Laut aktueller Analyse von Dataforce verfügen mittlerweile mehr als ein Drittel der Unternehmensflotten in Deutschland über Elektro-Pkw – ein deutlicher Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. Fast 60 Prozent der befragten Fuhrparkverantwortlichen gaben an, in Zukunft noch stärker auf batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) setzen zu wollen. Entscheidende Vorteile sehen sie insbesondere bei den laufenden Betriebskosten.
Das Ding mit der Reichweitenangst
Trotz des Fortschritts bleibt der Handlungsbedarf hoch. Die größte Herausforderung bleibt die Reichweite, gefolgt von Ladegeschwindigkeit und Anschaffungskosten. Zwar verbessert sich die Zufriedenheit in diesen Bereichen, doch der Bedarf an Nachbesserung ist weiterhin deutlich.
Transporter: Geringer E-Anteil, aber hohes Potenzial
In Flotten mit leichten Nutzfahrzeugen sind bislang nur zwei Prozent der Transporter vollelektrisch unterwegs. Laut Dataforce sehen Flottenmanager jedoch fast die Hälfte der Fahrzeuge als grundsätzlich elektrifizierbar – vor allem im urbanen Einsatz.
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Neben klassischen Hürden wie Reichweite und Ladeinfrastruktur spielt hier die Nutzlast eine zentrale Rolle. Gerade bei Handwerks- und Logistikbetrieben entscheiden Ladevolumen und Transportkapazitäten über die Alltagstauglichkeit. Gleichzeitig nutzen viele Unternehmen den Umstieg als Anlass, ihre Markenpräferenzen zu überdenken: Ein Drittel bezieht E-Transporter inzwischen von anderen Herstellern als ihre Verbrenner.
Privatkunden sind überzeugt – und laden zu Hause
Auch im Privatmarkt ist die Elektromobilität angekommen. In einigen Regionen liegt der BEV-Anteil an den Neuzulassungen bereits bei 20 Prozent. Besonders bemerkenswert: Nur drei Prozent der aktuellen E-Auto-Besitzer würden beim nächsten Fahrzeug wieder auf einen Verbrenner zurückgreifen.
Wichtiger Erfolgsfaktor bleibt die Ladeinfrastruktur zu Hause: 85 Prozent der Nutzer verfügen über eine eigene Wallbox, 67 Prozent über eine Photovoltaikanlage. Gerade Haushalte mit Solaranlage interessieren sich verstärkt für bidirektionales Laden – also die Nutzung des Fahrzeugs als Stromspeicher.
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt zeigen sich ähnliche Trends: Rund 15 Prozent der privaten E-Pkw wurden gebraucht angeschafft, bei den Neuwagenkäufern können sich über zwei Drittel vorstellen, beim nächsten Kauf auf ein gebrauchtes Modell zu setzen. Ausschlaggebend sind hierbei Batteriezertifikate und Garantien, die von fast 90 Prozent der Befragten als entscheidend bewertet werden.
Kritik an Marken – und Chancen für neue Anbieter
Die Markenauswahl bei E-Fahrzeugen bleibt laut Dataforce ein kontroverses Thema: 50 Prozent der Fuhrparkverantwortlichen schließen chinesische Hersteller kategorisch aus, während gleichzeitig die Qualität deutscher E-Modelle im Vergleich zu Verbrennern von vielen hinterfragt wird.
Diese Unsicherheit eröffnet neuen Anbietern Chancen. Marken, die gezielt auf Bedürfnisse von Flotten und privaten Nutzern eingehen – etwa mit attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnissen und umfassendem Service –, können sich im deutschen Markt besser positionieren.