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Elektromobilität: Autohersteller rufen nach dem Staat

25.03.2010 14:17 Uhr
Elektromobilität: Autohersteller rufen nach dem Staat
Laut VDA-Chef Wissmann erschweren die hohen Zusatzkosten die Entwicklung von Elektroautos.
© Foto: ddp/Martin Oeser

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Im weltweiten Wettlauf um die Entwicklung elektrisch angetriebener Fahrzeuge fordert die deutsche Automobilindustrie Unterstützung durch die Politik. Angesichts der auch in einigen Jahren noch immer enorm hohen Zusatzkosten für Elektrofahrzeuge sei die Politik gefordert, sagte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) am Mittwoch in Ludwigsburg. "Sie kann die Markteinführung von Elektroautos nicht allein dem Markt überlassen", betonte er. Wissmann rechnete vor, dass bei einem Elektroauto der unteren Mittelklasse wegen der teuren Batterien in naher Zukunft mit Mehrkosten von 10.000 bis 15.000 Euro gegenüber einem herkömmlichen Fahrzeug zu rechnen sei. Aber selbst wenn die Batterien durch höhere Stückzahlen billiger würden, müsse der Kunde auch im Jahr 2020 noch 7.000 bis 10.000 Euro mehr zahlen. "Im Vergleich zu konventionellen Antrieben werden Elektrofahrzeuge also noch lange eine große ökonomische Herausforderung bleiben", betonte der Verbandschef auf dem Technischen Kongress des VDA. Er sprach sich gegen einen nationalen Alleingang aus, der lediglich zu einem Subventionswettlauf verschiedener Nationen führe. Wissmann forderte gemeinsame Standards in Europa und Übersee für E-Autos und ihre Infrastruktur. Dazu gehöre auch klimafreundliche Energie. Die Politik sei gut beraten, die Einführung der Elektromobilität durch ein gemeinsames Wettbewerbsumfeld in Europa zu flankieren, eine faire Besteuerung zu gewährleisten und den Aufbau einer flächendeckenden Infrastruktur zu unterstützen, sagte er. "Wenn Politik, Wirtschaft und Wissenschaft an einem Strang ziehen, haben wir beste Voraussetzungen, um den Produktionsstandort Deutschland auch für das Automobil der Zukunft zu einem Kernland zu machen." Dudenhöffer: Förderprogramm "lächerlich" Deutschland muss bei der Entwicklung von Elektroautos mehr Tempo machen, forderte Ferdinand Dudenhöffer vom Auto-Forschungszentrum der Uni Duisburg-Essen auf dem Internationalen Jahreskongress der Automobilindustrie am Mittwoch in Zwickau. "Wir waren in den vergangenen Jahren deutlich zu langsam und müssen schneller werden", sagte er. Nach seinen Worten muss die Politik Forschung und Entwicklung mit einer langfristigen Strategie unterstützen. Das von der Bundesregierung für die Elektromobilität aufgelegte Programm von 500 Millionen Euro entspreche nur einem Bruchteil der Abwrackprämie und sei "lächerlich". Andere Länder gäben dafür zweistellige Milliarden-Beträge aus. Neben der Elektromobilität steht auch die Verkehrssicherheit im Mittelpunkt des 12. Technischen Kongresses des VDA. Bei der zweitägigen Tagung werden auch Daimler-Forschungschef Thomas Weber und der Leiter der Kfz-Techniksparte des weltgrößten Automobilzulieferer Bosch, Bernd Bohr, erwartet. Die beiden Stuttgarter Unternehmen treiben die Entwicklung und den Bau von Elektrofahrzeugen für die Serienfertigung voran. (dpa)

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