Trotz stabiler Schadenanzahl haben die Reparaturkosten in den Flotten von Leaseplan Deutschland im vergangenen Jahr erneut deutlich zugelegt. Insgesamt wurden 2024 über 57.000 Kfz-Schäden abgewickelt – genauso viele wie im Vorjahr. Doch vor allem Elektronik und Assistenzsysteme treiben die Kosten in die Höhe, wie der aktuelle Schadenreport des Flottendienstleisters zeigt.
Glasbruch führt Teilkasko-Schäden an
Unverändert an der Spitze der Teilkasko-Schäden: beschädigte Frontscheiben. 53 Prozent aller Teilkaskofälle entfielen 2024 auf einen Austausch der Windschutzscheibe, weitere zwölf Prozent auf Reparaturen. Das bedeutet: mehr als zwei Drittel aller Teilkaskoschäden betreffen das Autoglas. Gründe dafür sehen die Experten von Leaseplan in einem erhöhten Verkehrsaufkommen und zahlreichen Straßenbaustellen – insbesondere auf Brücken. Steinschlag durch zu geringen Sicherheitsabstand in engen Fahrspuren bleibe ein häufiges Problem, hieß es.
Dagegen kaum noch relevant: der Diebstahl von Navigationsgeräten. Mit nur drei Fällen ist diese Schadenart fast bedeutungslos geworden – moderne, fest verbaute Systeme gelten als technisch zu komplex und untereinander inkompatibel. Auch die Zahl der Fahrzeug-Totalentwendungen hat sich mit 20 Fällen halbiert.
Top 5 Teilkasko-Schäden 2024:
- Scheibenaustausch (53 Prozent)
- Scheibenreparatur (zwölf Prozent)
- Marderschaden (sechs Prozent)
- Sturm- oder Hagelschaden (fünf Prozent)
- Kollision mit Wildtieren (zwei Prozent)
Unfallzahlen rückläufig, Reparaturkosten steigen
Eine erfreuliche Entwicklung zeigt sich in der Vollkasko: Durch den verstärkten Einsatz von Fahrerassistenzsystemen, die seit Mitte 2024 bei Neuzulassungen Pflicht sind, ist die Zahl der Auffahrunfälle um 20 Prozent zurückgegangen. Auch Schäden durch Kontrollverlust (minus 14 Prozent) oder beim Rangieren (minus 13 Prozent) wurden seltener gemeldet.
Dennoch bleibt die finanzielle Belastung hoch. Die durchschnittlichen Reparaturkosten nach einem Auffahrunfall stiegen laut Leaseplan 2024 um rund 15 Prozent auf knapp 4.600 Euro. Der Grund: Die aufwendige Technik der Assistenzsysteme schützt zwar vor Unfällen – verursacht im Ernstfall aber hohe Instandsetzungskosten.
Top 5 Vollkasko-Schäden 2024:
- Unbekannter Verursacher / Vandalismus (28 Prozent)
- Rangierschäden (23 Prozent)
- Kontrollverlust, Auffahrunfälle, Kollisionen (13 Prozent)
- Fahrzeugaufsetzer (zwei Prozent)
- Überholen oder Spurwechsel (ein Prozent)