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Dacia Spring im Test: Ein Sprung nach vorn

15.11.2024 14:39 Uhr | Lesezeit: 2 min
Das neue Karosserie-Design im bulligen Stil des großen SUV Duster steht dem nur 3,70 Meter langen Dacia Spring gut.
© Foto: Dacia

Dacia stellt auch im Elektro-Segment das billigste Auto auf dem Markt. Ab sofort sogar in einer durchaus ansehnlichen Variante.

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Billig sein hat einen Preis: Das konnte auch Dacia bei der Erstauflage des Spring im Jahr 2021 nicht ganz verbergen. In Sachen Anschaffungskosten war der kleine Elektro-Crossover zwar konkurrenzlos billig, Ambiente und Technik verlangten jedoch im Gegenzug viele Kompromisse. Einige davon müssen Käufer der umfassend erneuerten Version immer noch eingehen. Andere nicht mehr – das gilt vor allem beim nun nachgereichten Top-Modell „Extreme Electric 65“ für 19.900 Euro.


Dacia Spring (2024)

Dacia Spring (2024) Bildergalerie

Schon äußerlich macht der geliftete Spring in allen Varianten einen großen Sprung. Das neue Karosserie-Design im bulligen Stil des großen SUV Duster steht dem nur 3,70 Meter langen Fünftürer gut. Beim „Extreme“-Modell kommen noch zusätzliche Karosserie-Planken und Zierspangen hinzu, wer will, rundet den Auftritt noch mit dem optionalen Dachträger (260 Euro) ab.

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Innen gibt es grau-grüne Stoffpolster und ein gegenüber dem Vorgänger aufgewertetes Ambiente. Aus der tristen Hartplastikwüste ist so nun ein modern wirkendes Cockpit geworden. Mit farbigen Zierelementen, Digitaldisplay und aufgesetztem, hochauflösendem Bildschirm zwischen den beiden Sitzen. Bei wahrscheinlich ähnlichen Material- und Produktionskosten wirkt das Ganze nun deutlich wohnlicher.


Dacia Bigster (2025)

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Mehr Platz konnten die Innenausstatter dem kleinen Crossover natürlich nicht abringen. Weil nun aber ein höhenverstellbares Lenkrad Standard ist, dürften viele Fahrer zumindest eine bessere Sitzposition finden. Eine Sitzhöhenverstellung fehlt aber weiterhin. Hinten dürfen Erwachsene weiterhin nicht auf Bequemlichkeit hoffen, schon Kinder sitzen dort eher beengt. Immerhin: Auf die Vorspiegelung eines dritten Sitzplatzes verzichtet die Renault-Tochter fairerweise gleich ganz und bietet den Spring immer als Viersitzer an. Der Kofferraum ist mit 308 Litern klassentypisch klein, die Öffnung etwas schmal.

Daran, dass der Spring vor allem ein Auto für die Stadt ist, trägt der kleine Kofferraum aber keine Schuld. Vielmehr limitiert ihn die Technik, die im Zuge des Liftings nicht überarbeitet wurde. So liefert wie bisher ein vergleichsweise kleiner Akku mit 27 kWh Kapazität die Energie für den im Top-Modell 48 kW/65 PS starken E-Motor. Das reicht unter Idealbedingungen für 228 Kilometer Fahrt, was beim Vorgänger zumindest im reinen Stadtverkehr und milden Temperaturen einigermaßen realistisch war. Beim Laden des Akkus braucht es allerdings Geduld.


Dacia Duster (2024)

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An der öffentlichen AC-Ladesäule tankt der Dacia einphasig mit maximal 3,7 kW statt der mittlerweile üblichen 11 kW, so dass sich das Einstöpseln bei Restaurant- oder Supermarkt-Besuchen kaum lohnt. Ohne Stellplatz mit eigener Wallbox hat man es im elektrischen Alltag schwer mit dem Spring.

Wer unterwegs nennenswerte Mengen Strom nachtanken muss, kann das beim Kauf des CCS-Ladeanschlusses (600 Euro) auch an einer Schnellladesäule tun, wo der Kleinstwagen im Crossover-Stil dann bis zu 30 kW Ladeleistung entwickelt.

Im Stadtverkehr verhaftet halten den Spring daneben auch seine mäßigen Fahrleistungen. Zwar bringt der Kleinstwagen nur gut eine Tonne Gewicht auf die Waage, so dass flottes Mitschwimmen im innerörtlichen Verkehr drin ist. Außerhalb geschlossener Ortschaften wird es mit den maximalen 113 Nm Drehmoment aber zäh, Überholvorgänge wollen gut geplant werden.

Beim Anfahren bringt die unmittelbar abrufbare Zugkraft aber durchaus einen kleinen Startvorteil an der Ampel. Wer wirklich geruhsam unterwegs ist, für den gibt es noch eine 33 kW/44 PS starke Variante, mit der man sich aber angesichts der Tempo-100-Sprintzeit von knapp 20 Sekunden eher nicht auf die Autobahn wagt. Das Basismodell kostet 17.000 Euro, ist allerdings nicht in Verbindung mit der „Extreme“-Ausstattung zu haben.


Dacia Jogger Hybrid

Zwar kostet der gegenüber dem Turbo-Benziner satte 4.200 Euro (alle Preise netto) mehr (17.731 Euro gegenüber 21.933 Euro), aber diese fährt er schnell wieder ein, so das Versprechen. Der WLTP-Verbrauchswert beim Hybriden liegt mit 4,7 bis 4,8 Litern eine Bildergalerie

Wunderdinge erwarten kann man auch vom Fahrwerk nicht, das eher polterig ausfällt. Die präsent in den Innenraum dringenden Abrollgeräusche sind dem Komfort ebenfalls nicht eben zuträglich. Der Spring hat aber auch spezielle Qualitäten im City-Einsatz: die geringen Abmessungen lassen ihn überall einen Parkplatz finden, die gute Übersichtlichkeit hilft beim Hinein-Rangieren und der geringe Wendekreis machen den spontanen Richtungswechsel zum Kinderspiel.


Dacia Spring Extreme Electric: Preis und technische Daten

  • Fünftüriges, viersitziges SUV der Kleinstwagenklasse
  • Länge: 3,70 Meter, Breite: 1,58 Meter, Höhe: 1,50 Meter, Radstand: 2,42 Meter
  • Kofferraumvolumen (inklusive Frunk): 306 – 1.004 Liter
  • Elektromotor, Frontantrieb, ,1-Gang-Automatikgetriebe
  • 48 kW/65 PS, maximales Drehmoment: 113 Newtonmeter
  • Batteriekapazität: 27,4 kWh (brutto), Reichweite kombiniert (WLPT) 228 km
  • Ladeleistung: AC 3,7 kW, DC 30 kW
  • 0-100 km/h: 13,7 s, Vmax: 125 km/h
  • Normverbrauch: 13,2 kWh/100 km, CO2-Emission: 0 g/km
  • Preis: ab 19.900 Euro.


Fazit Dacia Spring

Der Dacia Spring gewinnt durch die Überarbeitung deutlich. Gerade die „Extreme“-Variante wirkt äußerlich modern und wertig. Gemeinsam mit dem aufgemöbelten Innenraum hat der City-Crossover nun fast so etwas wie Lifestyle-Flair. Den starken Qualitäts-Abfall gegenüber den anderen, ebenfalls preisgünstigen Modellen der Rumänen, spürt man nun nicht mehr so stark.

Kompromisse verlangen aber weiterhin der mäßige Komfort sowie die ungünstige Kombination aus eingeschränkter Reichweite und lahmer Ladeleistung. Aber ein Erstwagen oder Reiseauto will der Spring ja auch gar nicht sein, als günstige Option für ein Stadtauto dürfte seine Kundschaft nun emotional deutlich besser erreichen.

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