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Waldbike: Flottenkunden im Fokus

13.03.2024 12:00 Uhr | Lesezeit: 4 min
Quercus SUV nennt sich das Topmodell von Waldbike, der zertifizierte Anhänger stammt von der Marke Hinterher.
© Foto: Paul-Janosch Ersing

Bei Transportaufgaben muss es nicht immer das E-Lastenrad sein. Waldbike ist ein neuer Fahrradhersteller aus Calw mit lokaler Fertigung und einem zertifizierten Anhänger.

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Es klingt wie ein modernes Märchen: Der Chef einer Autohausgruppe und ein Bankberater finden sich, unterhalten sich und erschaffen in rekordverdächtig kurzer Zeit eine neue Elektro-Bike-Marke mit starken lokalen Wurzeln. Egal, ob es sich wirklich so zugetragen hat oder die Geschichte in Teilen eine Erfindung der Marketingabteilung ist: Waldbike vor den Toren Stuttgarts ist so entstanden.

"Wir haben uns gefragt, was wir hier in der Gegend haben - welche Werte hier wichtig sind", erzählt Andreas Weeber, seines Zeichens Geschäftsführer des Autohauses Weeber, von den ersten Überlegungen, in den Fahrradmarkt einzusteigen. "Hier in Calw im Nordschwarzwald waren wir uns schnell einig: Das Naturerlebnis muss im Namen transportiert werden." Neben den großen Logos aus der Autobranche, die an den Fassaden seiner Autohäuser leuchten, hat sich Andreas Weeber eine ganz eigene Marke ausgedacht und vor etwas mehr als einem Jahr auf den Weg gebracht.

Baumarten als Namensgeber

Das Ergebnis mehrerer Brainstormings lautete: Waldbike. "Natürlich war bei der Namenswahl auch entscheidend, dass er nicht geschützt oder anderweitig genutzt war", ergänzt Jan Jochens, der das junge Fahrradunternehmen als Co-Geschäftsführer leitet. Gegründet wurde Waldbike im Dezember 2022 als GmbH & Co. KG, fast zeitgleich entstand der erste Prototyp in den Räumlichkeiten eines firmeneigenen Motorrad-Unternehmens. Bei der Wahl der Modellnamen setzten sich die lateinischen Bezeichnungen heimischer Baumarten durch: Sorbus, Tilia und Quercus (zu deutsch: Eberesche, Linde, Eiche). Als kleines naturverbundenes Sahnehäubchen wird für jedes verkaufte E-Bike ein neuer Baum gepflanzt. Nicht ohne Stolz erzählt Jan Jochens von einem Kunden-Event im Zeichen der Nachhaltigkeit: "Im ersten Jahr haben wir gemeinsam mit unseren ersten Kundinnen und Kunden den Calwer Stadtwald um 500 neue Bäume vergrößert."

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So regional wie möglich

Elektro-Bikes (Pedelecs) gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Wozu dann überhaupt eine neue Marke? Die Antwort klingt einleuchtend: Die Komponenten für die Fahrräder von Waldbike sind konsequent unter dem Gesichtspunkt der Langlebigkeit ausgewählt - und gleichzeitig so regional wie möglich. Auch Urwahn-Bikes, die wir 2023 im Zweirad-Spezial vorstellten, setzt auf diesen sinnvollen Trend. Bei Waldbike zeigt sich das beispielsweise an den hydraulischen Bremsen von Magura aus Bad Urach, dem Elektromotor von Brose und den ergonomisch erstklassigen Sätteln von SQlab. Die Alu- und Kohlefaserrahmen kommen aktuell noch aus Taiwan, mittel- bis langfristig sind europäische Lieferanten jedoch das klare Ziel. Montiert wird in der "Manufaktur", die sich im oberen Stockwerk eines klassischen Autohaus-Glasbauwerks befindet. Das Händler- und Servicenetz wird kontinuierlich ausgebaut, auch ein mobiles Werkstatt-Team für den Einsatz bei Flottenkunden ist in Vorbereitung.


Waldbike - Shop-in-Shop-Konzept für Autohäuser

Andreas Weeber (l.) und Jan Jochens stecken hinter Waldbike. Bildergalerie

Beim Ortsbesuch in Calw (rund 40 Kilometer westlich von Stuttgart) wird sehr schnell klar: Nicht der traditionelle Fahrradhandel soll angesprochen werden, sondern Autohäuser und Freizeitausrüstungsläden. Ein ästhetisch gestaltetes Shop-in-Shop-Konzept mit viel Holz und Schwarzwald-Fotomotiven wird auf Wunsch gleich mitgeliefert.

Mit Anhängerzulassung

Fast durch Zufall sind die Waldbike-Macher auf ein Detail gestoßen, das heute zu einer Art Alleinstellungsmerkmal ihrer E-Bikes zählt. Und zwar die Zulassung für den Anhängerbetrieb. "Irgendwann während des Zertifizierungsprozesses der Modelle kam das Thema Fahrradanhänger auf, und wir haben uns gedacht: Das müssen wir machen", erinnert sich Weeber. Seither sind drei Anhänger der Partner Hamax und Hinterher für den Betrieb an den Waldbikes zugelassen. Gerade im betrieblichen Einsatz hat das Vorteile, da ohne eine Zertifizierung im Falle eines Unfalls rechtliche Fragen offenbleiben. Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern ein Dienstrad zur Verfügung stellen, sind so auf der sicheren Seite - und auch die Benutzung privater Räder als Anhänger-Zugmaschinen auf dem Firmengelände ist theoretisch möglich. Durch die Anhängerzulassung sind die Waldbike-Räder eine flexible Alternative zu den E-Lastenrädern.

Whitelabel-Lösungen

Den Wunsch nach einem kleinen E-Bike-Fuhrpark in den Farben des eigenen Unternehmens erfüllt Waldbike bereits ab vergleichsweise geringen Stückzahlen: Bei Carbon-Rahmen sind mindestens drei, bei Aluminium-Rahmen mindestens zehn Exemplare zu bestellen. Die Alu-Rahmen können - dank der Zusammenarbeit mit einer lokalen Lackiererei - in sämtlichen Farbtönen der RAL-Palette umgesetzt werden. Zu den ersten Nutzern dieses Angebots zählen die Stadtwerke Stuttgart, deren Mitarbeiter seither die etwas abseits gelegeneren Betriebsorte auf zwei Rädern erreichen können.

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Trekking- und Mountainbikes

Man sieht den Rädern an, dass sie fürs Grobe gemacht sind. Auch wenn die Alu-Modelle Tilia und Sorbus auf der Waldbike-Website als City-E-Bike bezeichnet werden, handelt es sich eher um alltagstaugliche Trekkingräder mit grobstolligen Reifen und stabilen Schutzblechen, die ihren Namen verdienen. "Ich sehe hier eine Parallele zu SUV-Modellen", zwinkert Autohaus-Chef Andreas Weeber. Was er damit meint: Man könnte damit auch abseits befestigter Wege gut vorankommen, fühlt sich aber ebenso in der Stadt sicher und wohl.

Das vollgefederte Quercus mit Kohlefaser-Rahmen und Zwölf-Gang-Schaltung von Sram ist eher etwas für wilde Querfeldeinfahrten und verwunschene Schwarzwald-Trails. Es geht aber auch vernünftig: Ein eigens erhältliches Straßen-Kit verleiht dem Fully eine StVO-konforme Alltagstauglichkeit. Preislich startet das Tilia- Pedelec bei rund 3.800 Euro, das Quercus SUV beginnt bei 5.800 Euro (beides netto).


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