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Messe für Fuhrparkmanager

29.07.2011 12:02 Uhr

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Messe für Fuhrparkmanager

Anfang Juli hat der Arbeitskreis Fuhrparkmanagement Bodensee für Flottenmanager aus der Schweiz, Österreich und der Region die 1. Fuhrpark-Messe Bodensee veranstaltet.

In der Ära von E-Mails und sozialen Netzwerken im Internet gibt es vor allem im Geschäftsleben nur noch wenige Plattformen und Ansatzpunkte, um den persönlichen Kontakt zu pflegen und zu intensivieren. Messen oder Events sind meist die einzige Möglichkeit für einen direkten Erfahrungsaustausch.

Aus diesem Grunde hat auch der Arbeitskreis Fuhrparkmanagement Bodensee e. V. (AFB) eine neue Stufe in seinen Aktivitäten gezündet (siehe auch „AFB im Netz“) und Anfang Juli Flottenmanager aus der Schweiz, Österreich und der Region zur ersten Fuhrpark-Messe Bodensee nach Kressbronn bei Friedrichshafen geladen. Mehr als 80 Teilnehmer folgten der Einladung des Vereins und nutzten die Tagesveranstaltung als Plattform zur direkten und unmittelbaren Kommunikation. Im Fokus der Messe standen sowohl alternative Antriebe und Elektrofahrzeuge sowie aktuelle Entwicklungen im Flottenmarkt. In Vorträgen und Diskussionen haben sich die Fuhrparkleiter über den Status quo informiert und ausgetauscht. Gleichzeitig haben sie sich dadurch stärker vernetzt.

Persönliche Kontakte intensiviert

Dass der enge Kontakt im AFB eine wesentliche Rolle spielt, verdeutlichte Thomas Höld, zweiter Vorstand des AFB und Fuhrparkleiter der Liebherr-Hydraulikbagger GmbH, bereits in seiner Begrüßungsrede. Darin betonte er: „Von Fuhrparkmanagern für Fuhrparkmanager: Dafür will der Arbeitskreis Fuhrparkmanagement Bodensee mit seinen Aktivitäten stehen. Die Messe verstehen wir deshalb als einen Baustein dieser Philosophie.“

Zum ersten Treffen dieser Art hat der Zirkel infolgedessen nur Flottenmanager und ausgesuchte Aussteller eingeladen, zu denen schon Beziehungen bestehen. Insgesamt elf Aussteller – von ASL Fleet Services, Carmacon und Deutscher Autodienst über Invers, Junited Autoglas und Mercedes-Benz bis hin zu Procontour, RS Chauffeurservice und Fahrdienstleistungen, Semase – Seitz, Wollnikom und Autoflotte – präsentierten sich. Höld ergänzte jedoch: „Wir wollen in den kommenden Jahren sukzessive wachsen, sodass sich dann auch weitere Aussteller beteiligen können.“

Im Anschluss hatte Uwe Seitz, Geschäftsführer des AFB und der Unternehmensberatung Semase, in einer kurzen Rede die Messe offiziell eröffnet. Bevor die Vorträge begannen, konnten die Teilnehmer ihre ersten Besuche an den Ständen der Aussteller absolvieren und die ersten Testfahrten mit den fünf E-Smarts und der Mercedes A-Klasse E-Cell in Angriff nehmen, die Mercedes zur Verfügung gestellt hatte.

Zukunft der E-Mobilität

Die Vortragsreihe rund um die Elektromobilität und alternativen Antriebe läutete Michael Schiebe von der Daimler AG mit einem Referat zum aktuellen Stand beim Hersteller und dem Wettbewerb sowie den Treibern in Sachen Elektromobilität ein. Nach einem kurzen Exkurs ins 19. Jahrhundert, wo die ersten Elektrofahrzeuge 1880 gebaut wurden, und einem „Ritt“ durch das folgende Jahrhundert, in dem sich diese Antriebsart nicht durchsetzen konnte, fragte Schiebe: „Beginnt nun das Zeitalter der Elektrofahrzeuge?“ Seiner Ansicht nach sprechen zumindest die steigende Nachfrage, die wachsenden Zulassungen sowie das Produktfeuerwerk der Hersteller dafür. Generell seien alle bestrebt, etwas für die Umwelt und das Image zu tun. Daneben gibt es handfeste Argumente für weitere Optimierungen, wie die CO2-Regulierung durch die EU, die einen durchschnittlichen Flottenverbrauch von 120 g/km in 2012 und 95 g/km in 2020 vorsieht, sowie Incentives für umweltschonende Fahrzeuge, wie der Wegfall der City-Maut in London für E-Autos, was den Unternehmen bares Geld spart.

Die Kunden würden sich im Gegensatz zu den Herstellern aber noch vielmehr mit ganz alltäglichen Fragen beschäftigen. Dazu gehört beispielsweise, ob die Elektrofahrzeuge auch vom lokalen Werkstattpartner des Herstellers repariert werden können. Oder trivial klingende Fragen, beipielsweise ob man mit einem E-Fahrzeug auch eine Waschanlage benutzen darf. Hinter der E-Mobilität stehe für viele daher noch ein großes Fragezeichen, so Schiebe. Zugleich denken viele Kunden, dass der Einsatz erst 2015 oder 2016 spruchreif sei. Die Möglichkeiten und Entwicklungen sind seiner Ansicht nach aber deutlich „näher“ als gedacht.

Nichtsdestotrotz stehen die Hersteller noch vor Herausforderungen, da sie zum Beispiel eine breitere Palette an Services bieten müssten. Beispiele dafür sind die Installation der sogenannten Wallbox beim Kunden vor Ort, einem Gerät, das eine schnellere Ladung ermöglicht, sowie neue Modelle zur Darstellung von Leasingraten auf Basis der TCO-Betrachtung. Aber auch die Fuhrparkleiter sehen sich neuen Aufgaben gegenüber, wie der Planung des Ladevorgangs nach Einsatzzeiten von Fahrzeugen, da in der Regel nicht alle gleichzeitig aufgeladen werden können. Aus diesen Gründen geht der Experte davon aus, dass es eine Erweiterung der gesamten Mobilitätsangebote gibt, für die sich Daimler etwa mit einer Modellpalette wappne, die von Mild-Hybriden über sogenannte Range-Extender bis zu reinen Elektrofahrzeugen plus entsprechenden Services reicht, meinte Schiebe. Dabei müssten die Produkte aber auch leicht versteh- und bezahlbar sein.

Potenzielle Fördergelder für Flotten

In einem weiteren Vortrag legte Joachim Köpf von der VK Partner Consulting in Berlin das neue Regierungsprogamm Elektromobilität und die damit verbundenen Chancen für gewerbliche Flotten dar. Demnach startet gegenwärtig die zweite Phase der Förderinitiative Elektromobilität für die Jahre 2011 bis 2013, welche ein Fördervolumen von einer Milliarde Euro an zusätzlichen Mitteln umfasst. Ziel ist es, damit spürbar mehr Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen. Dafür sollen sogenannte technische Leuchtturmprojekte und praxisnahe Untersuchungen in drei bis fünf sogenannten regionalen Schaufenstern gefördert werden. Köpf sieht darin die Chance für Flottenbetreiber, sich aktiv an der Implementierung der Elektromobilität im Fuhrpark zu beteiligen und dabei auch finanziell unterstützt zu werden. Seinen Angaben zufolge sei bei entsprechenden Konzepten eine Förderung von bis zu 50 Prozent des benötigten Betrages möglich.

Wie erfolgreich ein solches Projekt sein kann, zeige das Beispiel SAP. Der IT-Konzern habe in Zusammenarbeit mit dem Energieunternehmen MVV in Mannheim und dem Institut für sozial-ökologische Forschung (IOSE) Frankfurt in der ersten Phase des Regierungsprogramms 30 Stromos von German E-Cars als Elektrofahrzeuge in die Dienstwagenflotte aufgenommen, so Köpf. Dieses Projekt hat im Rahmen bestimmter Forschungsschwerpunkte eine Förderung von 2,2 Millionen Euro erhalten.

Für interessierte Flotten bietet das neue zweite Regierungsprogramm somit wieder eine Gelegenheit, E-Mobilität in der Praxis umzusetzen. Bei der Entwicklung solcher Projekte und der Antragstellung in den kommenden Monaten würde die VK Partner unterstützen, warb Köpf.

E-Mobilität in der Schweiz

Welche Chancen und Nutzen die Elektromobilität birgt, hat auch Christoph G. Kamber, Präsident des Schweizerischen Fahrzeug Flottenbesitzer-Verbands, kurz: SFFV, aus Sicht der Schweizer Fuhrparkleiter erläutert. Als langjähriger Flottenverantwortlicher für die Dienstwagen von Swisscom kennt er die Branche in der Schweiz und hat erfahren, dass der Druck insbesondere auf die großen Unternehmen der Eidgenossen enorm ist, umweltschonende Fahrzeuge einzusetzen. Und er propagierte auch diese Richtung: „Wenn wir immer nur nach allem suchen, was nicht geht, dann kommen wir nie voran.“ Seiner Meinung nach gehört daher den Hybrid-, Elektrofahrzeugen und Autos mit anderen alternativen Antrieben ganz klar die Zukunft. A. Schneider

AFB im Netz

Der Arbeitskreis Fuhrparkmanagement Bodensee e. V. ist im Internet seit Neustem nicht nur unter www.arbeitskreis-fuhrparkmanagement-bodensee.de, sondern auch unter www.afbev.de zu erreichen. Dort hat der Verein seinen Auftritt inzwischen erweitert und unter anderem Fachbeiträge für seine Mitglieder online gestellt. Zudem gibt es ein internes Forum, das als „Lexikon“ dient und über spezielle Themen informiert. Alle Dienste sind für einen Jahresbeitrag von 95 Euro brutto nutzbar. Interessenten können sich unter info@arbeitskreis-fuhrparkmanagement-bodensee.de direkt an die Vereinsführung wenden.

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