VMF-Summit: Mobilität als Gemeinschaftsaufgabe

10.11.2025 14:33 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Freuen sich über einen erfolgreichen Future Mobility Summit am Lausitzring (v. l.): Christian Schüssler, Frank Hägele (beide VMF), Guido Kutschera, Sebastian Drewer (beide Dekra) und Vinzenz Pflanz (VMF).
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Die Zukunft der Mobilität wird komplexer – und vernetzter. Beim ersten VMF Future Mobility Summit auf dem Lausitzring diskutierten über 150 Experten aus Industrie und Flottenmanagement über Energiefragen, Regulierung und neue Geschäftsmodelle. Der Tenor: Nur wer Mobilität als Ökosystem begreift, wird in der neuen Ära bestehen.

Es war ein Branchengipfel mit Signalwirkung. Zwei Tage lang drehte sich beim ersten VMF Future Mobility Summit auf dem Lausitzring alles um die Frage, wie Mobilität künftig organisiert, finanziert und gedacht werden muss. Der Verband markenunabhängiger Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften (VMF) hatte Mitglieder, Partner und Kunden eingeladen, um gemeinsam die Weichen für eine nachhaltige, datenbasierte und bezahlbare Mobilität zu stellen.

"Wir erleben eine Phase, in der sich Mobilität nicht mehr linear entwickelt, sondern in Zyklen und mit immer kürzeren Etappen", sagte Frank Hägele, Vorstandsvorsitzender des VMF. "Nur mit einem ganzheitlichen Blick auf das Ökosystem Mobilität können wir die Herausforderungen meistern – von Energie über Fahrzeuge bis zu Services und Nutzungskonzepten."

Batterien werden zum Wertträger 

Zum Auftakt analysierte Markus Collet (CVA) den Stand der Elektromobilität und beschrieb die Lücken im Batteriemanagement. "Wir sind beileibe nicht vorbereitet", so Collet. Catharina von Appen (Dekra Battery Test Center) zeigte, dass Batterien längst mehr als nur Komponenten sind – sie werden zu strategischen Wertträgern über mehrere Lebenszyklen hinweg. Auch die zunehmende Digitalisierung der Fahrzeuge verändert Wartung, Restwertmanagement und Versicherungslogiken tiefgreifend.

Energie und Infrastruktur als Schlüssel 

Wie eng Mobilität und Energie künftig verzahnt sind, verdeutlichten Christoph Ebert und Jakob Lehner (E.ON Drive). Verbraucher werden zu "Flexumern" – also zugleich zu Erzeugern und Managern von Energie. Vehicle-to-Grid-Lösungen und dynamische Tarife sollen Kosten senken und Netzstabilität sichern. Conrad Hammer (NOW GmbH) skizzierte den Masterplan Ladeinfrastruktur 2030, mit dem Bund und Kommunen gemeinsam den Ausbau strategischer Ladepunkte vorantreiben.

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VMF-Chef Hägele fordert einen "ganzheitlichen Blick auf das Ökosystem Mobilität".
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Neue Regeln, neue Märkte 

Ein weiterer Schwerpunkt war die geplante EU-Verordnung „Greening Corporate Fleets“, die große Fuhrparks zur schnelleren Elektrifizierung verpflichtet. Laut Max M. Müller (CVA) wird das den Flottenmarkt tiefgreifend verändern: "Steigende BEV-Anteile, sinkende Neuwagenvolumina und veränderte Preisniveaus sind die Folge."

Auch der Wandel im Flottenmarkt selbst war Thema: Die Deloitte-Experten Benedikt Middendorf und Ingo Schmuckall zeichneten in ihrer Studie Clarity Amid Chaos ein "Perfect Storm"-Szenario – mit sinkender Nachfrage, Preisvolatilität und wachsender Bedeutung flexibler Geschäftsmodelle wie Leasing, Abo und Kurzzeitmiete.

Globale Dynamik: China und internationale Marken 

Chinesische Hersteller gewinnen laut Collet rapide an Boden. Marken wie BYD, Chery oder Omoda bauen ihre Präsenz in Europa aus und profitieren von technologischer Reife und vertikaler Integration. "Entscheidend wird der Aufbau starker Downstream-Strukturen sein – also Service, Finanzierung und Versicherung", sagte Collet. VDIK-Präsidentin Imelda Labbé unterstrich die Bedeutung internationaler Marken: "Nur wenn Elektromobilität bezahlbar, transparent und alltagstauglich ist, wird sie massentauglich." 

Am Ende des Summits bestand Einigkeit darüber, dass die Zukunft der Mobilität nur im Zusammenspiel von Energie, Daten, Fahrzeugen, Services und Nutzern gelingen kann. "Mobilität im Wandel ist kein Einzelprojekt – sie ist ein Ökosystem", so Hägele. Der VMF werde künftig noch stärker auf Vernetzung, Analyse und gemeinsames Gestalten setzen.


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