Das digitale Fahrtenbuch gewinnt bei Dienstwagenfahrerinnen und -fahrern zunehmend an Bedeutung. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Anbieters Vimcar unter mehr als 400 Personen in Deutschland, die ihren Dienstwagen auch privat nutzen. Wer sich einmal für eine digitale Lösung entschieden hat, kehrt laut Umfrage nicht mehr zum klassischen Papier-Fahrtenbuch zurück.
Demnach nutzen 29 Prozent der Fahrtenbuchanwenderinnen und -anwender von Beginn an eine digitale Variante, weitere 15 Prozent sind von der analogen Version umgestiegen. Einen Wechsel zurück auf Papier schließt laut Umfrage niemand aus.
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Vor allem jüngere Altersgruppen greifen früh zu digitalen Lösungen. In der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen nutzen 43 Prozent von Anfang an ein digitales Fahrtenbuch, bei den 35- bis 44-Jährigen sind es 32 Prozent. „Der Wechsel vom digitalen zurück auf das analoge Fahrtenbuch steht für Dienstwagenfahrerinnen und -fahrer überhaupt nicht zur Debatte“, sagt Felix Schmidt, Chief Product & Technology Officer bei der Shiftmove-Gruppe, zu der Vimcar gehört.
Steuerersparnis als zentrales Argument
Ein wesentlicher Grund für den Einsatz eines Fahrtenbuchs ist die mögliche Steuerersparnis. Nach Berechnungen von Vimcar lassen sich pro Jahr und Fahrzeug im Schnitt 2.617 Euro an Steuern einsparen. Zehn Prozent der Befragten nutzen das Fahrtenbuch nach eigenen Angaben schon immer gezielt als Steuersparinstrument, weitere 18 Prozent sind bereits von der pauschalen Ein-Prozent-Versteuerung auf die Fahrtenbuchmethode umgestiegen. Der Wechsel ist jeweils zum 1. Januar eines Jahres oder beim Erhalt eines neuen Dienstwagens möglich.
Besonders hoch ist der Anteil derjenigen, die schon immer ein Fahrtenbuch nutzen, in Sachsen mit 21 Prozent sowie in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt mit jeweils 17 Prozent. Eine hohe Wechselbereitschaft von der Ein-Prozent-Regelung zur Fahrtenbuchmethode zeigen vor allem Befragte aus Hamburg (56 Prozent), Berlin (43 Prozent), Sachsen-Anhalt (25 Prozent) und Rheinland-Pfalz (23 Prozent). Auch bei den 25- bis 34-Jährigen ist die Bereitschaft mit 39 Prozent überdurchschnittlich hoch.
Transparenz wichtiger als Komfort
Als größte Vorteile eines Fahrtenbuchs nennen die Befragten mehr Transparenz über private und geschäftliche Fahrten (52 Prozent), steuerliche Vorteile (49 Prozent) sowie eine genauere Erfassung der tatsächlichen Fahrzeugnutzung (41 Prozent). Jüngere Dienstwagenfahrerinnen und -fahrer heben zudem häufiger die einfachere Dokumentation einzelner Fahrten durch digitale Lösungen hervor.
Unterschiede zeigen sich auch zwischen den Geschlechtern: Männern sind steuerliche Vorteile und die exakte Nutzungserfassung wichtiger als Frauen.
Fahrtenbuch oder Ein-Prozent-Regelung
Dienstwagen, die auch privat genutzt werden, können steuerlich entweder pauschal über die Ein-Prozent-Regelung oder über ein Fahrtenbuch abgerechnet werden. Bei der pauschalen Methode wird monatlich ein Prozent des Bruttolistenpreises als geldwerter Vorteil angesetzt, zuzüglich 0,03 Prozent pro einfachem Entfernungskilometer für den Arbeitsweg. Beim Fahrtenbuch werden dagegen nur die tatsächlich privat gefahrenen Strecken versteuert, ergänzt um den Arbeitsweg.