Die Generation Z hält dem Auto die Treue – trotz wachsender politischer und gesellschaftlicher Debatten um autofreie Innenstädte, das Deutschlandticket und steigende Parkgebühren. 75 Prozent der unter 30-Jährigen mit eigenem Auto wollen darauf nicht verzichten. Das zeigt das aktuelle Automobilbarometer 2025 von Consors Finanz. Selbst unter jungen Erwachsenen ohne eigenes Fahrzeug ist der Wunsch nach einem Auto deutlich spürbar.
ÖPNV und Fahrrad ergänzen den Alltag
Zwar bleibt das Auto das wichtigste Verkehrsmittel, doch auch Bus und Bahn (48 Prozent), der Fußweg (48 Prozent) sowie Fahrrad (31 Prozent) und E-Bike (17 Prozent) spielen eine Rolle im Alltag der Gen Z. Im Falle fehlender eigener Fahrzeuge würden 60 Prozent auf Fahrgemeinschaften setzen. Miete, Carsharing und Auto-Abos kommen für rund die Hälfte infrage – deutlich häufiger als bei älteren Generationen.
Autonomie, Image und Familienprägung
Für viele junge Erwachsene steht beim eigenen Auto die Unabhängigkeit im Fokus: 38 Prozent wollen sich nicht auf Mietlösungen verlassen. Auch Aufwand und Kosten von Sharing-Angeboten schrecken ab (jeweils 29 Prozent). Zudem spielt für 17 Prozent das Auto eine Rolle für das persönliche Image. Und: Ein Drittel der Befragten wuchs in Familien auf, in denen ein eigenes Fahrzeug selbstverständlich war.
Händler sollen Mobilitätsservices mitdenken
Für den Handel bietet das Verhalten der Gen Z Potenzial: Neben dem Autoverkauf könnten auch Services wie Auto-Abos, Carsharing oder Fahrradverleih an Bedeutung gewinnen, so Bernd Brauer, Head of Mobility bei Consors Finanz. Entscheidend sei, verschiedene Mobilitätsformen flexibel kombinier- und finanzierbar zu machen – etwa durch modulare Angebote.
Ralph Gutschmidt