Der freie Teilegroßhändler PV Automotive übernimmt die Werkstattkette Pit-Stop vom bisherigen Eigentümer, der Fondsgesellschaft BluO. Das gab das Unternehmen am Freitag in Essen bekannt. Über den Kaufpreis vereinbarten die Unternehmen Stillschweigen. PV Automotive kündigte an, die Pit-Stop-Filialen mit ihren rund 1.400 Mitarbeitern neu auszurichten: Aus der Kette mit bundesweit rund 400 Niederlassungen sollen mittelfristig inhabergeführte Werkstattbetriebe werden. Entlassungen soll es nicht geben. "Service und Reparatur haben sich in den vergangenen Jahren zu komplexen Dienstleistungen entwickelt, die in erster Linie lokal erbracht werden müssen, angepasst an die individuellen Bedürfnisse der Kunden vor Ort", erklärte PV Automotive-Chef Stephan Rahmede. Mit der Neuaufstellung von Pit-Stop auf Franchise-Basis werde dieses lokale Unternehmertum gefördert und die Qualitätsstandards der Betriebe flächendeckend erhöht. "Damit stärken wir die freie Kfz-Reparatur in Deutschland", betonte Rahmede. Der Kauf sei eine strategische Investition und ergänze das Markenportfolio mit den beiden Werkstattsystemen "Autoprofi" und "Autofit" sowie dem Online-Suchportal meinewerkstatt.de. Den Plänen zufolge sollen die Pit-Stop-Betriebe mittelfristig an lokale Unternehmer übergeben werden. Die künftigen Inhaber sollen das Geschäft vor Ort unter einer einheitlichen, bundesweit bekannten Marke eigenverantwortlich betreiben und im Franchise-System vom Vollsortiment an Fahrzeugteilen in Erstausrüsterqualität, System- und Finanzierungslösungen, Mitarbeiterqualifizierung und Service-Marketing profitieren. Weiterverkauf nach nur einem Jahr BluO-Gesellschafter Peter Löw sagte: "Mit seiner langjährigen Erfahrung im freien Werkstattgeschäft ist PV Automotive der richtige Partner, um Pit-Stop in eine erfolgreiche Zukunft zu führen." Der Münchner Finanzinvestor hatte die Werkstattkette erst im Mai 2009 von der britischen Kwik-Fit Gruppe zu 100 Prozent erworben. Pit-Stop erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 120 Millionen Euro. PV Automotive wurde 1922 gegründet und wird in der vierten Generation als Familienunternehmen geführt. Mit rund 350 Millionen Euro Jahresumsatz und rund 1.600 Mitarbeitern an 90 Standorten ist die Gesellschaft vor allem im freien Fahrzeugteilehandel aktiv. Dazu kommen die Ausrüstung von Werkstattbetrieben sowie Dienstleistungen und Werkstattsysteme für freie Kfz-Betriebe. (rp)