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Erster Aufschlag

02.11.2021 06:00 Uhr
Erster Aufschlag

Die Edel-Tochter aus dem Hause Hyundai will aus jedem Kunden einen VIP machen. Für Flotten soll dieser Anspruch auch umgesetzt werden, wie beim ersten Treffen klar wird.

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Genesis ist nur der Genese nach ähnlich zu Ioniq. Beide stammen vom Hyundai-Konzern und erwuchsen aus einer Modellreihe zur eigenen Submarke. Im Fall des Erstgenannten könnte der Sprung nicht größer sein. Denn neben der Technik ist der Concierge-Gedanke die treibende Kraft hinter dem Slogan: "We come to you".

So findet man ganz bewusst keinen Händler mit Genesis-Flügel-Logo im Showroom, sondern sogenannte Stores wie in der Münchner Theatinerstraße. Diese Gasse ist hoch frequentiert und soll auch User-Chooser ansprechen, die als Privatperson unterwegs sind. Wer dann den Fahrstuhl hoch zum Showroom nimmt, wird nicht vom Berater oder Verkäufer, sondern seinem persönlichen Assistenten begrüßt, der einen ein Genesis-Autoleben lang begleitet und vieles für den Käufer regelt. Dieser Service macht den wesentlichen Unterschied zum Start der jungen Marke, denn die ersten beiden Produkte sind eine Sport-Limousine (G70) und ein Mittelklasse-SUV (GV70) mit Otto- oder Diesel-Motor - alte Welt möchte man sagen.

B2B-Kanal wird aufgebaut

Dennoch lohnt der Blick auf die Offenbacher, die ganz bewusst räumlich nicht zu nah am Mutterkonzern verortet sind und auch bei Service und Vertrieb ihren eigenen Weg gehen. Exklusive Partner, die nicht zwangsläufig schon Hyundai oder Kia im Portfolio haben, erledigen die Serviceaufgaben. Der Hol- und Bring-Service sowie die Ersatzmobilität in der jeweiligen Fahrzeugklasse sind für jeden Genesis-Kunden dabei. Auch für die Dienstwagenfahrer. Wobei das Team um Daniel Dietrich, Manager Corporate Sales, gerade die B2B-Strukturen aufbaut.

Der Grundgedanke des Convenience soll aber auch hier der tragende sein. Was sich auch in der Leasingrate ablesen wird. Diese ist nicht auf dem Niveau der Preisbrecher für die Masse, sondern passend für kleine Flotten ab zehn Fahrzeugen, die die Zeitersparnis und den Komfort des All-inclusive-Pakets schätzen. Das wird nicht jedes Unternehmen sein, da aber der Grundpreis der beiden aktuellen Modelle recht attraktiv ist (G70 ab 32.857 Euro, GV70 ab 38.588 Euro), werden sich diesen Luxus vielleicht mehr leisten können, als man im ersten Moment denken wird. Zumal noch in diesem Jahr ein Shooting Brake, also ein Sport-Kombi für den G70, auf deutschen Straßen rollen soll und die beiden weiteren Modelle, der G80 und der GV60, elektrifiziert und damit förderfähig werden.

Mittelfristig soll ein Drittel aller Zulassungen über den B2B-Kanal laufen, was dann vor allem kleinere Flotten mit kurzen Entscheidungswegen sein werden. Für ein Multi-Bidding eignet sich das Paket aus Technik und eigenem Service weniger. Zum Testen könnte man das Auto-Abo (Genesis Flexibility) ausprobieren, was ab drei Monaten Laufzeit zu haben ist. Für Entspannung sollte auf jeden Fall die Fünf-Jahres-Garantie (allerdings nur maximal 75.000 Kilometer) sorgen.

Bekannt, aber fein

Kommen wir zur Technik. Diese stammt natürlich aus dem Hyundai-Konzern, ist aber eigen. Einige Elemente wie den Abbiege-Assistenten im digitalen Kombiinstrument kennt man zum Beispiel aus dem Kia Sorento und dem Hyundai Ioniq 5, andere Elemente wie der Dreh-Wähl-Regler der Automatik werden Hyundai-Nutzer wiedererkennen. Dennoch ist das Interieur hochwertig und reduziert im Design, was einen edlen Eindruck hinterlässt. So berühren die Fingerspitzen bei jedem Drehen oder Drücken immer Aluminium-Elemente und kein Plastik.

Das Bedienkonzept ist logisch aufgebaut. Im Kombiinstrument laufen die digitalen Zeiger fürs Tempo und das Drehmoment gegenläufig, was ein Gefühl von Dynamik vermittelt, die das SUV auch beim Fahren halten kann. Immer als Allradler mit einem 2.2-Liter-Diesel (210 PS, 440 Nm) oder 2,5-Liter-Turbo-Benziner (304 PS, 422 Nm) an Bord geht es auf die Reise. Die Krafteinteilung übernimmt die serienmäßige achtstufige Automatik.

Sportlich und bequem

Die Niveaus klingen ebenfalls standesgemäß, nämlich Premium, Luxus und Sport. Wobei beim Letzten das Volant drei, sonst als entspannter Cruiser nur zwei Speichen besitzt. Aktiviert man den Sport-Modus schmiegen sich die Seitenwangen sanft an, so dass auch hier der Spagat aus Komfort und Agilität funktioniert. Eher ein Kompromiss ist der Kofferraum, der mit 542 Litern groß, aber nicht üppig ist. Das Design gibt auch hier den Takt vor.

Platz in Form von Ablagen gibt es im Cockpit indes genug. Der Handyschacht ist so tief, dass sich garantiert kein neugieriger Blick während der Fahrt aufs Display verirren wird. Die Sprachsteuerung funktioniert nicht immer sofort. Trifft man aber den richtigen Befehlston, öffnen sich unter anderem die Fenster oder die Heckklappe. Gegen Aufpreis ist auch der Start per Fingerabdruck möglich, dann richtet sich auch der bequeme Sitz auf die gespeicherte Position ein. Mit gut zwei Tonnen Leergewicht sind die vom Bordcomputer ermittelten 8,3 Liter hoch, aber durchaus in Reichweite der angegebenen WLTP-Werte für den Selbstzünder (7,1 bis 7,4 l/100 km).

Beide Modelle (G70 und GV70) werden erst 2025 mit der nächsten Generation elektrifiziert - was neben der Batterietechnik durchaus auch die Brennstoffzelle sein könnte, denn Hyundai bietet beides im Baukasten an. Die erste Tuchfühlung verspricht einiges von der jüngsten Marke in der Flottenwelt.

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