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ADAC: Stickoxid-Probleme auch bei Import-Dieseln

21.08.2017 14:16 Uhr
ADAC: Stickoxid-Probleme auch bei Import-Dieseln
Auch bei den Importeuren gibt es laut Tests des ADAC enormes Verbesserungspotenzial in Sachen Schadstoffemission.
© Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Bislang stehen vor allem die deutschen Dieselautos wegen ihres überhohen Stickoxid-Ausstoßes in der Kritik. Eine Testreihe des ADAC belegt jetzt: Bei den Importmodellen liegt ebenfalls vieles im Argen.

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Nicht nur Dieselmotoren der deutschen Hersteller haben ein massives Stickoxid-Problem. Auch bei den Importeuren gibt es laut Tests des ADAC enormes Verbesserungspotenzial in Sachen Schadstoffemission. So stoßen beispielsweise Fahrzeuge des Renault-Konzerns im Schnitt fünf Mal so viel NOx aus wie Modelle von BMW, meldete der Automobilclub, der sich auf die Ergebnisse von 188 realitätsnahen "EcoTest"-Messungen an Euro-6-Modellen seit dem Jahr 2013 beruft.

In der Auswertung erreichten die deutschen Hersteller das niedrigste Schadstoff-Niveau im Flottenvergleich. Fahrzeuge von BMW/Mini schnitten am besten ab, stießen im Mittel 141 Milligramm NOx pro Kilometer aus und würden damit die Realemissionsgrenzwerte der Abgasnorm Euro 6d erfüllen (168 mg/km). Gleiches gilt für die Fahrzeuge aus dem VW-Konzern und Mercedes-Modelle. Opel hingegen läge mit 236 Milligramm deutlich über dem erlaubten Maximalwert – ebenso wie Ford (488 Milligramm). Allerdings gelten die Vorgaben nicht für alle Fahrzeuge eines Herstellers, sondern zunächst nur für neue Typen; allgemeingültig werden sie erst 2019.

Dann würde es auch für viele Importeure eng werden, was die Zulassungsfähigkeit der heutigen Fahrzeuge betrifft. Renault/Dacia etwa kommt im Schnitt auf NOx-Emissionen von 684 Milligramm, in der Spitze beim Kompakt-Van Grand Scénic sogar auf 1.674 Milligramm. Kaum besser schnitt der Fiat-Konzern mit 561 Milligramm und ab. Auch Diesel-Pkw von Hyundai/Kia, Volvo, PSA, Jaguar Land Rover und Mazda überschritten die künftigen Grenzwerte deutlich. Nicht berücksichtigt wurden Toyota, Nissan, Subaru und Ssangyong. Der ADAC hatte in den vergangenen vier Jahren zu wenige Dieselfahrzeuge dieser Marken geprüft, um einen repräsentativen Durchschnitt bilden zu können.

Alle Autobauer gefordert

"Wenn Politik und Industrie Fahrverbote für Dieselfahrer tatsächlich verhindern möchten, muss die Politik jetzt alle Hersteller auf verbindliche Hardware-Nachrüstungen ihrer Autos verpflichten", erklärte Thomas Burkhardt, ADAC Vizepräsident für Technik. "Für die vornehme Zurückhaltung der Importeure nach dem ersten Dieselgipfel gibt es keinen Grund." Anders als die großen deutschen Konzerne hatten es die ausländischen Autobauer beim nationalen Dieselforum Anfang August abgelehnt, ihre Dieselmodelle nachzubessern.

Damit könnten die Import-Diesel auch in Zukunft für NOx-Alarm an den innenstädtischen Messstellen sorgen – selbst bei einer gelungenen Nachrüstung von deutschen Modellen. Allerdings muss man berücksichtigen: Die ausländischen Marken verkaufen im Vergleich zu den heimischen Herstellern weniger Fahrzeuge und haben darüber hinaus auch einen geringeren Diesel-Anteil. Bei Renault war 2016 rund jeder dritte der 125.000 Neuwagen ein Diesel (44.700 Einheiten), bei BMW wurden zwei Drittel der 263.000 Autos mit Selbstzünder ausgeliefert (172.000 Einheiten). (sp-x/rp)

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