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Citroens Weg in die Elektromobilität: Als der Eiffelturm funkelte

05.05.2025 08:38 Uhr | Lesezeit: 3 min
Citroën e-C3
Citroen setzt auf Elektrifizierung.
© Foto: Citroën

1925 sorgte Citroen mit einem spektakulären Lichtspektakel auf dem Eiffelturm für Furore. Zum 100. Jubiläum der Lichtshow will die Marke seine Kunden mit E-Autos elektrisieren.

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Die Strahlkraft des Eiffelturms erlebte Charles Lindbergh am 21. Mai 1927. Nachdem der Amerikaner als erster Mensch den Atlantik alleine in einem Flugzeug überquerte, orientierte er sich beim Landeanflug auf Paris am damals höchsten Gebäude der Welt. In riesigen, farbigen Lettern leuchteten die Buchstaben C.I.T.R.O.E.N. auf der kühnen Stahlkonstruktion und lotsten den Flugpionier zur sicheren Landung.

Seit 1925 setzte Firmenchef André Citroen die gigantische Leuchtreklame ein, um seine noch junge Autofabrik bekannt zu machen. Dass er dabei geschickt Elektrizität nutzte, war kein Zufall. Schon der Typ A, Citroens erstes Serienmodell aus dem Jahre 1919, hatte einen Elektrostarter und war damit der Konkurrenz voraus.

Bis Citroen das erste Elektroauto auf den Markt brachte, vergingen allerdings noch fast 70 Jahre. Außerdem hatte das Unternehmen mit dem Kleinwagen AX Electrique, dem E-Transporter C15 sowie dem Lieferwagen Berlingo Electrique zunächst Gewerbekunden im Blick. Erst der Kleinwagen C-Zero machte die E-Mobilität der breiten Masse zugänglich.

Citroen setzt auf E-Mobilität

Heute findet man jede Menge E-Modelle bei Citroen, auch weil der Mutterkonzern Stellantis geschickt mit markenübergreifender Technik und effizienter Produktion spielt. So konnten sich die einzelnen Marken im Laufe der letzten Jahre stärker positionieren und trotz der vielen gleichen Teile voneinander abgrenzen.

Citroen hat sich dabei als Anbieter günstiger Fahrzeuge für Jedermann in Stellung gebracht, quasi als „Volks“-Wagen des Stellantis-Konzerns. Um günstige Elektroautos in den Markt zu bringen, setzt Firmenchef Thierry Koskas auf begrenzte Ausstattungsoptionen, verzichtet auf unnötige Extras und teure, gerade in kleineren Modellen unnötige Technik.

Ein Beispiel ist die Lithium-Eisenphosphat-Batterie. LFT-Akkus benötigen keine teuren seltenen Erden, sind technisch einfacher gestrickt und haben eine geringere Energiedichte als beispielswiese Lithium-Ionen-Akkus. Sie kosten weniger, wovon auch die Kunden profitieren. Ein Beispiel ist der Kleinwagen e-C3. Noch startet er ab 23.300 Euro. Doch schon in den nächsten Monaten soll eine Version mit nur 200 Kilometern Reichweite für unter 20.000 Euro folgen.

Citroen: "Wir brauchen wieder mehr günstige Autos"

Dass der Fahrer im Einstiegsmodell übers Smartphone navigiert, auf eine intelligente Laderoutenplanung verzichten und sich beim AC-Laden mit 7,4 kW begnügen muss, ist gewollt. "Mobilität, vor allem elektrische, muss für jedermann bezahlbar sein", lautet Koskas Credo, das er bei jeder Gelegenheit wiederholt. "Wir brauchen wieder mehr günstige Autos."

Diesem Motto wird auch der Ami gerecht. Bei seiner Einführung 2020 lachten noch viele Branchenkenner über das Projekt eines ab 15 Jahren fahrbaren elektrischen Minicars. Keine Sicherheitsausstattung, keine Heizung, kein Radio. Sie wurden eines Besseren belehrt. Der 7.990 Euro teure Automobilzwerg hat sich zu einer ernsthaften Säule im Portfolio der Franzosen gemausert.

75.000 Stück wurden bisher davon verkauft, und das Modell läuft in etwas abgewandelter Optik auch als Opel Rocks oder Fiat Topolino vom gleichen Band. Citroen hat sogar eine lifestylige Buggy-Variante angekündigt, die auch auf den Champs-Elysees, der Kö oder der Maximilianstraße eine gute Figur machen würde.

Citroen: Zweite Generation des C5 Aircross fertig

Ab Herbst 2025 erweitert die zweite Generation des C5 Aircross das Elektro-Portfolio nach oben. Erstmals wird der kompakte SUV mit batterieelektrischem Antrieb angeboten. Und auch dort sollen die Kunden wählen: Lieber etwas günstiger, dafür mit kleiner Batterie? Oder all in: großer Akku und bis zu 680 Kilometer Reichweite?

Auch beim C5 Aircross nutzt Citroen konsequent Konzerntechnik und stellt den Wagen auf die neue Stellantis-Plattform für mittelgroße Fahrzeuge. Die flexible STLA Medium-Architektur gibt Citroen die Freiheit, neben dem E-Antrieb auch Plug-in-Versionen oder Verbrenner mit 48-Volt-Technik zu realisieren.

Der Blick in den Konfigurator offenbart noch etliche weitere E-Modelle, vom Lieferwagen Berlingo über Transporter und Großraumkombis bis zum kompakten e-C4 in der Golf-Liga. Firmenchef Koskas jedenfalls blickt selbstbewusst nach vorne. Grund dazu hat er. Von den europaweit 80.000 Kunden, die den neuen C3 verbindlich bestellt haben, entschieden sich schon 40 Prozent für das vollelektrische Modell. Und angesichts der Steuervergünstigungen und anderen Goodies, welche die neue Bundesregierung Käufern von E-Autos in Aussicht stellt, könnten die Verkaufszahlen auch in Deutschland bald wieder steigen.

Zum 100. Jubiläum der spektakulären Reklameaktion und obwohl Citroen sein neuestes Modell C5 Aircross enthüllt, bleibt der Eiffelturm aber dunkel. Keine Lichtspiele wie 1925, als 250.000 Glühlampen in sechs Farben und sechs Kilometer Kabel am Metallgerüst des Eiffelturms verlegt wurden. Statt Farbkaskaden und Sternenregen verharrt der Eiffelturm im Standard-Beleuchtungsmodus. Aber irgendwie passt das doch zur Marke Citroen, die unter dem Dach von Stellantis ein wenig das Besondere verloren hat.


Autotests von Autoflotte



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