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Allradtechnik: Ohne Antrieb spart sich's leichter

10.11.2014 18:42 Uhr
Magnas Allradtechnik Flex 4 in einem Land Rover
Abnehmer: Magna beliefert auch Land Rover mit Allradtechnik.
© Foto: Magna

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"Die meisten Premium-Autohersteller haben ein ernstes Problem – und das hängt mit ihrem größten Erfolgsprodukt zusammen: dem SUV". Das sagt Peter Seidl. Und der Vorstand bei der Antriebs-Tochtergesellschaft des Zulieferer-Riesen Magna sollte es wissen. Schließlich stattet sein Unternehmen unter anderem die VW-Gruppe, BMW, Daimler, Jaguar, Maserati und Land-Rover mit Allrad-Technik Made in Austria aus.

Und was ist dann das Problem? "Der Flottenverbrauch steigt natürlich, wenn immer mehr Kunden Allrad-SUV wählen", so Seidl. Damit aber wird es für die Hersteller immer schwerer, die CO2-Vorgaben in Europa oder den USA zu erreichen. Ein Allrad-Antrieb sorgt schließlich immer noch für einen Mehrverbrauch "zwischen sechs und 13 Prozent."

Entsprechend groß ist der Druck auf Magna und andere Zulieferer, den Durst der vierradgetrieben Fahrzeuge zu mäßigen. Denn der ist eigentlich schon deswegen ein Ärgernis, weil die Fahrer meist nur auf befestigten Straßen unterwegs sind. In 90 Prozent der Fälle ist der Allradantrieb gar nicht in Betrieb, der SUV ein ganz normal front- oder heckgetrieben. Und hier haben sich die Magna-Entwickler ihre Sparidee einfallen lassen, an der sie seit 2003 tüfteln.

Mitrollende Technik
Bisher sind X-Drive (BMW), 4-Matic (Daimler) oder 4-Motion (VW) zwar schon so schlau, den Allradantrieb nur dann zuzuschalten, wenn er wirklich gebraucht wird. Doch in allen anderen Fällen laufen das ganze Allradgetriebe und die Verbindungs-Wellen trotzdem stets mit. Der Grund: Auch wenn die zweite Achse für den Allradantrieb gar nicht im Einsatz ist, bewegt sie dennoch die ganze Technik allein durch ihr Rollen mit. "Und das kostet Sprit", so Seidl.

Magnas Flex 4 getaufte Erfindung beinhaltet darum eine sogenannte Entkoppelungs-Einheit, die künftig blitzschnell während der Fahrt den gesamten Allrad-Antriebsstrang von der nicht angetriebenen Achse trennen kann, wenn Zweiradantrieb reicht. Nur bei Bedarf wird sie ebenso zackig automatisch wieder zugeschaltet. Seidl verspricht, dass derart ausgestattete Allradler "nur noch zwei Prozent mehr Sprit verbrauchen" – und beim Schadstoff-Ausstoß die gleichen Werte aufweisen wie konventionell angetriebene Modelle. Das macht es für Hersteller wie Porsche oder Mercedes deutlich leichter, die strengen und steigenden CO2-Vorgaben der Gesetzgeber einzuhalten.

Aber auch für Massenhersteller wie Nissan, Hyundai, Opel oder Ford bringt die Magna-Erfindung einen Gewinn. Gerade bei kleineren SUV schrecken nämlich bisher viele Kunden vor dem Mehrverbrauch des Allradantriebs zurück – und kaufen den neuen Wagen im Geländelook nur mit Frontantrieb. Wenn auch die Allradvariante dank Flex 4 nun zum Sparmeister wird, dann dürften wohl auch bei Mokka, Qashquai oder Santa Fe wieder mehr Käufer zum ertragreicheren Allrad greifen. (Peter Weißenberg/sp-x)

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