Wer auf dem Seitenstreifen telefoniert, während der Motor läuft, handelt ordnungswidrig. Darauf haben jetzt die Verkehrsrechtsanwälte des Deutschen Anwaltvereins (DAV) hingewiesen. Der Autofahrer bleibe auch auf dem Seitenstreifen ein normaler Verkehrsteilnehmer, so das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf (AZ: IV 2 Ss (OWi) 84/08). Auf einem Parkplatz wäre dies aber anders zu beurteilen. Der verhandelte Fall: Ein Autofahrer hielt auf dem Seitenstreifen und ließ den Motor an. Dann telefonierte er mit seinem Mobiltelefon. Vom Amtsgericht wurde er – neben dem fälligen Punkt – zu einer Geldbuße von 50 Euro verurteilt. Hiergegen setzte er sich zu Wehr. Das OLG bestätigte die Entscheidung des Amtsgerichts. Dem Autofahrer sei die Benutzung eines Handys untersagt, wenn er es hierfür in die Hand nehmen müsse. Dies gelte nicht, wenn das Fahrzeug steht und der Motor ausgeschaltete sei. Hier habe er bei laufendem Motor telefoniert. Auch nehme er weiterhin am "fließenden Verkehr" teil, da der Seitenstreifen "Fahrbahn im Rechtssinne" sei. Das Telefonieren sei somit genauso zu bewerten wie an einer roten Ampel. Daher sei sein Verhalten bei einem Seitenstreifen allerdings anders zu beurteilen als auf einem Parkplatz. Da er auf dem Seitenstreifen nur zum Telefonieren angehalten habe, handelte er überdies auch wegen verbotswidrigen Haltens an einer Kraftstraße ordnungswidrig. (red)
Urteil: Handyverbot auf dem Seitenstreifen
