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Primat der Planung

30.08.2013 12:02 Uhr

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Primat der Planung

Teil 8: Krankenfahrten Wolff | Der Fahrdienst für soziale Einrichtungen hat sich in Hessen im Landkreis Wetterau als feste Größe etabliert und betreibt dafür einen Fuhrpark mit 44 Fahrzeugen.

— Krankenfahrten Wolff: Dieser Name ist im hessischen Friedberg ein Begriff. Fragt man Passanten nach dem Weg zur Zentrale, überlegen sie nicht lange und weisen einem die Richtung. Bekannt ist der Fahrdienst, weil er seit gut 35 Jahren in der Region aktiv ist und den Personentransport von Schülern, Behinderten und Patienten in Krankenhäusern oder Pflegeheimen übernimmt.

So sind im Laufe der Zeit auch der Kundenkreis und damit die Flotte des Fahrdienstes auf 44 Fahrzeuge gewachsen.

Die Geschicke des Unternehmens lenkt ein Führungsteam um Gründer Kurt Wolff, das aus seinem Sohn Thomas, Tochter Regina als Personalverantwortliche und Schwiegersohn Rainer Wolff als Ausbilder und Arbeitsschutzbeauftragter besteht.

Speziell der Fuhrpark befindet sich unter der Obhut von Kurt und Thomas Wolff. Ungeachtet dessen legen sie den Fahrzeugbedarf, die Beschaffung und das Remarketing immer im Familienrat fest.

Auch das Fuhrparkmanagement läuft vorwiegend hausintern. Dazu sind unter anderem die Fahrer eingebunden. Sie prüfen regelmäßig das von ihnen geführte Fahrzeug und erstellen einen Kontrollbericht, der etwa Angaben zum aktuellen Kilometerstand und zur Profiltiefe der Reifen enthält. Die Geschäftsführer werten diese Berichte aus und vereinbaren bei Bedarf einen Werkstatttermin. Daneben plant Kurt Wolff die saisonbedingten und zeitlich vorbestimmten Termine wie Reifen- und Räderwechsel. Der Seniorchef begründet: „Das Verfahren hat sich so eingespielt und bewährt.“

Services der Autohäuser gefragt | Unterstützt werden Wolffs im Fuhrpark von den regionalen Markenhändlern. Denn für den Transport von Menschen im Auftrag von sozialen Einrichtungen ist reibungslose Mobilität das A und O. „Deshalb ist jedes Einsatzfahrzeug bei uns nur so gut wie die örtliche Markenwerkstatt. Sie muss unsere Spezialfahrzeuge mobil halten und flexibel sein“, sagt Thomas Wolff.

Langjährige Partner | Aus diesem Grund arbeite Krankenfahrten Wolff bereits seit 1982 mit dem benachbarten Opel-Autohaus zusammen. Der Juniorchef betont: „Der Betrieb hat seither seine Leistungsfähigkeit permanent unter Beweis gestellt, sei es bei der Stellung von Ersatzfahrzeugen oder der schnellen Durchführung von Reparaturen.“ Gleiches gilt für den Mehrmarkenhändler, der Citroën, Peugeot und Dacia vertreibt.

Die langjährigen Beziehungen mit den Händlern bestimmen folglich die Auswahl. Demnach setzt sich der Fuhrpark hauptsächlich aus zwölf Opel Vivaro 2.0 CDTI als Kleinbusse mit 114 PS sowie acht Citroën Berlingo 1.6 HDi mit 75 respektive 90 PS zusammen.

Eine Ausnahme bilden die Krankentransportwagen (KTW). Sie rekrutieren sich aus fünf Mercedes-Benz Sprinter 313 CDI mit 129 PS sowie vier Ford Transit 300 M mit 115 PS. Daneben gibt es sechs Vans, die bis zu sieben Personen Platz bieten. Darunter ist auch ein Dacia Logan 1.6 16 V LPG mit 105 PS.

Letzteren hebt Thomas Wolff hervor, weil sich der Pkw mit Autogasantrieb in der Praxis auf den kleineren Touren bewährt hat. „Wir werden daher sicher weitere Gasautos anschaffen“, ergänzt Kurt Wolff.

Alle Fahrzeuge verteilen sich wiederum auf verschiedene Einsatzbereiche. Rund 20 Einheiten sind dabei als Rollstuhltransporter unterwegs und 14 für die Schülerbeförderung. Nach dem jeweiligen Zweck werden auch die Aus- und Umbauten entweder von der Firma Jelschen Behindertenfahrzeuge in Bad Zwischenahn oder von Reha Automobile in der Niederlassung Fulda durchgeführt.

Gemeinsam haben die Fahrzeuge eine Grundausstattung aus Klimaanlage, Radio, Freisprecheinrichtung, werkseitiges Navigationssystem und Rußpartikelfilter bei den Dieselmodellen.

Die individuellen Einrichtungen führen dazu, dass der Fahrdienst alle Fahrzeuge kauft oder bei guten Konditionen über die Hersteller oder Hausbank finanziert. „Da wir außerdem Mitglied in einem sozialen Beschaffungsverband sind, haben wir Zugang zu Preisen, wie sie große Unternehmen oder Leasinggesellschaften erhalten“, konstatiert Kurt Wolff. Rechnet sich der Fahrzeugbetrieb wirtschaftlich nicht mehr, wird über regionale Wiederverkäufer vermarktet. Pauschale Aussagen über den Zeitpunkt des Remarketing lassen sich nicht treffen. Sowohl Parameter wie die jährlichen Laufleistungen als auch die Kosten über den Lebenszyklus unterscheiden sich von Modell zu Modell viel zu stark. Lediglich bei den KTW gibt es einen relativ genauen Zeitraum. Sie werden in der Regel nach fünf bis sechs Jahren wiederverkauft.

Rahmenverträge mit Dienstleistern | Darüber hinaus behält das Führungsduo auch im Fuhrparkmanagement das Ruder in der Hand. Dieses haben sie peu à peu via Rahmenverträge mit unterschiedlichen Dienstleistern in den einzelnen Bereichen optimiert. Nur bei Wartung und Verschleiß sowie der Instandsetzung von Schäden beanspruchen sie die Leistungen der Markenwerkstätten mit gesonderten Vereinbarungen.

Im Gegensatz dazu gibt es beispielsweise mit First Stop einen Vertragspartner für Räder und Reifen. Der Dienstleister wickelt hier den Reifenwechsel und Ersatzbedarf ab.

Den Kraftstoff und die Tankkarten bezieht Krankenfahrten Wolff von Shell und die Flottenversicherung läuft seit mehr als 20 Jahren über die LVM in Münster. Dort sind die Fahrzeuge über einen regionalen Makler per Stückprämien eingedeckt, wobei sich der Fahrdienst im Schadenfall in der Vollkasko mit 500 Euro und in der Teilkasko mit 300 Euro beteiligt. Die lange Partnerschaft mit dem Versicherer erläutert Kurt Wolff: „In der langen Zeit haben sich die Stückprämien bei wachsendem Kfz-Bestand nicht verändert.“ Ein Wechsel hätte sich auch nicht rentiert. Offerten der Konkurrenz hätten bisher immer deutlich über den gezahlten Beiträgen gelegen. Daraus schließt Kurt Wolff: „Wer die Historie und Risiken unseres Mischfuhrparks nicht kennt, kann kein adäquates Angebot unterbreiten.“

Telematiksystem geplant | Die Kenntnisse über die internen Prozesse und Entwicklungen sind ein wesentlicher Grund, weshalb das Familienunternehmen auf gewachsene Geschäftsbeziehungen baut. Für Kurt und Thomas Wolff bedeutet das aber nicht Stillstand. Vielmehr arbeiten sie daran, das Fuhrparkmanagement weiter zu verbessern. Das Führungsteam denkt darüber nach, für eine bessere Tourenplanung die Fahrzeuge künftig mit einem Telematiksystem auszurüsten. Wann sie mit der Umsetzung beginnen, ist noch nicht klar. Derzeit beschäftigen sie sich mit den Möglichkeiten und Angeboten im Markt. | Annemarie Schneider

Krankenfahrten Wolff | In Kürze

Krankenfahrten Wolff hat seine Ursprünge im allgemeinen Fahrdienst, der 1978 von Kurt Wolff gegründet wurde und bereits die Schülerbeförderung umfasst hat. Heute übernimmt das Unternehmen ausschließlich Krankenfahrten ohne medizinische fachliche Betreuung, wobei die Menschen sitzend im Pkw, im Rollstuhl, im Tragestuhl oder liegend befördert werden. Vor allem die Landesblindenschule sowie die Kliniken und Pflegeheime in Friedberg und dem benachbarten Bad Neuheim gehören zu den Kunden. Dafür sind insgesamt 75 Mitarbeiter beschäftigt, von denen wiederum 30 in Vollzeit arbeiten. Sitz ist Friedberg in Hessen.

Fuhrpark | Auf einen Blick

44 Einheiten: 27 Transporter/Busse + 17 Pkw

v. a. 12 Opel Vivaro 2.0 CDTI als Bus (114 PS), 8 Citroën Berlingo 1.6 HDi (75 PS + 90 PS), 5 Mercedes-Benz Sprinter Krankentransportwagen (KTW) 313 CDI (129 PS), 4 Ford Transit 300 M (115 PS), 6 siebensitzige Vans: 3 Opel Zafira 1.7 CDTI (110 PS), 1 Seat Alhambra 2.0 TDI (140 PS) + 1 Citroën Grand C4 Picasso 2.0 HDi (135 PS) + 1 Dacia Logan 1.6 16 V LPG (105 PS) sowie 3 Peugeot Expert Teepee 2.0 HDi (98 PS), 2 Citroën Jumper 2.2 HDi (100 PS)

Aus- und Umbauten: Reha Automobile + Jelschen Behindertenfahrzeuge

alle Kfz gekauft oder finanziert (jeweils über Herstellerbanken oder Hausbank)

Einkauf angeschlossen an sozialen Beschaffungsverband

Haltedauer + Remarketing: individuell; nur KTW i. d. R. nach 5 bis 6 Jahren

internes Fuhrparkmanagement

Services: Rahmenverträge für Räder/Reifen (First Stop), Kraftstoff + Tankkarten (Shell), Versicherung (LVM) via Stückprämien und Kasko (300 Euro SB in der Teil-, 500 Euro SB in der Vollkasko)

Wartung & Verschleiß über jeweilige Markenwerkstatt, Unfallinstandsetzung: alle Marken über Opel-Händler Kuhl

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