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BMW 5er Test: Business(-Limousine) not as usual

30.01.2024 06:08 Uhr | Lesezeit: 3 min
Markante Optik – der aktuelle BMW 5er.
© Foto: Timo Bürger/Autoflotte

Mit dem neuen BMW 5er bietet der Autobauer Hightech und Elektronik vom Allerfeinsten und Allerneuesten – bleibt aber erfreulicherweise auch den in vielen Jahrzehnten erworbenen Kernkompetenzen treu.

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Eine der beliebtesten Business-Limousinen und für BMW wichtiges Modell im Portfolio ist zurück: In seiner achten Generation seit 1972 will „der 5er“ – auch als Elektro-Version i5 erhältlich – Viel- und Dienstwagenfahrer von seinen Qualitäten überzeugen. Und wie könnte das besser gelingen als in einem (kosten- und spritschonenden) Dieselfahrzeug – im BMW 520d xDrive? Eine 630-Kilometer-Ausfahrt soll Klarheit schaffen.

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Optisch bleibt auch dieser BMW ein BMW: Doppelniere (auf Wunsch mit Konturenbeleuchtung „Iconic Glow“ = Geschmackssache), Doppelscheinwerfer, Vieraugengesicht, Hofmeisterknick in der C-Säule jetzt mit Ziffer 5 betont, Heck mit schmalen Rückleuchten.


BMW 5er Test (2024)

BMW 5er Test Bildergalerie

BMW 5er: Auf die inneren Werte kommt es (auch) an

Was beim ersten Sitzkontakt sofort auffällt: Man sitzt mega-bequem auf den dick gefütterten, weichen Lederpolstern (elektrisch verstellbar, 2.200 Euro Aufpreis), die keinen Zweifel aufkommen lassen, dass man in dieser Business-Limousine sehr lange Fahrten unternehmen kann, bis man beim Geschäftspartner eintrifft.

Was ebenfalls schnell auffällt: Der neue BMW 5er ist im Inneren alles andere als ein Raumgigant – und das, obwohl die Limousine deutlich gewachsen ist und bezüglich der Länge herkömmliche Garagendimensionen sprengt: 5,06 Meter lang, 1,52 Meter hoch und 1,90 Meter breit (ohne Spiegel). Und trotzdem: Richtig „luftig“ fühlt man sich nicht im Interieur. Aber natürlich: Wirklich eingeschränkt ist man auch nicht.



Klasse liegt das neu gestaltete Lenkrad mit zwei Speichen und einen im unteren Bereich abgeflachten Lenkradkranz in der Hand. Die Lenkradtasten bieten ein haptisches Feedback – und lassen sich tadellos „blind“ bedienen. In der Instrumententafel sitzen nun so genannte Fugenausströmer – diese verrichten ihre Arbeit nicht besser und nicht schlechter als herkömmliche Luftdüsen, sehen aber schicker aus.

Edel im Innenraum

Neu gestaltet ist auch das Bedienfeld auf der Mittelkonsole. Dort sind der iDrive Controller, der neue Gangwahlschalter, der Start-/Stopp-Knopf und der Lautstärkeregler angeordnet. Angenehm: Auch bei diesem frischen Layout findet man sich schnell zurecht und freut sich über zwei serienmäßige USB-C-Slots. Schnell klar kommt man auch mit der flink reagierenden Spracherkennung. Anmutung und Ausstattung des Innenraums lassen sich auch fix charakterisieren: hochwertig und geschmackvoll.

Schick und klar abzulesen ist das 12,3 Zoll große Informations-Display hinter dem Volant in Kombination mit dem 14,9 Zoll großen Control-Display. Die beiden Bildschirme („BMW Curved Display“) befinden sich hinter einer Glasfläche, die zum Fahrer hin leicht gebogen ist. Das Bedienmenü dürfte gerne etwas entschlackt werden – zu viele Apps machen zumindest den Startbildschirm unübersichtlich.

Der BMW 5er ist klasse unterwegs

Bezüglich der Fahrdynamik genügt eine schlichte Vokabel: tadellos. Dieser Vierzylinder-Dieselantrieb ist als Mildhybrid mit einem Startergenerator verbunden, der noch eine zusätzliche Leistung von 8 kW/11 PS liefert und ein maximales Drehmoment von 25 Newtonmeter obendrein erzeugt. Der zwei Liter große Reihenvierzylinder mit 197 PS Leistung verrichtet seine Arbeit selbst im kalten Zustand akustisch so zurückhaltend wie gleichzeitig kraftvoll.

Kein Vibrieren, keine Anzeichen von Nervosität dringen vom Twin-Turbo in den sehr gut gedämmten Innenraum. Die 197 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment des seidig-geschmeidig laufenden 48-Volt-Mildhybriden sind – Elektroantrieb hin oder her – in Kombination mit der neuen 8-Gang-Steptronic nach wie vor eine ideale Motorisierung (ein Diesel-Sechszylinder, 540d, folgt später) für den zigtausende Kilometer zurücklegenden Dienstwagenfahrer. Die Limousine liegt auch bei Geradeauslauf und Tempi jenseits der 200 km/h gefühlt noch satter auf der Straße als ein ICE auf kerzengeradem Gleis.


Stark und sparsam zugleich – selbst bei den oben erwähnten Autobahn-Geschwindigkeiten gibt sich der allradgetriebene Business-Wagen mit gerade einmal sieben Liter Diesel zufrieden. Bei etwas zurückhaltender Fahrweise sind dank des 60-Liter-Tanks Reichweiten jenseits der 1.000 Kilometer pro Füllung locker machbar.

Und wer lieber mit elektrischer Unterstützung (elektrische Reichweite zwischen 80 und 100 Kilometer) unterwegs sein möchte: BMW bietet den neuen 5er auch als Plug-in-Hybrid an. Erhältlich ist die Limousine als 530e und 550e x-Drive. Der ab 65.300 Euro erhältliche 530e mit 2,0-Liter-Motor bietet eine Systemleistung von 299 PS; beim 489 PS starken 550e xDrive mit Reihen-Sechszylinder werden 77.300 Euro fällig.

Schöner Blick aus dem BMW 5er

Ein großes Thema bei dem Münchner Autobauer ist das automatisierte beziehungsweise autonome Fahren. Hier bietet BMW einige Funktionen, die längst nicht jeder vorweisen kann. Bis zu einer Geschwindigkeit von 130 Kilometer pro Stunde ist es möglich, die Hände vom Lenkrad zu nehmen und das Fahrzeug sich selbst zu überlassen. Das kann ein entspannende Unterstützung sein – wirklich notwendig ist sie nicht.

Ganz neu ist auch der aktive Spurwechselassistent mit Blickerkennung: Ist dieser aktiviert und registriert die im Fahrzeug verbaute Innenkamera einen Blick im Außenspiegel (ab 60 km/h bis zu 180 km/h, wenn der Verkehres zulässt) kann das Fahrzeug ohne Zuhilfenahme der Hände für die Lenkung (und des Blinkers) selbsttätig die Fahrspur wechseln.

Das funktioniert einwandfrei. Aber mal ehrlich: Wer legt wirklich Wert auf ein solches Feature, das kaum einen spürbaren Benefit für den Fahrer bringt? Diese Funktion erinnert ein wenig ans BMWs Gestik-Erkennung vor einem Jahrzehnt, mithilfe derer man mit dem Zeigefinger imaginäre Kreise in die Luft zeichnen musste, um die Radio-Lautstärke zu verändern und andere Funktionen durchführen zu können.


BMW 520d xDrive Limousine: Preis und technische Daten

  • Testwagenpreis: 89.750 Euro (brutto)
  • 4/1.995 cm3 | 145 kW/197 PS | 400 Nm (E-Motor: 8 kW/11 PS | 25 Newtonmeter)
  • 8-Gang-Steptronic
  • 228 km/h | 7,3 s 
  • WLTP-Verbrauch: 6 – 5,5 l | 157 - 144 g/km
  • Abmessungen: 5.060 x 1.900 x 1.515 mm
  • Kofferraumvolumen: 520 Liter
  • Versicherung: HK 23 | VK 26 | TK 28
  • Wartungsintervall:
  • Garantie:


Den BMW 5er bringt nichts aus der Spur

Ein wirklich nützliche Hilfe in diesen kalt-nassen Tagen dagegen ist der Allradantrieb. Wie am Schnürchen lässt sich so die Münchner Limousine unkompliziert über verschneiten Asphalt dirigieren und überzeugt selbst auf diesem komplizierten Untergrund mit tadellosem Geradeauslauf und ebensolchem Kurvenverhalten. Und eine ebenso nützliches Extra ist die Anfahr-Schlupfregelung, die auf glatten Geläuf noch zusätzlich unterstützt.


BMW X1 Test

Mit 4,50 Meter ist das BMW X1 ein guter Wegbegleiter mit 163 PS. Bildergalerie

Insgesamt ist der neue BMW 5er eine in nahezu allen Aspekten überzeugende Limousine, die mit Technik und Fahrspaß überzeugt. Die allerdings auch ihren Preis hat: Fast 90.000 Euro ruft BMW für diesen Testwagen auf. Das könnte die eine oder andere Car Policy überfordern. Wer es sich leisten kann, bekommt einen edlen Business-Liner nahezu ohne Schwächen.

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