Jeder zweite Autokäufer in Deutschland bevorzugt eine heimische Marke. Hauptmotive sind laut einer Deloitte-Umfrage der Wunsch, Arbeitsplätze zu sichern (52 Prozent) und ein vermuteter besserer Schutz persönlicher Daten (50 Prozent). Mehr als ein Drittel (36 Prozent) ist bereit, für deutsche Fahrzeuge einen Aufpreis zu zahlen.
Das Stimmungsbild passt nach Angaben der Beratungsgesellschaft aktuell zu den Zulassungszahlen: Im November entfielen demnach 61 Prozent der Autokäufe auf deutsche Fabrikate. Gleichzeitig gewinnen chinesische Hersteller Marktanteile – besonders im Elektrosegment. Bei neu zugelassenen E-Autos lag ihr Anteil 2025 bislang bei rund sechs Prozent, nach vier Prozent im Vorjahr, so Deloitte.
International eher differenziert
Weltweit zeigt sich jedoch ein anderes Bild: chinesische Hersteller haben in den vergangenen Jahren deutlich Marktanteile gewonnen. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres lag der globale Marktanteil chinesischer Marken an Elektrofahrzeugen bei 59 Prozent (2020: 28 Prozent). Insbesondere in den aufstrebenden Märkten China (90 Prozent), Brasilien (84) und Thailand (85) lagen sie vorne.
Dr. Harald Proff, Partner und Leiter des Automobilsektors bei Deloitte, erklärt: "Aktuell halten die Verbraucher hierzulande den deutschen OEMs noch die Treue, bedingt durch ihr sehr gutes Image und ihre Markenpräsenz. Es besteht jedoch Grund zur Sorge, dass sich die Stimmung auch im Heimatmarkt dreht." Das zeigen auch die Verbraucherdaten. Für zwei von drei Käufern zählt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Noch sieht fast jeder Zweite hierzulande die deutschen Hersteller im Vorteil (46 Prozent).