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Mitsubishi-Geschäftsführer im Interview: Japanisch durch und durch?

25.08.2025 15:41 Uhr | Lesezeit: 5 min
Jens Schuld von MMD vor dem Mitsubishi Outlander
Jens Schulz ist seit Oktober 2023 Geschäftsführer von Mitsubishi Motors Deutschland, einem Unternehmen der Emil Frey Gruppe.
© Foto: MMD

Der neue Mitsubishi Outlander knüpft an die Werte japanischer Handwerkskünste an. Darunter subsummieren sich ästhetische Perfektion, funktionale Qualität und kulturelle Tiefe. Wir sprachen mit Geschäftsführer Jens Schulz über das neue Flaggschiff, das Businesskunden überzeugen soll.

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Jens Schulz übernahm im Herbst 2023 die Geschäftsführung von Mitsubishi Motors Deutschland. Just zu dem Zeitpunkt, als Mitsubishi den damals neuen Mitsubishi ASX und den neuen Mitsubishi Colt in Europa auf den Markt brachte. Beides sind Kooperationsmodelle mit Renault. Nun kommen zum Ende 2025 mit dem Mitsubishi Grandis und dem Eclipse Cross zwei weitere Renault-Derivate, die zwar technisch überzeugen können, aber französische Gene besitzen. Der neue Mitsubishi Outlander ist derzeit der einzige originäre Mitsubishi und zeigt, wozu die Japaner nach wie vor in der Lage sind.

Herr Schulz, ist der neue Mitsubishi Outlander ein großer Wurf?

Der neue Outlander steht für uns tatsächlich für „Mitsubishi Next Level“ – er vereint hochwertige Innenraumqualität mit einer umfangreichen Serienausstattung und einem hochmodernen Plug-in-Hybridantrieb, der sicherlich zu den besten in der Automobilbranche gehört. Er ist das Topmodell der Marke und unterstreicht mit seiner Technologie, Qualität und seinen hochwertigen Materialien den Anspruch, zu den Besten seiner Klasse zu gehören. Wir beobachten, dass der Outlander in wichtigen Zielgruppen äußerst positiv aufgenommen wird, und sind zuversichtlich, dass sich der Absatz in den nächsten Monaten positiv weiterentwickelt.

Tatsächlich waren wir von der geschmeidigen Abstimmung zwischen Elektro- und Verbrennerantrieb sehr angetan. Ebenso hebt sich der Fahrkomfort positiv von anderen seiner Klasse ab. Sind das Themen, die von (potenziellen) Kunden angesprochen werden?

Die große Erfahrung von Mitsubishi bei Plug-in-Hybriden spiegelt sich genau in dem von Ihnen geschilderten geschmeidigen Fahrkomfort wider. Nehmen wir ein Beispiel: Sie fahren immer die meiste Zeit vollelektrisch. Wir haben viele Kunden, die jedoch kaum merken, wenn sich der Verbrenner hinzuschaltet – die Abstimmung zwischen den Systemen ist so ausgereift, dass sie das kaum spüren oder hören. In Verbindung mit dem neu entwickelten Fahrwerk bietet er somit ein komfortables, aber auch agiles Fahrverhalten mit genügend Leistungsreserven. Das gehört sicherlich neben der hochwertigen Qualitätsanmutung und dem serienmäßigen Allradsystem zu den überzeugenden Argumenten. Auch seine Flexibilität für den Einsatz im städtischen Bereich und auch auf längeren Dienstreisen ist für viele Kunden ein wichtiges Kriterium bei der Kaufentscheidung.

Ist der durchaus ausgeklügelte Allradantrieb auch ein Argument?

Auch hier spielen die Erfahrung und die Kompetenz von Mitsubishi bei Allradantrieben eine starke Rolle. Diese fortschrittliche Technologie baut auf jahrzehntelanger Entwicklung im Allradantrieb sowie auf umfassender Motorsport-Erfahrung auf und gewährleistet ein präzise kalkulierbares Fahrverhalten und bietet damit ein hohes Maß an Sicherheit bei allen Wetterbedingungen – nicht nur bei Eis und Schnee. Sicherlich ein ganz wichtiges Argument, was den Outlander im Vergleich mit seinen Wettbewerbern auszeichnet.

Pro Monat werden (seit Marktstart im April) etwa 260 Outlander in Deutschland zugelassen. Zufrieden oder geht da noch was?

Wir sind zufrieden und sicher, dass gleichzeitig noch etwas geht. Die Nachfrage nach Plug-in-Hybriden steigt seit einigen Monaten wieder stark an, und wir können ein überzeugendes Angebot machen. Klassischerweise sind wir mit unseren Fahrzeugen hauptsächlich im Privatkundenmarkt unterwegs. Gerade mit dem neuen Outlander sehen wir aber ein großes Potenzial auch bei Gewerbe- und Flottenkunden.

Gibt es bereits spezielle Konditionen für das gewerbliche Leasing?

Für den Outlander bieten wir besonders attraktive Leasing- und Finanzierungsoptionen für Gewerbekunden an, die nicht nur für Selbstständige, sondern auch für Unternehmen mit kleinen wie großen Flotten von Interesse sind. Wirtschaftlichkeit, Effizienz, Nachhaltigkeit und Komfort sind sowohl für kleine als auch für große Fuhrparkbetreibende wichtige Faktoren, um die Kosten ihres Fuhrparks planungssicher berechnen zu können.

So bieten wir die schon umfänglich ausgestattete Basis-Version des Outlander bereits ab 219 Euro netto monatliche Leasingrate an. Wir werden auch für die zum Ende dieses Jahres auf den Markt kommenden neuen Mitsubishi-Modelle Grandis und Eclipse Cross spezielle Finanzierungs- und Leasingangebote erarbeiten, um den Anteil von Mitsubishi im B2B-Bereich kontinuierlich und nachhaltig auszubauen.

Wer ist eigentlich der typische Gewerbekunde des Outlander? Eher der User-Chooser eines Großkonzerns oder der Geschäftsführer eines kleineren oder mittelständischen Unternehmens?

Wir bleiben unserer bisherigen Flottenstrategie treu und setzen auf eine individuelle, persönliche Beratung und sehr attraktive Leasingraten. Damit sprechen wir hauptsächlich Inhaber und Geschäftsführer von kleineren und mittelständischen Unternehmen an, aber auch beispielsweise Handwerker oder Dienstleister, die einen repräsentativen Wagen für Kundenbesuche benötigen.

Foto vom Daumen auf den Lenkradtasten zum Deaktivieren einiger Assistenzsysteme im Mitsubishi Outlander 2025
Umständliches und zeitraubendes Deaktivieren einiger Assistenzsysteme über die Lenkradbedienung. Für die Gesichtsüberwachung gibt es keinen Shortcut im Mitsubishi Outlander.
© Foto: Michael Blumenstein

Der Outlander kostet mindestens 42.000 Euro (zzgl. MwSt.) in der Basisausstattung. Welche Ausstattungslinie wird am häufigsten gewählt?

Die bisherige Erfahrung zeigt: Viele Kunden greifen zur höchsten Ausstattungslinie „Top“, die alles bietet, was ich mir für den automobilen Alltag wünsche – und noch vieles mehr. Für unsere Flottenkunden sind sicherlich insbesondere auch das Sondermodell Intro Edition und die mittlere Ausstattung Plus äußerst interessant – sie haben bereits alles an Bord, was ich täglich benötige, und lassen sich durch unser umfangreiches Zubehör für fast alle Zwecke individuell ausstatten. Wir arbeiten hier mit sehr namhaften Partnern zusammen, die hochwertige Individuallösungen für Gewerbekunden anbieten.

Nun ist nicht alles Gold, was glänzt. Im Outlander sind einige Assistenzsysteme sehr penetrant. Die Gesichtsüberwachung ist so sensibel eingestellt, dass man kaum das Infotainmentsystem bedienen kann. Eine Schnelltaste zum Deaktivieren, wie es diese beispielsweise im neuen Mitsubishi Grandis geben wird, gibt es im Outlander nicht. Warum?

Der neue Outlander bietet zahlreiche Assistenz- und Sicherheitssysteme, die alle mit einem Ziel arbeiten: die Insassen sicher zu ihrem Ziel zu bringen. Wenn der Fahrer dies wünscht, kann er die Systeme selbstverständlich im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen deaktivieren. Beim Outlander ist es möglich, hierfür alle Systeme, die standardmäßig vor der Fahrt deaktiviert werden sollen, in ein Profil zu legen – dies ist ein einmaliger kurzer Aufwand von nur wenigen Minuten, in dem der Fahrer die jeweiligen Systeme auswählt. Aus rechtlichen Gründen muss vor jedem Fahrtantritt dann dieses Profil kurz aktiviert werden, was mit genau drei Klicks sehr einfach über die Lenkradbedienung möglich ist.

Das funktioniert jedoch lediglich für den Tempowarner und das Anheben der Warnschwelle für den Spurhalteassistenten, letzterer lässt sich nicht völlig deaktivieren. Einfacher wäre es doch mit einer separaten Taste, beispielsweise über dem linken Fahrerknie – dort befinden sich Blindschalter. 

Selbstverständlich nehmen wir dieses Feedback sehr ernst und haben es bereits an die Produktentwickler bei MMC weitergegeben – gleichwohl sind wir der Überzeugung, dass eine Auswahl über die Lenkradtaste eine ebenso einfache wie komfortable Lösung ist.

Mitsubishi Outlander vor einer großen grünen Wiese auf Kies stehend, Outlander in weiß lackiert
Der Mitsubishi Outlander ist derzeit der einzige „echte“ Mitsubishi und spiegelt das par excellence wider.
© Foto: Michael Blumenstein

Ein weiteres Thema hat der Outlander mit der Ladeleistung. Der Wagen hat den unüblichen Chademo-Schnellladeanschluss und einen AC-Anschluss für die Wallbox, bei der jedoch lediglich einphasig, also mit rund 3,6 kW, geladen wird. Kommt noch eine zeitgemäße 11-kW-Lösung?

Die Erfahrung zeigt, dass viele unserer Kunden – sowohl Privat- als auch Gewerbekunden – ihr Fahrzeug entweder zu Hause oder im Betrieb über eine Wallbox laden. Auf längeren Strecken spielt der Plug-in-Hybrid dann seine Stärke aus, indem er bei Bedarf den Verbrenner zur Reichweitenverlängerung einsetzt. Die wenigsten unserer Kunden laden also unterwegs auf der Reise, sondern verbinden ihre Ladevorhänge zu Hause idealerweise mit ihrer privaten Photovoltaikanlage, um so zusätzliche Kosten zu sparen.

Kostensparen ist ein gutes Stichwort: Mitsubishi gibt 5 Jahre Garantie (oder 100.000 Kilometer). Bieten Sie Outlander-Kunden weitere spezielle Services an, die über das Gewohnte hinausgehen?

Mit dem neuen Outlander werden alle neuen Fahrzeuge, die Mitsubishi auf den Markt bringt, mit einer bis zu 8-jährigen Garantie (bis 160.000 Kilometer) ausgestattet – davon sind 5 Jahre Werksgarantie (bis 100.000 Kilometer) und 3 Jahre umfangreiche Anschlussgarantie, sofern die Inspektionsintervalle eingehalten werden. Das ist ein sehr umfangreiches Garantieversprechen, das sowohl Privat- als auch Gewerbekunden finanzielle Planungssicherheit gibt. Hinzu kommt eine bis zu 20-jährige Mobilitätsgarantie, die sogar Unfälle mit abdeckt.

Für unsere Flotten- und Gewerbekunden haben wir darüber hinaus mit unseren Händlern perfekte Ansprechpartner, die für fast alle Spezialwünsche die richtigen Lösungen haben – seien es Transportsysteme, die benötigt werden, oder andere branchenspezifische Lösungen. Sie unterstützen wir mit unserer Flottenabteilung, die auch Individualumbauten plant – so dass jeder das perfekte Fahrzeug für seine Anwendung findet.

Wenn Sie auf Ihre Gewerbekunden schauen, gibt es Branchen oder Firmenarten, die besonders affin für Mitsubishi sind?

Unsere Gewerbekunden kommen aus sehr unterschiedlichen Branchen – und genau darin liegt die Stärke von Mitsubishi: Wir können für nahezu jeden Einsatzbereich das passende Modell bieten. Für Selbstständige – zum Beispiel Architekten, Berater oder Außendienstmitarbeiter – sind effiziente und komfortable Modelle und auch repräsentative Modelle wie der Outlander sinnvoll. Aber auch der Handwerksbetrieb kann von der Flexibilität des Outlanders profitieren – und von einem besonderen Feature, das nur wenige bieten: Der Outlander hat eine Haushaltssteckdose im Kofferraum, mit der man über den Strom aus der Fahrbatterie auch elektrische Geräte unterwegs betreiben oder laden kann. Ideal auf Baustellen oder unterwegs, wenn gerade keine Stromversorgung verfügbar ist.

Wie viele Händler und wie viele Servicepunkte gibt es im Mitsubishi-Netz in Deutschland?

Unser breit aufgestelltes Händlernetz ist für Mitsubishi-Kunden ein wichtiges Argument, sucht er doch in seiner Nähe zuverlässige und schnelle Beratung und Unterstützung. Zurzeit (13.08.2025) kann ein Kunde an 441 Standorten Neufahrzeuge erwerben und an 522 Standorten sein Fahrzeug warten oder reparieren lassen.

Besten Dank für Ihre Zeit, Herr Schulz

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