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Sozial & Mobil: So gibt es Geld für soziale Dienste

20.06.2023 09:34 Uhr | Lesezeit: 3 min
Sozial & Mobil: So gibt es Geld für soziale Dienste
Soziale Einrichtungen wie die Diakonie können Gelder erhalten, um ihren Fuhrpark zu elektrifizieren
© Foto: Michael Blumenstein/Autoflotte

Für das Gesundheits- und Sozialwesen gibt es spezielle Förderprogramme für den möglichen Umstieg auf die Elektromobilität. Dabei gibt es Einiges zu beachten. Autoflotte hat mit einem Flottenexperten gesprochen.

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Wir sprachen mit Christian Lüttcke, Key Account Manager und Projektleiter Flottenaustauschprogramm Sozial & Mobil bei Kazenmaier Fleetservice, über Rahmenbedingungen für diese Fuhrparkbetreiber.

Herr Lüttcke, die Bafa-Förderung für Elektroautos im gewerblichen Einsatz endet zum 31. August 2023. Wie erklären Sie Ihren Kunden, dass sich eventuell der Leasingbetrag erhöht, da das E-Auto aufgrund von Lieferverzögerungen des Herstellers später als avisiert zugelassen wird?

Christian Lüttcke: Der volatile Markt erschwert die Planung für alle Beteiligten. Daher achten wir besonders darauf, unsere Kunden vor Vertragsabschluss auf mögliche Engpässe hinzuweisen. Hierbei sind unsere langjährigen Erfahrungen im Flottengeschäft und unsere partnerschaftlichen Beziehungen zu Händlern und Herstellern sehr wertvoll. Für uns steht der Service rund um das Thema Fördermittel im Mittelpunkt und es ist für uns selbstverständlich, dass wir den BAFA-Antrag für unsere Kunden kostenlos stellen und die Antragsfristen täglich im Fokus haben.

Haben Sie eine Einschätzung, wie viele gewerbliche Kunden das Ende der Förderung kalt erwischen wird?

C. Lüttcke: Nach unserer Einschätzung kommunizieren Hersteller und Händler in der Regel klar, ob ein Fahrzeug rechtzeitig zur Beantragung der Bafa-Förderung geliefert werden kann oder nicht. Daher werden nicht auszahlbare Förderungen voraussichtlich geringer sein als vermutet. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie viele Fahrzeuge aus dem Vorjahr noch zugelassen werden, da die Fördermittel sowohl zeitlich als auch budgetmäßig begrenzt sind. Dies könnte dazu führen, dass die Fördermittel sogar schon vor Ende August aufgebraucht sind.

Gibt es von Kazenmaier eine Art Mini-Kompensation für alle, die wider Erwarten aus der Förderung rausfallen? Kazenmaier bietet ja auch Services im Bereich „laden und fahren“ der Elektroautos an?  

C. Lüttcke: Selbstverständlich verstehen wir, dass jeder Fall individuell ist und Lösungen entsprechend angepasst werden müssen. Dies ist unsere zentrale Stärke! Wir halten frühzeitig Kontakt zu unseren Kunden und Partnerhändlern. Allerdings sind die politischen Fristen klar definiert - ein Fahrzeug muss bis zum 31.8.2023 zugelassen sein. Einige Hersteller bieten bereits heute Übergangslösungen an. Als Leasinggesellschaft ist es unsere Verantwortung, Transparenz gegenüber unseren Kunden und Händlern zu gewährleisten. Dazu gehört die rechtzeitige Bereitstellung von Informationen zum Lieferstatus sowie direkte Kommunikation mit Kunden und Händlern.

Was heißt das für die Leasingraten?

C. Lüttcke: Wir müssen uns alle auf höhere Leasingraten einstellen. Wir werden jedoch unser Bestes tun, um Vertragsanpassungen so verträglich wie möglich zu gestalten und unsere Kunden nicht im Stich zu lassen. Es ist wichtig, die Wahrheit anzuerkennen, dass der Wegfall staatlicher Förderungen wie 4.500 Euro nicht vollständig kompensiert werden kann. Für Kunden im sozialen Bereich bieten wir hingegen eine gewisse Investitionssicherheit. Hier können wir den teilweisen Wegfall der Förderung durch unser Angebot "Sozial und Mobil" kompensieren.

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Christian Lüttcke leitet das Flottenaustauschprogramm Sozial & Mobil beim Leasinggeber Kazenmaier
Christian Lüttcke leitet das Flottenaustauschprogramm Sozial & Mobil beim Leasinggeber Kazenmaier
© Foto: Kazenmaier

"Sozial & Mobil" im Leasing

Was steckt hinter dem Flottenaustauschprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, speziell für soziale Dienste namens „Sozial & Mobil“?

C. Lüttcke: Das Projekt wurde bis Herbst 2024 (30.9.2024 Zulassungsfrist) verlängert und es können neben Schulen, Pflegediensten, Krankenhäusern auch Apotheken, Fahrschulen, Sanitätshäuser sowie Ärzte gefördert werden. Die Höhe der Förderung variiert je nach Fahrzeug und basiert auf den Mehrkosten des Elektrofahrzeugs gegenüber dem vergleichbaren Verbrennerfahrzeug. Für einen Kleinwagen betragen die Mehrkosten beispielsweise 10.000 €. Es werden 4.500 € Umweltbonus abgezogen. Die Mehrkosten betragen dann noch 5.500 €. In den Leasingvertrag können wir somit 50 % der Mehrkosten, sprich 2.750 € an Förderung aus dem Flottenaustauschprogramm „Sozial & Mobil“ einkalkulieren. Um Planungssicherheit zu gewährleisten, empfehlen wir unseren Kunden, die Bafa-Förderung nicht mehr in ihre Kalkulation einzubeziehen. Dadurch erhöht sich der spürbare Nutzen von Sozial Mobil deutlich, in diesem Fall auf beispielsweise 5.000 €. Die Fördermittel aus dem Flottenaustauschprogramm „Sozial & Mobil“ sind zudem seit dem 11. Mai 2023 nur noch über Leasing zugänglich.

Wie kann Kazenmaier Pflegedienste bei der Administration unterstützen?

C. Lüttcke: Dies ist ein entscheidender Punkt für unsere Kunden! Kazenmaier übernimmt vollständig die administrativen und buchhalterischen Prozessschritte von der Beantragung bis zur Abrechnung des Fördergelds. Dadurch bieten wir unseren Kunden eine bequeme und stressfreie Lösung, damit sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können, ohne sich um die komplizierten administrativen Schritte kümmern zu müssen.

Werden bei diesem Programm lediglich Elektroautos gefördert oder auch Ladeinfrastruktur

C.Lüttcke: Für den Betrieb von Elektrofahrzeugen ist eine Ladeinfrastruktur (LIS) notwendig. Früher konnten die Ausgaben für die LIS gemäß der De-minimis-Verordnung gefördert werden, vorausgesetzt, es wurden gleichzeitig auch Fahrzeuge beantragt. Nach aktuellem Stand ist es jedoch nicht mehr möglich, die LIS über das Programm zu beantragen, da der Kauf seit dem 11.5.2023 ausgeschlossen ist. Wir unterstützen unsere Kunden bei der Fahrzeugbeschaffung und Fördermittelabwicklung durch unseren Leasing-Service und in puncto Ladeinfrastruktur mit unserem Partner Mobilize Power Solutions.


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Wieder längere Laufzeiten

Elektromobilität kann bekanntlich die Total Cost of Ownership (TCO), also die tatsächlichen Kosten, deutlich senken. Was sagen Sie Fuhrparkverantwortlichen von Pflegediensten, worauf diese achten sollten?

C. Lüttcke: In unseren Gesprächen mit Fuhrparkverantwortlichen, insbesondere in Pflegeeinrichtungen, wo jeder Euro zählt, können wir auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz und einen ganzheitlichen Beratungsansatz zurückgreifen. Wir sind uns bewusst, dass die derzeitigen Beschaffungskosten von Elektrofahrzeugen nach wie vor eine Herausforderung darstellen. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, die Gesamtkosten im Blick zu behalten. Wenn wir einen vollelektrischen Kleinstwagen betrachten, liegen die Vollkosten bei 21 Cent pro Kilometer, während der vergleichbare Verbrenner 45 Cent kostet. Das bedeutet, dass der elektrische Kleinstwagen mehr als das Doppelte in der Vollkostenbetrachtung einspart. Nach unserer Einschätzung ist zu erwarten, dass sich die Gesamtkosten von Elektrofahrzeugen in Zukunft weiter optimieren werden.

Gibt es Elektrofahrzeuge, die Sie für den Einsatz in der mobilen Pflege präferieren?

C. Lüttcke: Soziale Einrichtungen bevorzugen in der Regel kleinere Fahrzeuge, um die täglichen Parkplatzsituationen bei den Patienten gut bewältigen zu können. Hilfreiche Assistenzsysteme wie eine Rückfahrkamera oder ein Parksystem sind wichtige Ausstattungsmerkmale, die in der täglichen Pflege benötigt werden. Unsere Kunden schätzen den Umstieg auf das Automatikgetriebe im Bereich der Elektrofahrzeuge, da es die Handhabung im täglichen Einsatz vereinfacht. Es ist entscheidend, dass sich die Fahrer im Fahrzeug wohlfühlen und die Bedienung intuitiv ist.

Was ist aus Ihrer Sicht die ideale Leasing-Laufzeit für Elektroautos

C. Lüttcke: Die ideale Leasing-Laufzeit für Elektroautos ist von verschiedenen Faktoren abhängig und kann je nach den individuellen Bedürfnissen und Anforderungen der Kunden variieren. Wir beobachten, dass die Nachfrage nach kürzeren Leasingzeiten wie 24 Monaten oder weniger abnimmt und sich der Trend eher in Richtung 36 oder sogar 48 Monate bewegt. Dies könnte mit der fortgeschrittenen Technologie und der wachsenden Akzeptanz dieser Fahrzeuge zusammenhängen. Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf die ideale Leasing-Laufzeit für Elektroautos, da sie von den individuellen Umständen und Vorlieben und insbesondere der voraussichtlichen Laufleistung abhängt.

Ist Kazenmaier auch bei der Ergänzung des Fuhrparks mittels Pedelecs (Elektrofahrräder) behilflich? Worauf ist dabei zu achten?

C. Lüttcke: Natürlich! Unser Portfolio ermöglicht Unternehmen, ganzheitlich nachhaltige Mobilität und damit die Mobilitätswende im Unternehmen voranzutreiben und das aus einer Hand. Im Bereich Fahrrad-Leasing ist Kazenmaier in Deutschland führend. Als Leasinggesellschaft können wir die Prozesse für Arbeitgeber, Arbeitnehmer und auch den Handel auf das Notwendigste reduzieren. Ein Mitarbeiter-Benefit wie das Dienstradleasing sollte weder Kosten noch Aufwände an anderer Stelle verursachen. Benefit heißt schließlich Vorteil und den liefert unser Programm für alle Beteiligten. Mit Stolz können wir sagen, dass unser Programm das schnellste und aufwandsreduzierteste im deutschen Markt ist. Zudem sind wir für unsere Kunden, Partnerhändler und vor allem „Dienstradler“ immer erreichbar.

Vielen Dank, Herr Lüttcke, für das Gespräch.  


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