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Elmo: Update für die Telefahrer

25.08.2023 16:05 Uhr | Lesezeit: 3 min
Die Elmo-Flotte tourt nun in Tallinn, Tartu und in Helsinki
Die Elmo-Flotte tourt nun in Tallinn, Tartu und in Helsinki
© Foto: Elmo

Das Carsharing-Auto rollt fahrerlos zum Kunden. Das geht in Estland und in Finnland bereits. Wie sieht es in Deutschland aus? Elmo, ein estnisches Start-up, gibt ein Update zur aktuellen Entwicklung.

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Im Frühling nahmen wir Platz auf dem Telefahrer-Sitz des estnischen Start-ups Elmo, das im Jahr 2022 straßentaugliche, fernsteuerbare E-Autos im öffentlichen Carsharing-Dienst einsetzte und uns für ein paar Runden ferngesteuert fahren ließ. Jetzt berichtet Gründer Enn Laansoo Jr. über die Neuheiten, etwa darüber, dass sie gerade die Genehmigung für ihren Tele-Fahrdienst in Helsinki erhalten haben.

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Das bedeutet, dass die ausgerüsteten Elektroautos nun in der finnischen Hauptstadt unterwegs sind. Die Voraussetzung dafür war, dass die finnische Transport- und Kommunikationsbehörde Traficom die Einführung genehmigte, basierend auf der grundsätzlich positiven Bewertung der neuen Technologie durch die estnische Verkehrsverwaltung. „Elmo bringt eine interessante Ergänzung zum Testen neuer technologiebezogener Fahrzeugtechnik nach Finnland. Dies ist der erste Test eines ferngesteuerten Fahrzeugs in unserem Land. Bei Traficom liegt unsere Aufgabe darin, Experimente und Innovationen im Zusammenhang mit Verkehr und Kommunikation zu ermöglichen“, sagte Reijo Jälkö, der leitende Experte der finnischen Transport- und Kommunikationsbehörde Traficom, laut einer Erklärung.

Das aktuelle Ziel von Elmo ist es, bis zum Herbst ein Carsharing-Unternehmen in Helsinki zu finden, dem sie ihre straßentaugliche ferngesteuerte Technologie und den Tele-Fahrdienst lizenzieren können. Bis dahin können Nutzer in Helsinki über die Elmo-App Mietwagen bestellen und sich an die Haustür liefern lassen. Laut Enn ist dieser Service zur Lieferung von Mietwagen an Büros, Wohnungen und Flughäfen in diesem Jahr in Estland signifikant gewachsen. Für ihn ist dies ein positives Marktsignal, dass auch die Nachfrage nach ferngesteuerter Technologie und Services zunehmen wird.



Elmo: Geänderter Arbeitsplatz

Bisher bedienen die fünf aktiven und 20 von Elmo derzeit modifizierten Fahrzeuge Ziele in den estnischen Städten Tallinn und Tartu. Der Start jedes neuen ferngesteuerten Fahrzeugs des Elmo Pools hängt von zwei Entwicklungen ab. Der tatsächlichen Nachfrage nach Mietfahrzeugen, die zum Kunden geliefert werden und dem gesamtfinanziellen Rahmen, da der Lieferdienst an die Haustür für Kunden noch kostenlos ist – nur der Carsharing-Dienst zahlt eine Servicegebühr an Elmo.

Das Tele-Driving-System ist an verschiedene Elektrofahrzeuge anpassbar. Seit Mitte des Jahres hat sich auch der Arbeitsplatz des Telefahrers leicht verändert, wie Enn in einem Videocall demonstriert. Zusätzliche Bildschirme auf beiden Seiten des Hauptmonitors helfen dem Fahrer, den Überblick zu behalten. Die angezeigten Farben sind im Vergleich zum Frühling auch weniger bläulich (aus Infrarotkamera-Bildern), was sie realistischer macht. Virtuelle Hilfsmittel auf dem Bildschirm wurden dagegen entfernt, nachdem die Telefahrer angaben, dass sie diese nicht benötigen. Darüber hinaus ist der Telefahrersitz jetzt auch für Rollstuhlfahrer zugänglich. Dies sind alles kleine Änderungen, die das Fahrerlebnis für den Telefahrer, der Kilometer entfernt am Steuer sitzt und das Fahrzeug über Monitore, Lenkrad und Pedale steuert, verbessern.


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Elmo: Kunden in Nordamerika

Enn bestätigte, dass diese Technologie – über die wir ausführlich in unserem Test in Deutschland berichtet haben, der hier zu finden ist – auch außerhalb des Carsharings genutzt werden kann. Er erwähnte interessante Kundenanfragen, wie etwa von einem nordamerikanischen Unternehmen für Autobahnsicherheit, das am Telefahrer-System interessiert ist und dieses in Sicherheitsfahrzeugen auf Autobahnbaustellen einsetzen möchte. Es gab auch Anfragen von einer Autovermietung in Mexiko bezüglich möglicher Anwendungen für deren Sicherheitsdienstfahrten, was darauf hinweist, dass neben der Lösung des Fahrermangels-Problems auch die Sicherheit der Fahrer als Einsatzbereich für ferngesteuerte Fahrdienste dienen kann.

Unterdessen gehen auch die Geschäftsentwicklungen und Genehmigungen in Frankreich und Deutschland weiter. Diskussionen mit Gemeinden, Behörden und Carsharing-Anbietern finden statt. Ohne regionale Einsatzerlaubnis für den Telefahrer gibt es keinen Service und somit keine Kunden. Die Frage ist also, welches Land und welche Stadt als nächstes Elmos ferngesteuerten Fahrzeugen den Einsatz auf öffentlichen Straßen erlauben werden. Eine neue Fundraising-Runde ist ebenfalls im Gange. Hier zeigt sich Enn optimistisch, dass er bis zum Ende des Jahres weiter Positives zu berichten hat.

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