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E-Mobilität in Flotten

07.06.2021 06:00 Uhr

Mehr als 60 Prozent aller 2020 in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge sind Firmenwagen. Fuhrparks kurbeln dabei nicht nur den Absatz an, sie sind auch Treiber der E-Mobilität - heißt es.

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Doch eigentlich sind die Fuhrparks oft die Getriebenen. Firmenintern wurde erkannt, dass ein großer Hebel in Richtung "carbon neutral" oder "zero emission" nur mit Hilfe der Flotte gelingt. Und schwuppdiwupp ist der bislang wenig beachtete "Autoverwalterjob" in sämtlichen Gremien dabei und ein wertgeschätzter Partner mit Fachwissen, wie beispielsweise der CO2-Fußabdruck minimiert werden kann.

Die Auswahl ist vorhanden

Auf dem Papier gelingt das recht einfach. So gibt es eine Fülle an Plug-in-Hybriden, die den CO2-Ausstoß im Vergleich zum klassischen Verbrenner vierteln. Auf dem Papier und in Einzelfällen im Alltag. Wer es ernst meint, guckt sich die E-Autos an. Die Mär, es gebe nicht genug, hält sich wacker. Doch wer hinschaut, findet über 50 E-Fahrzeuge. Vom 13.000-Euro-Kleinwagen (nach Förderung) über den Kombi bis hin zu Sportwagen, SUV und Transporter. Zu wenig Auswahl? Bei Tesla gibt es fünf Farben außen, drei innen, zwei Felgen und zwei Assistenzpakete. Das war's. Vielfalt ist doch offensichtlich nicht mehr gewünscht.

Das grüne Gewissen ist es selten

Der Treiber, warum intern umgestellt wird, ist in vielen Fällen nicht das grüne Gewissen. Wirklich verankert ist ökologisches Handeln selten. Oder wie sonst ist zu erklären, dass sich in Deutschland nur rund zehn Prozent fleischlos ernähren und lediglich sechs Prozent der Lebensmittel ein Biosiegel tragen? An diesen Hebeln könnte man sofort, einfach und effizient die Schraube in Richtung "Grün" drehen.

Was wirklich zieht, sind Subventionen. Bis zu 9.500 Euro gibt es beim Kauf oder Leasing (über mindestens zwei Jahre) pro E-Auto. Kfz-Steuerfreiheit bis 2030 und niedrigere Inspektionskosten ebenso. Der Firmenwagennutzer freut sich über die Halbierung oder Viertelung der Dienstwagenbesteuerung - auch für die Büro-Kilometer. Zudem profitieren Unternehmen und E-Autofahrende in vielen Städten vom kostenfreien Parken - oft für zwei Stunden. Wenn also der Mensch merkt, dass es sich lohnt, wird eine Win-win-Situation daraus, wenngleich die Initialkosten für Umstellung, Bereitstellung und Infrastruktur durchaus ins Geld gehen können - beim Unternehmen und beim Staat. Und eine Umgewöhnung ist nötig - wie immer, bei Veränderungen. Ins Geld geht das Thema E-Auto auch bei den Herstellern, deren Banken sowie Händlern und Leasingfirmen. Denn alle haben einst höhere Restwerte kalkuliert, als sie nun auf dem subventionsverwirrten Gebrauchtwagenmarkt erzielbar sind. Die Restwerte der Stromer sind laut DAT teils alarmierend niedrig.

Wie sinnvoll wäre es da, ein Anschlussleasing anzubieten? Für Firmen, die wirklich Wert auf Nachhaltigkeit legen. Stattdessen werden Bedenken geäußert, ein "altes" E-Auto zu nutzen, sei gefährlich, da die Garantie abgelaufen ist (die ist verlängerbar) und die Technologiesprünge groß sind. Wirklich? Vergleicht man einen Opel Ampera-E, der vor mehr als vier Jahren auf den Markt kam, mit aktuellen Modellen desselben Segments, sind die Unterschiede marginal. Akkukapazität, Motorleistung, Verbrauch, Reichweite: All das kann der Opel anno 2017 so gut wie die Modelle 2021. Ja, die Ladegeschwindigkeit ist mit maximal 50 kW geringer. Fertig. Wo sind die Technologiesprünge? Hyundai wird diese mit dem Ioniq 5 unter Beweis stellen. Sein 800-Volt-Bordnetz ist für Vielfahrer vielleicht das "E"-Nonplusultra.

Bei Hyundai erhalten alte Akkus übrigens ein Zertifikat zu deren Fitnessgrad. Denn ist der Akku platt, handelt es sich oft um einen wirtschaftlichen Totalschaden. Doch meist können sie noch recht viel und die Weiternutzung ist wirklich nachhaltig. Das gebrauchte E- Fahrzeug wurde bereits produziert. Sein CO2-Rucksack ist leichter. In diesem Elektro-Spezial zeigen wir, worauf zu achten ist und stellen ein paar Neuheiten vor. Denn E-Mobilität kann sinnvoll und zielführend sein - allerdings nicht für alle, aber für viele. Und kommen die gebrauchten E-Autos in den Umlauf (gekauft, geleast oder im Abo), sollten sie auch als Dienstwagen kein Tabu darstellen. Denn mit der 0,25-Prozent-Versteuerung ist ein echter Anreiz geschaffen, auch junge Gebrauchte zu fahren, und zwar länger als bislang üblich. Kein guter Gedanke? Vielleicht nicht, aber ein nachhaltig grüner, der zur Emissionssenkung in Gänze und zu niedrigeren TCO intern beitragen kann. Denn das aktuelle E-Auto-Szenario ist noch nicht bis zum Ende durchleuchtet.

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