Inhalt
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Editorial
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In BewegungAm runden Tisch: Flottenmanager und Experten diskutieren Trends und Fakten
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Gewichte verlagern sichDie Neuerungen und Leistungen der Flottenversicherer im Detail
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Dauerprüfung
Interview: Flottenversicherungen im Fokus der DVS-Juristen
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Den Richtigen findenFuhrparkleiter-Umfrage: Erwartungen und Wechselwille in diesem Jahr
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Kontinuität schaffenDas Pro und Kontra von Mehrjahresverträgen
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Schadenkosten gesenktWie Voith Industrial Services die Kosten für Reparaturen deutlich reduziert
105
Handeln gegen den StromAutoflotte-Experte Ralph Feldbauer fordert aktives Riskmanagement
106
Risikofreie Zone?Die Modelle der Leasinggesellschaften zur Haftungsfreistellung in der Kasko
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Übung macht den MeisterWarum Sika Deutschland Fahrertrainings in die Car Policy aufnimmt
Am Scheideweg
„Wer suchet, der findet“, lautet eine alte Weisheit, die als Leitspruch auch im Markt für Flottenversicherungen seine Gültigkeit hat. Insbesondere, weil viele Fuhrparkmanager jedes Jahr aufs Neue nach einem Versicherungspartner fahnden, der ihnen noch bessere Konditionen und Rahmenbedingungen bietet als der bisherige. Damit waren nicht nur die einzelnen Vertragsleistungen, sondern auch der Preis gemeint. Und der Erfolg gab den Jägern meist recht. Nun scheint sich der Wind zu drehen. In der Zange zwischen der globalen Konjunktur- und Finanzmarktkrise mit offenem Ende ziehen die Kfz-Versicherer auch die Zügel für das Geschäft mit Flottenversich-erungen an. So hat etwa das Handelsblatt kürzlich unter der Überschrift „Mieses Geschäft mit Flotten“ über die Entwicklung der Sparte bei der Allianz berichtet und erläutert, wie der Versicherer aus der Misere kommen will. Die Lösung: klare Richtlinien für die Zeichnung im Vertrieb und höhere Prämien, um die Schaden-Kosten-Quoten zu verbessern. Was vorher im harten Wettbewerb nicht möglich schien, wird jetzt in die Tat umgesetzt. Laut Aussagen von Maklern seien mehrere andere Versicherer dem Vorbild der Münchner umgehend gefolgt und hätten strikte Marschrouten speziell für Flotten mit miserablen Schadenverläufen vorgegeben.
Dass die Forderung „Immer mehr für immer weniger“ keine gute Geschäftsbasis begründet und letztlich in eine Sackgasse führt, haben auch die meisten Flottenbetreiber erkannt. Auf dem Autoflotte-Round-Table haben die Teilnehmer daher vielmehr diskutiert, was in den Unternehmen geleistet werden kann und muss, um die Schadenhäufigkeiten und -aufwendungen zu senken und damit die Beiträge mindestens stabil zu halten. Als zentraler Hebel dafür wird ein umfassendes Riskmanagement gesehen, das Unternehmen je nach Philosophie in konkreten Maßnahmen umsetzen. Ein Beispiel dafür ist die DIW Instandhaltung, die das Schadenmanagement für den Fuhrpark der Voith Industrial Services auf ein neues, für alle Seiten deutlich kostengünstigeres Fundament gestellt hat. Was darüber hinaus die oft als Spaß-Events und nutzlos verschrienen Fahrertrainings bewirken können, zeigt das Modell bei Sika Deutschland. All diese unterschiedlichen Maßnahmen haben außerdem eines gemeinsam: Sie setzen bei den Schwachstellen an. Dazu muss der Flottenverantwortliche im Vorfeld die Ist-Situation genau analysieren, die offenen Flanken benennen und Gegenstrategien entwickeln. Nur so wird die Flottenversicherung nicht zum Sorgenkind, sondern bleibt eine kalkulierbare Größe im Fuhrparkmanagement.
- Ausgabe 10/2009 Seite 87 (338.5 KB, PDF)