Mobilitätsexperte im Interview: "Was 2026 wirklich zählt"

05.11.2025 20:15 Uhr | Lesezeit: 1 min
Stephan A. Jansen
Prof. Dr. Stephan Jansen nennt sich gerne Fahrradhändler und Wissenschaftler. Er ist Professor für Urbane Innovation an der Universität der Künste Berlin, Gründer der Mobilitätsberatung MOND – Mobility New Designs und wissenschaftlicher Beirat des BBM.
© Foto: Privat

Stephan Jansen im Kurzgespräch über geopolitische Verschiebungen, Verhaltenswende und europäische Chancen.

Was zählt 2026 denn wirklich – für die Mobilitätsbranche, für Unternehmen?

S. Jansen: Wir stehen mitten in einer geoökonomischen Zeitenwende: Lieferketten, Rohstoffe, Werkstätten, Kunden – alles verschiebt sich. Unternehmen müssen begreifen, dass Mobilität nicht mehr lokal planbar ist, sondern global beeinflusst wird. Aber was auf Makroebene passiert, spürt man im Pendelverkehr und in der Logistik ganz konkret.

Sie sprechen von einer "Verhaltenswende". Was meinen Sie damit?

S. Jansen: Die Mobilitätswende ist in Städten längst Realität – nur oft anders als gedacht. Es war nicht das Elektroauto, das sie ausgelöst hat, sondern das E-Bike. Menschen verändern ihr Verhalten, wenn Infrastruktur und Alltag es zulassen. Wir brauchen keine neuen Batterien, sondern neue Mobilitätssysteme: weniger Material, weniger Verkehr, mehr Intelligenz.

Blicken wir weiter in die Zukunft: Was kommt 2027 – und was müssen Fuhrpark- und Mobilitätsmanager jetzt wissen?

S. Jansen: 1. Dann greift das Emissionshandelssystem. 2. Mobilität wird teurer – nicht aus Ideologie, sondern durch Marktmechanismen. Unternehmen, die jetzt ihre Strategien umbauen, gewinnen doppelt: sie schützen Klima und Kosten. Daher 3., mein Appell: Lieber heute umsteuern als morgen über Steuern klagen.


Prof. Dr. Stephan Jansen

…nennt sich gerne Fahrradhändler und Wissenschaftler. Er ist Professor für Urbane Innovation an der Universität der Künste Berlin, Gründer der Mobilitätsberatung MOND – Mobility New Designs und wissenschaftlicher Beirat des BBM. Er engagiert sich auf der NaKoBeMo 2025 in den Sessions Kamingespräch mit Dr. Ing. Arno Homburg, Aufsichtsrat Volkswagen AG zu „Mobilitätsmanagement der Zukunft – Vom Verbrenner bis zur multimodalen Verkehrslösung“ sowie „Positionsbestimmung und Praxiswissen – Der große Workshop zum betrieblichen Mobilitätsmanagement“ und wird gemeinsam mit Prof. Dr. Christian Grotemeier den Teilnehmern legale „Steuertricks“ mit auf den Weg geben.



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