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Nissan-Flottenchefin Julia Temath: "Wir haben sehr spannende Angebote für Fuhrparks"

28.10.2022 09:45 Uhr | Lesezeit: 3 min
Nissan-Flottenleiterin Julia Temath im Gespräch mit Autoflotte-Redakteur Rocco Swantusch.
© Foto: Michael Blumenstein/Autoflotte

Bei Nissan ist vieles neu: Firmensitz, Modellpalette und die Flottenverantwortliche. Autoflotte hat die neue Flottenleiterin Julia Temath im neuen Büro in Wesseling besucht.

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Es weht ein neuer Wind durch die Büros bei Nissan. Das liegt vordergründig am Umzug – weg aus dem Brühler Umfeld, als man bei Renault zur Miete wohnte, hin ins frisch renovierte historische Backsteingebäude in Wesseling nahe Bonn.

Der Stimmungswechsel liegt aus Sicht der Fuhrparkverantwortlichen aber auch an der neuen Flottenleiterin, Julia Temath, die im April das Großkundengeschäft für die Japaner übernahm. Dieses beschränkt sich mittlerweile auf die deutschen Landesgrenzen, da man im Sommer die beiden Partnerländer der DACH-Region in die jeweilige Eigenständigkeit überführt hatte.


Nissan Ariya Fahrbericht (2022)

Nissan Ariya Fahrbericht (2022) Bildergalerie

Nissan-Flottenleiterin Julia Temath: Mit dem richtigen Überblick

Julia Temath ist ein Eigengewächs. Seit 2008 arbeitet sie für den Importeur und agierte zunächst im Produktmarketing, bevor sie zu Infiniti, dem in Europa nicht mehr erhältlichen Luxusableger von Nissan, wechselte. Schließlich kam sie zurück zum Mutterkonzern, um dort zuletzt für die strategische Planung und Geschäftsentwicklung verantwortlich zu sein.

Hierzu passt das neue Produkt mit dem Nissan-Logo perfekt, denn der Ariya gefiel nicht nur unserem Tester, sondern er löste auch rege Nachfrage seitens der Kunden aus, die sich den in Japan produzierten Kompakt-Stromer ab Herbst in die eigene Flotte holen möchten. Im Moment kann aber längst nicht jede Anfrage sofort bedient werden, verrät die neue Flottenchefin, die sich einerseits über neue Kontakte zu bisherigen Fremdflotten freut, aber diese erst mal um etwas Geduld bitten muss.

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Das Vertrösten übernimmt in der Regel der Nissan-Händler, denn bis auf ein kleines Team von zwei Key-Accountern laufen die B2C- und B2B-Kanäle über die rund 190 Autohäuser mit insgesamt 320 Standorten, die bisweilen als Flotten-Kompetenz-Center agieren dürfen. Hierbei spielt das Transportergeschäft eine tragende Rolle. "Mit dem Townstar und der gerade gestarteten Elektroversion des Kleintransporters haben wir sehr spannende Angebote für Fuhrparks.

Perspektivisch wollen wir auch in diesem Bereich weiter elektrifizieren“, blickt Temath nach vorn. Das wichtige Aus- und Umbautengeschäft wird ebenfalls forciert, etwa mit den Caravan-Ausbauten. Gut jeder fünfte verkaufte Nissan ist ein Transporter, über 30 Prozent der Pkw und leichten Nutzfahrzeuge gehen an Gewerbe- treibende oder in Unternehmensfuhrparks.


Nissan Qashqai e-Power (2022)

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Nissan Ariya für User-Chooser

Der optisch auffällige Ariya soll in diesem Konzert vor allem die User-Chooser ansprechen und für Neugeschäft sorgen. Da die wenigsten Unternehmen ihre gesamten Flottenfahrzeuge auf einen Schlag hin zu leisen Stromern mutieren lassen können, bieten die Japaner im neuen Qashqai und X-Trail mit dem eigenen Hybridsystem namens "E-Power" eine interessante Antriebsalternative.

Im Nissan-Doppelherz übernimmt der 190 PS starke E-Motor permanent die Führungsrolle, da der 158-PS-Dreizylinder ausschließlich der Stromerzeugung dient. Es ist also die Umkehr der klassischen Rollenverteilung. Der serielle Hybrid, der kein Getriebe als Verbindung zwischen Motor und Antrieb benötigt, kann im urbanen Bereich durchaus für Spareffekte sorgen, wie der erste Test zeigte, was auch die betrieblichen Mobilhalter freuen wird.

Generell will Temath die Marke stärker auf den Radar der Gewerbekunden bringen, wie sie im Gespräch in Wesseling verrät. "Mit dem Start des Qashqai, der in Europa entwickelt und gebaut wird, werden unsere Produkte immer passender auch für die deutschen Flottenbetreiber, was die Voraussetzung dafür ist, neben den Impulsen für das Verbands- und Kleingewerbegeschäft auch jene für den Verkauf an größere Fuhrparks setzen zu können. Dazu ist es wichtig, dass Nissan mit seinen Produkten stärker in den Fokus der Non-Captives rückt, da die großen Fuhrparks ihren Leasingpartner in der Regel mitbringen."

Video: Autoflotte testet Nissan Ariya

Nissan: 50 Prozent über eigenes Leasing

Die aktuelle Leasingrate aller Nissan-Produkte, welche über die hauseigene Bank finanziert werden, liegt bei gut 50 Prozent – und sie soll gesteigert werden. Ein Kanal, der momentan sehr profitabel für Nissan ist, ist das Vermietgeschäft. Dies liegt zum einen an den sehr guten Restwerten und zum anderen an den höheren Mietraten sowie den längeren Einsatzzeiten der Autos. Die Rheinländer sehen hierin allerdings eher eine Sonderkonjunktur als einen dauerhaften Trend.

Ein neuer Weg in die Flotten, den momentan speziell einige E-Auto-Anbieter gehen, heißt Auto-Abo. Dies hat der Importeur bereits im kleinen Stil selbst ausprobiert und will weiter dranbleiben, wie Temath berichtet. Zwar sind derzeit die Privatnutzer die eifrigeren Abonnenten, aber gerade die Kleingewerbekunden zeigen immer mehr Interesse an dieser Form der Langzeitmiete, so die Aussage. "Handwerksfirmen etwa nutzen dieses Modell, um Auftragsspitzen abzufedern, ohne dass sie sich dauerhaft an ein Fahrzeug binden müssen, deshalb sehe ich speziell im Transporterbereich Chancen für Auto-Abos."

Nissan: "Der Fahrzeugmarkt verändert sich"

So unkompliziert wie sich ein Auto-Abo (Langzeitmiete) abschließen lässt, wird künftig auch der Abschluss eines deutlich komplexeren und mit anderen Sicherheiten versehenen Leasingvertrags sein, so zumindest lautet die Hoffnung vieler Kunden. Hierin sieht Temath keinen Trend, der rein auf den automobilen Sektor wirkt, sondern eine gesamtwirtschaftliche Entwicklung, auf die jede Branche eigene Antworten finden muss.

Diese geben zu können, wird eine von Temaths Kernaufgaben für die nächsten Jahre sein – immer in enger Absprache mit dem Handel, der selbst vor einem Umbruch steht, glaubt man der Prognose aus Wesseling. "Der Fahrzeugmarkt verändert sich und ob wir noch einmal zu jenen Höhen an Neuzulassungen vor 2020 kommen werden, wird man sehen", gibt sich Temath nachdenklich. Wenn es nun aber weniger Einheiten werden sollten, muss eben mehr Geld pro Fahrzeug beim Händler und beim Importeur landen. Das ist die Vorgabe für den Ariya, aber auch für die gerade startende vierte Generation des X-Trail, die beide vom neuen Wind aus Wesseling getragen werden wollen.

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