglicher Ungewissheiten sagt der Kölner nicht ohne Grund: Es ist noch immer gut gegangen.

Interview: M. Blumenstein, R. Swantusch

Zur Person

- Claudia Vogt ist seit dem 1. November 2016 Leiterin des Bereichs Gewerbe- und Großkundengeschäft in der deutschen Ford-Organisation. Vogt ist 1987 als Trainee bei Ford eingestiegen. Sie hat seitdem verschiedene Leitungspositionen in der deutschen und europäischen Ford-Organisation innegehabt, darunter in Spanien, Italien und Großbritannien.

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