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KRD Sicherheitstechnik: Ein ganz eigener Sound

01.04.2021 06:00 Uhr
KRD Sicherheitstechnik: Ein ganz eigener Sound
Die Norddeutschen fingen in den 1960er Jahren mit der Verglasung von Einsatzwagen der Polizei an. Mittlerweile sind sie aber auch in zahlreichen anderen Sparten unterwegs,
© Foto: KRD Sicherheitstechnik

Was mit Sicherheitsglas für Polizeifahrzeuge begann, entwickelte sich zum weltweit nachgefragten Produkt. So vielfältig wie die Welt von KRD Sicherheitstechnik ist auch deren Stern-Flotte.

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Wenn im Gesprächszimmer ein Steinway steht, weiß man, dass diese Firma - und damit auch dessen Flotte - besonders ist. Der Klavierflügel ist dem Musikinteresse der Firmeninhaberin Beate Korinna Brammer geschuldet. Die monatlichen Soirées bei KRD Sicherheitstechnik in Bardowick zeigen nicht nur, dass man hier den besonderen Kontakt zu den Kunden sucht, sie stehen auch sinnbildlich dafür, dass im Fuhrpark des Herstellers für Sicherheitsglas viel Musik drin ist.

Als Dirigent agiert Marcus Hilbig. Der Vertriebsleiter gehört zur Unternehmensführung und managt den Fuhrpark von gut 40 Einheiten. Vor rund fünf Jahren, als Hilbig die Stelle antrat, waren es lediglich 15 Einheiten. Auch die Anzahl der Mitarbeiter des Mittelständlers - der 30 Autominuten von Hamburg entfernt an zwei Standorten zu finden ist -, die dort forschen, entwickeln und produzieren, wuchs in dieser Zeit von 80 auf über 200. Dieser Sprung ist zum Großteil der unternehmerischen Lust geschuldet, sich in neue Geschäftsfelder vorzuwagen. Die Basis dafür bilden jene bruchsicheren Kunststoff- Verbundscheiben, die seit Jahrzehnten vor allem Einsatzkräfte wie die Polizei effektiv schützen.

Statt auf schweres Panzerglas setzte man im Norden auf spezielle Polycarbonatscheiben, die durch einen eigens entwickelten Lack kratzfest gemacht worden sind. Diese Pionierarbeit leistete der Firmengründer Gerd Brammer in den gesellschaftlich aufwühlenden Jahren um 1968, in denen die bis dato verbauten Glasscheiben in den Polizeiwagen ständig zu Bruch gingen. Brammers Entwicklung ist heute noch das wichtigste Produkt - und zwar für den weltweiten Einsatz. "In ganz Europa rüsten wir die Polizeifahrzeuge damit aus. Aber auch in Asien, aktuell zum Beispiel in Hong Kong, sowie in Südamerika ordern die Behörden unsere Scheiben", berichtet Hilbig stolz. Ein gutes Produkt und gute Kontakte ergänzen sich zum weltweiten Vertrieb. Das Hauptgeschäft findet aber in der D-A-CH-Region statt.

Händler ist 450 km weit weg

Wie wichtig die persönliche Ebene dabei ist, wird am eigenen Fuhrpark deutlich. Für die überwiegende Mercedes-Benz-Flotte gibt es einen Key-Accounter beim Leasingpartner Athlon und ein zuständiges Autohaus - das sitzt allerdings im gut 450 Kilometer entfernten Dresden. Den Kontakt brachte Hilbig mit seinem Start bei KRD mit. Trotz der Entfernung laufen die Bestellungen, Auslieferungen und Leasingrücknahmen reibungsfrei, begründet der Flottenleiter die Wahl. Den fälligen Service übernimmt ein Autohaus in Hamburg, die Reifen wechselt ein Händler in der Nachbarschaft. So treten die Hybride und Voll-Stromer in der Flotte ihre Reise vom oder zum Dresdner Autohaus nur bei der Auslieferung respektive bei der Rückgabe an. Steht ein Termin in der östlichen Elb-Metropole an, dann greift der gebürtige Sachse auch mal zum Vollstromer EQC, um die fast 1.000 Kilometer in Angriff zu nehmen.

Stromern mit Brennstoffzelle

Reichweitenangst kennt Hilbig nicht. In der technikaffinen Sternen-Flotte tummeln sich neben dem EQC auch ein seltener GLC F-Cell sowie die neuen Diesel-Plug-in-Hybride aus Stuttgart. Diesen Mut zur Technikoffenheit bezahlte man bisher noch nicht mit Ausfällen, wie Hilbig berichtet: "Bei all unseren voll- oder teilelektrischen Daimler-Fahrzeugen gab es bisher keine technischen Probleme. Das ist schon bemerkenswert." Das Technik-Highlight, der Brennstoffzellen-Stern, läuft in der Miete für 799 Euro im Monat. Dass es trotz aktuell vierer Wasserstofftankstellen in Hamburg ab und zu an Tankmöglichkeiten hakt, da öfters mehrere gleichzeitig ausfallen oder gewartet werden, treibt niemanden im Fuhrpark die Sorgenfalten ins Gesicht - auch nicht Gino Pieper.

Der kaufmännische Leiter ist ein Glücksfall für jeden Flottenbetreiber - technikinteressiert und probierfreudig tourt er wie Hilbig mit den verschiedenen Antrieben auch auf der Langstrecke und teilt anschließend seine E-Erlebnisse wie diese: "Wenn ich mit dem F-Cell unterwegs bin, halte ich die Batterie-Reserve immer bei 100 Prozent. Damit fahre ich zweigleisig und bin bisher immer gut angekommen.

Denn worauf man sich bei den Elektro-Modellen, sei es batterieelektrisch oder die Brennstoffzelle, immer verlassen kann, ist die Restreichweite. Einmal bin ich mit einem einzigen Kilometer Restreichweite hier auf den Hof gerollt." Sprach er und lacht dabei norddeutsch entspannt.

Damit der Fahralltag genauso entspannt bleibt, müssen längere Reisen geplant werden. Das passiert mit der Mercedes-me-App, die einigen Fahrern zusätzlich als digitales Fahrtenbuch dient und Bequemlichkeiten wie die Steuerung der Standheizung bietet. Die passende Ladekarte (Mercedes-me-charge) ist immer dabei."Auch hilft es, das Navi an Bord zu aktivieren", weiß Pieper."Das Fahrzeug erkennt so die Besonderheiten der Topografie wie kleine Anstiege und reagiert selbstständig und kraftstoffschonend darauf." Als Nutzer der Ionity-Schnelllader profitiert KRD von deren bundesweiten Fixpreisen, was die Ladekosten unterwegs planbarer macht. So verloren, wie an manchem Schnelllader an der Autobahn, fühlen sich die Niedersachsen allerdings selten, sobald sie ihre Steckerfahrzeuge in einer Großstadt zur Ladesäule navigieren, wie Hilbig erzählt: "Als wir vor gut drei Jahren mit den E-Modellen anfingen, hat man zum Beispiel in Hamburg immer einen Ladepunkt gefunden, der frei war. Mittlerweile sind sehr viele Ladepunkte stets belegt, auch von Plug-in-Hybriden. Diesen Boom erleben wir ja selbst in unserem Fuhrpark."

Austausch der Flotte

Boom-Faktor ist auch hier im hohen Norden die günstige Versteuerung der Plugin- und Elektro-Pkw. So finden sich in der Flotte mittlerweile zahlreiche C- und E-Klassen, jeweils mit dem Diesel-Elektro-Doppelherz, und bald auch drei surrende Smarts. Die Leasingdauer für die Vertriebsfahrzeuge endet in der Regel bereits nach 24 Monaten, da die Außendienstler mal schnell 70.000 Kilometer im Jahr abspulen, denn "die Musik in unserem Business spielt südlich des Weißwurst-Äquators", erklärt Hilbig lachend. Also aus norddeutscher Sicht am anderen Ende Deutschlands. Im von Corona-geprägten letzten Jahr waren es in der Regel noch 40.000 Jahres-Kilometer. Im Gegensatz zu vielen Flottenbetreibern verlängerte man bei KRD aktuell nicht die Leasingdauer, sondern man verkürzte sogar dort, wo es möglich war, von 36 auf 24 Monate und tauschte die Benziner und Diesel gegen Plug-in-Hybride oder Voll-Stromer aus.

"Zum einen lockten die Versteuerungsvorteile der Mitarbeiter zum anderen gehört eine möglichst grüne Flotte zu den Unternehmenszielen unserer Eignerin", dröselt Fuhrparkchef Hilbig die Motivationslage auf. Und nach über 200.000 Kilometern mit den Diesel-Hybriden ist Hilbig voller Lob."Bei unseren früheren Langstrecken-Fahrzeugen eines anderen Fabrikates gab es massenhafte Getriebeschäden. Die Diesel-Hybride von Daimler sind aber bislang ohne Ausfall unterwegs und sind immens sparsam."

Testen und darüber reden

Damit dies gelingt, testen die Hybrid- und E-Fahrzeug-Neulinge unter den Mitarbeitern vorab in Probefahrten die neue Technik und Hilbig sowie Pieper stehen mit Rat und Tat zur Seite.

Pieper, der sehr ehrlich an seinen guten wie weniger guten Erfahrungen teilhaben lässt, fuhr zunächst einen Plug-in-Hybriden und wechselte dann auf den EQC. Diesem bescheinigt er zwei Charaktere: einen im Sommer und einen im Winter. In der sehr kalten Jahreszeit, wie in diesen ersten Monaten dieses Jahres, kann man gut 30 Prozent an Reichweite abziehen. "Dann sollte alle 200 Kilometer eine Schnellladesäule in Reichweite sein", rät der überzeugte E-Mobilist und findet gleich einen positiven Neben-Effekt für den Einsatz als Familienfahrzeug."Wenn man bei längeren Touren mit der Familie alle zwei Stunden laden muss, also Pause macht, kann man sich in der Zeit um seine Kids kümmern. Das war bislang ganz anders."

Geladen werden kann an den firmeneigenen Wallboxen - hier in Bardowick sind es fünf, in Geesthacht sind es vier Stück. Die drei Schuko-Steckdosen in der gleichen Reihe sind bisher dem BMW-i3-Duo vorbehalten, mit dem die Mitarbeiter zwischen den beiden gut 20 Kilometer entfernten Standorten, die durch die Elbe getrennt liegen, pendeln. Das bayerische Duo wird, wie erwähnt, bald durch drei Elektro-Smarts für die Werkverkehre ersetzt. Das Wechseln basiert bisher nicht auf einer Car Policy, denn diese gibt es noch nicht. Die Dienstwagenberechtigten können sich einfach ihren Wagen im Konfigurator von Mercedes-Benz zusammenstellen, Flottenleiter Hilbig checkt dies und dann geht die Bestellung ans Dresdner Autohaus.

Beim Gang durch die Produktion stößt man immer wieder auf Sport-Boliden. In Kleinserien fertigen die Spezialisten für Bugatti, Lamborghini, AMG oder Aston Martin Fenster-Produkte, die bruchsicher und leicht sind, aber nicht beschlagen können. Bis auf die Rohstoff-Platten, die von Zulieferern aus Deutschland stammen, wird dafür alles im eigenen Haus entwickelt und produziert. Entsprechend agil ist man, was die Einsatzgebiete für die Polycarbonatscheiben betrifft, welche dank des Speziallacks kratzfest sowie UV-beständig sind und sogar beheizt werden können. Sie sind dabei fast unkaputtbar, was Leben rettet - zum Beispiel in der Forstwirtschaft. Wenn bei einem Harvester - also jenen Ungetümen, die Bäume entwurzeln, entrinden und zersägen - plötzlich die Kette des Sägeblattes reißt und am gläsernen Fahrerstand zerschellt, bricht das Glas und es wird lebensgefährlich für den Fahrer. Der Spezial-Kunststoff schützt hier. Das neue Spielfeld der Niedersachsen sind übrigens Flugtaxis. Immer einen Schritt voraus sein - , so lautet das Firmen-Credo, musikalisch untermalt vom Klang eines Steinways.

Das ist KRD Sicherheitstechnik

Die KRD wurde von Gerd Brammer gegründet. An den Standorten Bardowick und Geesthacht wird Sicherheits-Glas für die Automobilbranche, Behördenfahrzeuge, Flugzeuge oder Landmaschinen entwickelt und gefertigt. Mit rund 200 Mitarbeitern wird ein Umsatz von 25 Millionen Euro erwirtschaftet.

Der Fuhrpark von KRD Sicherheitstechnik:

  • Fuhrparkgröße: ca. 35 Fahrzeuge
  • Modelle: C300de T-Modell, E300de T-Modell, Smart forfour ed, EQC, GLC F-Cell, GLC 300de, BMW i3
  • Reifen: Auto-Fit Neubauer, Adendorf
  • Einkauf: Stern Auto GmbH Center Dresden
  • Leasing: Athlon
  • Leasingdauer: 24 bis 36 Monate
  • Führerscheinkontrolle: in Eigenregie über die Personalabteilung
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