Tipps: Erst checken, dann losfahren

26.11.2012 15:00 Uhr
Carsharing
So entspannt kann Carsharing sein. Vor der Abfahrt lohnt dennoch ein kurzer Rundum-Check.
© Foto: www.futureimagebank.com

Schon Namen wie Stattauto oder Stadtmobil sagen es: In den Großstädten boomt Carsharing. Auf dem Land ist es weniger verbreitet. Dort ist ein Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln oft gar nicht vorhanden und Parkplätze stehen dafür in Hülle und Fülle zur Verfügung. Der größte Teil der 109 Anbieter ist nach Angaben des Bundesverbands Carsharing daher im städtischen Umfeld zu finden.

Zum Jahresanfang 2012 teilten sich über 220.000 Autofahrer in Deutschland mehr als 5.600 Wagen von Hersteller unabhängigen Anbietern. Dazu kommen noch die 42.000 Kunden von den Carsharing-Firmen der Autohersteller, die Anfang des Jahres über 1.500 Autos verfügten. Wo die 2.700 Stationen in 309 Städten und Gemeinden liegen und welche Autos dort stehen, erfährt der Auto-Teiler im Internet, auf Wunsch sogar über das Smartphone.

Der Vorab-Check

Sehr wichtig bei der Übernahme ist ein sorgfältiger Check des Fahrzeugs auf Schäden. In aller Regel fordern ihn auch die Nutzungsbedingungen. Nötig ist mehr als ein schneller Blick. "Selbst kleine Dellen an einem Kotflügel oder lackiertem Stoßfänger können schnell tausend Euro Reparaturkosten verursachen", sagt Eberhard Lang von TÜV Süd. Die meisten Verträge sehen dabei Selbstbeteiligungen von mehreren hundert Euro vor. Deshalb auch die tiefer gelegenen Teile der Karosserie gründlich in Augenschein nehmen! Was zu tun ist, wenn das Auto nicht tipp topp dasteht, ist individuell geregelt. Im Zweifelsfall beim Unternehmen anrufen.

Besondere Aufmerksamkeit haben die Reifen verdient. Sie sollten nicht weniger als vier Millimeter Profil haben und keine Beschädigungen aufweisen. Letzteres gilt speziell für die Seitenwände der Pneus. Auch die Felgen genau anschauen – Bordsteintreffer hinterlassen Spuren auf beiden: Reifen und Felgen. Bei Winterwetter müssen Reifen mit M+S-Kennzeichnung montiert sein. Die Carsharing-Unternehmen lösen dies oft durch so genannte Ganzjahresreifen. Die erfüllen zwar alle juristischen Anforderungen und sind im städtischen Umfeld zumeist auch ausreichend.

Anders sieht das möglicherweis in anderen Regionen aus. Der Fahrer ist nach dem Gesetz mitverantwortlich für die Bereifung. Das gilt auch, wenn die Profiltiefe unter dem Grenzwert von 1,6 Millimeter liegt. Das kommt allerdings selten vor. "Nach unseren Erfahrungen werden die Fahrzeuge gut und rechtzeitig gewartet", so TÜV Süd-Fachmann Lang.

Mehr Druck auf dem Reserverad

Entsteht nur der geringste Verdacht, ein Reifen hätte zu wenig Druck, zur nächstgelegenen Tankstelle fahren und den Luftdruck prüfen! Die Werte stehen in der Betriebsanleitung und auf einem Aufkleber in der Tankklappe oder einer Türleibung. Lieber etwas zu viel als zu wenig aufpumpen. Dabei auch einen Blick in den Kofferraum zum Ersatz- oder Notrad werfen. Ist zu wenig Puste auf dem fünften Rad, nutzt der Reservepneu im Fall der Fälle nichts.

Der Druck von Noträdern ist höher als bei der Serienbereifung, etwa 3,5 bis 4,5 bar. Rund ein Viertel der Autos hat gar kein Reserverad mehr. Dann lohnt sich ein Blick auf das Pannenset. Ist es geleert, wurde ein Reifen damit provisorisch gedichtet. Mit einem solchen Pneu sollte nicht mehr gefahren werden. Verleiher kontaktieren!

Lichttest und Ölstand

Dann noch einen Blick auf den Füllstand der Scheibenwaschanlage werfen und auch aufs Motoröl schauen. Eberhard Lang: "Moderne Fahrzeuge haben heute Ölwechselintervalle von bis zu 60.000 Kilometer. Dazwischen kann der Stand aber auch schon vorher einmal absinken." Deshalb vor der Abfahrt checken!

Eigentlich sollte jeder von Rechts wegen vor der Fahrt die Beleuchtung checken. Also auch bei den Fahrzeugen des Carsharing. Alle Scheinwerfer und Leuchten müssen einwandfrei funktionieren. Apropos Licht: Bleibt eine rote oder gelbe Kontrolllampe im Cockpit nach dem Anlassen dauerhaft an, liegt ein Fehler vor, der dem Unternehmen gemeldet werden muss.  (ses)

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