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Lieferprobleme der Autoindustrie: VMF sorgt sich um Unternehmensmobilität

20.06.2022 10:38 Uhr | Lesezeit: 4 min
Lieferprobleme der Autoindustrie: VMF sorgt sich um Unternehmensmobilität
Frank Hägele: "Wichtig ist eine transparente Kommunikation auf Augenhöhe"
© Foto: Deutsche Leasing Fleet

Für Leasinggesellschaften und Autovermieter ist die Fahrzeugbeschaffung derzeit alles andere als ein Kinderspiel. Angesichts der Lieferprobleme fordert die Branche von den Herstellern eine ausgewogenere Verteil- und Produktionspolitik.

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Nach Einschätzung des Verbands markenunabhängiger Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften (VMF) sorgen die Lieferprobleme der Fahrzeughersteller für große Verunsicherung bei gewerblichen Kunden. "Wir beobachten, dass bei den eingeschränkten Produktionsmöglichkeiten weniger für die gewerbliche Wirtschaft produziert wird und die Kosten der Mobilität für Unternehmer überdurchschnittlich steigen", sagte der VMF-Vorsitzende Frank Hägele in Bad Homburg. Sein Verband plädiere in dieser Sondersituation für eine ausgewogenere Verteil- und Produktionspolitik.

Die Verfügbarkeit von Fahrzeugen war laut Hägele schon vor den aktuellen Entwicklungen der Chipkrise, dem Ukraine-Krieg und der Corona-Pandemie problematisch. "Jetzt ist es für die Mitgliedsunternehmen des VMF und gewerbliche Flottenbetreiber im Allgemeinen praktisch unmöglich, entsprechende Fahrzeuge großflächig und verlässlich zu beschaffen", erklärte er. Dies gelte insbesondere für die für Fuhrparks relevante Business-Modelle. Diese würden von diversen Herstellern derzeit nicht mehr angeboten. Einige Autobauer würden sich auf die margenträchtigeren, höheren Ausstattungslinien für das Privatkundengeschäft konzentrieren, während Großkunden, wie etwa Leasinggesellschaften und Autovermieter, das Nachsehen hätten.

"Kundenbeschwerden häufen sich"

Dass Hersteller in einer nicht einfachen Situation sind, weiß auch Hägele. "Problematisch ist aber, wenn bestellte und fest zugesagte Liefertermine ohne rechtzeitige Information nicht eingehalten werden." Und weiter: "Die Beschwerden von unseren Kunden häufen sich. Auch wenn es sich bei den Lieferzusagen zumeist um unverbindliche Zusagen mit einem gewissen Spielraum handelt, erwarten die Kunden eine aktive und bessere Informationspolitik."

Alle Marktteilnehmer sollten Hand in Hand arbeiten, um die schwierige Situation zu meistern, betonte Hägele. "Wichtig ist eine transparente Kommunikation auf Augenhöhe. Nur wenn die Mitgliedsunternehmen des VMF und ihre Kunden nachvollziehbare und rechtzeitige Informationen erhalten, dann können sie adäquat handeln und entscheiden." Auch teilweise deutliche und plötzliche – nicht angekündigte – Preiserhöhungen seien schwer nachvollziehbar.

"Wir setzen darauf, dass die Hersteller mit uns gemeinsam einen stärkeren Fokus auf die Kosten der Unternehmensmobilität setzen, um die Kosten nicht weiter in die Höhe zu treiben. Das ist ein wichtiger Baustein dafür, dass Deutschland gut durch diese Krise kommt", so der Verbandschef weiter. Lieferzusagen seien im gewerblichen Segment besonders wichtig, da die Fahrzeugmobilität erfolgskritisch für gewerbliche Nutzer sei. Außerdem seien die Prozesse der Neu- oder Ersatzinvestition sowie eines Austauschs und Aussteuerung von Flottenfahrzeugen wesentlich komplexer als bei einem privaten Fahrzeugwechsel.

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