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VW T-Roc (2026): Der macht Druck auf Tiguan und Co.

27.08.2025 12:00 Uhr | Lesezeit: 5 min
Die 2. Generation des VW T-Roc wächst, nein, mutiert von "gerade in der Kompaktklasse angekommenen" (1. Generation) ans "obere Ende des Segments". 
© Foto: Michael Blumenstein

Der neue VW T-Roc überrascht mit seiner Größe, neuen Motoren und seinen haptischen Qualitäten. Da müssen sich einige warm anziehen.

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Zuerst das Schlechte: Auch der neue VW T-Roc wächst. Kaum ein Hersteller schafft es, die Abmessungen eines Nachfolgemodells konstant zu halten, geschweige denn, schrumpfen zu lassen. Je nach Ausstattungslinie sind es beim neuen VW T-Roc (2026) bis zu 13,7 Zentimeter plus in der Länge. In der Breite und in der Höhe legt er „nur“ um je einen Zentimeter zu. Mit 4.373 Millimetern Gesamtlänge ist der neue T-Roc nur noch fünf Zentimeter kürzer als der erste VW Tiguan, der bis 2018 produziert wurde. So verschieben sich die Klassen. Und eigentlich müssten ehemalige Tiguan-Kunden fortan auf den VW T-Roc schwören. Denn nicht nur die neue Fahrzeuglänge entspricht dem Klischee der Kompaktklasse, auch bei der gefühlten Qualität gab es einen Klassensprung. Doch dazu später mehr.


VW T-Roc (2026)

VW T-Roc (2026) Bildergalerie

VW T-Roc ist (zu) glatt

Durch die Verlängerung und die optische „Glattheit“ – der T-Roc hat nur noch wenige Ecken und Kanten, an denen sich das Augen festhalten kann – hat sich die Aerodynamik verbessert. 0,29 weist VW im Bestfall für den im portugiesischen Setúbal gefertigten T-Roc aus. Wer auf große Räder (20-Zöller sind möglich) und R-Line-Optik setzt, reißt locker die 0,30er-Marke – so oder so keine Glanzleistung. Die glatte Front erinnert an die ID-Modelle, die nicht selten in der Designkritik standen. Am hinteren Kotflügel erkennt man noch die „Charakterlinie“, wie VW es nennt. Echte Türgriffe erfreuen nicht nur ältere Autofahrer, sondern auch im Notfall die Ersthelfer. Am Heck gibt es vorerst keinerlei Endrohre zu sehen, auch nicht mit R-Line-Verkleidung.

Das Öffnen der Heckklappe gelingt auf Wunsch mit elektromechanischer Unterstützung. Unter dem geöffneten Gepäckfach kann man auch mit 190 Zentimetern Körpergröße stehen. Der Kofferraum wuchs trotz des Klassensprungs nur um 20 Liter – 465 sollen es sein, mehr als 1.300 nach dem Umklappen. Einen doppelten Ladeboden gibt es je nach Ausstattung ebenfalls, vernünftige Verzurrösen immer.

Auf der Rückbank ergeben sich gute Platzverhältnisse für zwei Erwachsene – auch wenn der Radstand lediglich um 28 Millimeter wuchs. Die Kopfstützen lassen sich bei Nichtbenutzung nicht komplett einebnen, was der Übersichtlichkeit zugutekommen würde. Neuartige Türöffner (siehe Foto), ähnlich wie im Polestar 4, sollen den natürlichen Bewegungswunsch des Körpers beim Öffnen der Türen entsprechen – oder so ähnlich. Aber auch diese neuen Griffe „klappen“ gut. Und bereits hier merkt man, dass das Qualitätsniveau stimmt. Leselampen für beide Seiten im Fond helfen im Dunklen, Kinder anzuschnallen und beim Buchlesen, falls das noch jemand tut. Und wer möchte, bestellt die 3-Zonen-Klimaanlage inklusive zwei USB-C-Anschlüssen im Fond.

Vorn wird die Luft für VW Tiguan dünn

Ab nach vorn. Da fühlt es sich nämlich noch besser an. Und Obacht, Tiguan und Tayron: Der T-Roc zeigt euch, wie ein gut gemachtes Interieur aussieht. Entspricht das in den beiden größeren Brüdern hinterleuchtete Plastik am Armaturenträger nicht allen Qualitätsansprüchen und Designbefindlichkeiten, nervt bei den größeren Modellen in jedem Fall der kratzempfindliche und staubliebende Klavierlack in der Mittelkonsole. Der günstigere T-Roc macht das erfrischend anders – und hochwertig(er).

Im Handschuhfach hat VW eine LED angebracht – kein Standard im Segment. Dafür gibt es – wohl aus Platzgründen – nur einen induktiven Ladeplatz im T-Roc, der ist aber belüftet. Zwei USB-C-Stecker sind stets vorn. Echte Lenkradtasten hat auch der T-Roc, klassische Spiegelverstellung und Fensterheber ebenso. Neu, und vom Tiguan geklaut: Der Lautstärkeregler auf der Mittelkonsole, der auch Fahrmodi ändern kann. Besser wiederum im T-Roc: Er besitzt als einziger eine in der Höhe und Länge verstellbare Mittelarmlehne vorn mit großer Ablage darunter.


VW Multivan eHybrid 4 Motion Plug-in-Hybrid (2025)

VW Multivan hybrid 4 Motion Bildergalerie

30 LED-Farben für Diskogefühle im T-Roc

Ein bisschen Hokuspokus gibt es auch im T-Roc. So sind die oberen Türverkleidungen auf Wunsch mit unzähligen Lichtpunkten übersäht, aus 30 Farben kann ausgewählt werden. Bestechender ist jedoch die hochwertig anmutende „Bestoffung“ des Armaturenbretts und weitgehender Verzicht auf harten Kunststoff. Da fühlt man sich tatsächlich in einer Klasse höher angekommen.

Das Kombiinstrument ist stets digital und lässt sich VW-typisch gut individualisieren. Wer mehr Geld ausgibt, erhält ein Head-up-Display, das auch mit den aus den ID-Modellen animierten Wegpfeilen und Spurführungen aufwarten kann. Ab Werk wird ein 10,4-Zoll-Touchdisplay installiert, auf Wunsch das 12,9 Zoll große. Auch hier ist Raum für die eigene Bedienphilosophie gegeben.

VW T-Roc nur noch mit DSG

Viel zu bedienen gibt es beim Getriebe nicht mehr. Schaltgetriebe-Fans, ihr müsst jetzt stark sein: Den neuen T-Roc gibt es nicht mehr mit manuellem Schalthebel. Selbst der Basismotor, ein 1,5-Liter-TSI-Vierzylinder mit 115 PS, wird mit einem 7-Gang-DSG zwangsverheiratet. Die noch immer nicht gänzlich ausgegorene Euro-7-Norm „zwingt“ VW in vorauseilendem Gehorsam zu diesem Schritt. Das macht den T-Roc per se Fall gut 2.000 Euro (brutto) teurer als den Vorgänger, der zuletzt als Life bei 30.000 Euro startete.

Den klobigen Automatik-Knüppel an der rechten Lenksäule kennt man mittlerweile von vielen Konzernfahrzeugen – schöner oder besser bedienbar wird er dadurch aber noch immer nicht. Zu allem Überfluss wanderten die Scheibenwischerfunktionen in den Blinkerhebel = überfrachtet. Ansonsten gibt es im Cockpit des VW T-Roc keine Überraschungen. VW-Kunden finden sich auf Anhieb zurecht, alle anderen nach kurzer Eingewöhnung.


VW Tayron TDI 150 (Elegance)

VW Tayron in Ultra Violet Metallic stehend von der Seite fotografiert Bildergalerie

Gesundheitssitze und Echt-Leder

Ab Werk sitzt es sich auf Stoffsitzen, die den meisten Ansprüchen bereits gerecht werden. Ab der Ausstattungslinie Life (Basis, Life, Style und R-Line sind zu haben) gibt es auf der Fahrerseite einen gesundheitszertifizierten Sitz (Ergo-Active) mit ausziehbarere Schenkelauflage inklusive Neigungsverstellung sowie Vierwege-Lordosenstütze. Wer das auch seinem Beifahrer gönnen will, muss auf Ledersitze wechseln – schön, dass VW auch im T-Roc noch welche anbietet. Die gibt es inklusive Massage. Eine manuelle Gurthöhenverstellung ist sinnvollerweise bei jedem T-Roc dabei und sollte benutzt werden.

Wer möchte, kann auch weiterhin den T-Roc mit einem echten Schiebedach bestellen. Dass es hingegen noch mehr Luft nach oben gibt – Stichwort T-Roc Cabriolet – ist eher unwahrscheinlich. Gesetzt ist dagegen, dass im T-Roc drei Scheinwerfer-Varianten erhältlich sein werden. Die Basis leuchtet mit LED, die darüberliegende adaptive Variante kann bis 40 km/h „in Kurven leuchten“ und bietet ein paar weitere Schmankerl. Das Matrixlicht fungiert zwar „nur“ mit zwölf Segmenten pro Seite (Tiguan und Tayron haben als Option das HD-Matrixlicht im Angebot), hat aber ein spezielles Fernlicht-Modul, das noch weiter in die Ferne leuchten soll. Beleuchtete Logos an Front und Heck gibt es nur beim Basislicht nicht, sonst immer – ob man möchte oder nicht.

Schnittzeichnung des VW T-Roc mit installiertem Hybridantrieb
Erstmals gibt es im T-Roc und auch bei VW einen Vollhybrid-Antrieb. Die Wolfsburger bieten gleich zwei Leistungsstufen an.
© Foto: VW

Zwei Vollhybride im neuen VW T-Roc

Die vielleicht größten Überraschungen gibt es hinter den Scheinwerfern – im Motorraum. Nein, nicht, dass der T-Roc nicht mehr mit einem Dreizylinder startet. Basis, wie erwähnt, ist der 1.5 eTSI mit 115 PS und die erste Ausbaustufe packt 35 PS obendrauf. Auch nicht, dass eine Allradversion, traditionell 4Motion genannt, mit 204 PS erhältlich sein wird. Ebenfalls nicht ungewöhnlich, dass es keinen TDI mehr geben wird und auch keinen Plug-in-Hybrid.

Für alle, die es im neuen VW T-Roc aufs Spritsparen abgesehen haben, sollten bis zirka Mitte 2026 mit dem Kauf warten. Dann kommen die ersten Vollhybrid-Varianten im VW-Konzern und eben im T-Roc. Der Basismotor, ebenfalls ein 1,5-Liter-Turbobenziner, stellt 250 Newtonmeter bereit. Angedockt wird hierbei das neue Hybridmodul, das im Verbund eine Systemleistung von bis zu 170 PS und 306 Newtonmeter bereitstellen soll. Die Leistungsschwächere Version kommt auf 136 PS Systemleistung. Diese Leistungsspitzen werden – hybridtypisch – nur erreicht, wenn der Akku einen gewissen Füllstand aufweist. Laut VW sind beide vor allem fürs urbane Einsatzgebiet gedacht und sollen nach WLTP einen Verbrauchsvorteil von 15 Prozent im Vergleich zu den eTSI-Versionen bieten. Die Vollhybride können längere Zeit rein elektrisch fahren, die eTSI (48 Volt) schaffen das laut VW keinen Meter. Die Vollhybride sind auf Tempo 180 limitiert.

Eine erste Allradversion wird ebenfalls 2026 erhältlich sein. Hier setzt VW auf den bekannten 2-Liter-TSI, allerdings ist auch dieser mittels 48-Volt-Riemenstarter-Generator elektrifiziert. 204 PS lautet weiterhin der Maximalwert.

VW T-Roc R 4Motion mit rund 350 PS

Die zweite Überraschung könnte Fans (einigermaßen) kompakter und hochmotorisierter Fahrzeuge glücklich machen. Hatte der T-Roc R mit seinen 300 PS eine echte Fangemeinde, darf sich diese auf den neuen T-Roc R freuen. Obwohl sich außerhalb des Volkswagen-Konzerns immer mehr Hersteller von starken Verbrennern verabschieden und Leistungsüberschuss bestenfalls mittels Hybridkraft oder komplett abgasfrei umsetzen, schwört VW auf den im Konzern stärksten Zweiliter-TSI. Derzeit besitzt die maximale Ausbaustufe dieses Aggregats, beispielsweise im Cupra Formentor VZ und im VW Golf R, 333 PS. Zu erwarten ist, dass der VW T-Roc R auf ein paar mehr Pferde zählen kann. Der 4Motion-Allradantrieb, der nach dem Haldex-Prinzip arbeitet, ist beim T-Roc R obligatorisch. Ebenso obligatorisch sind bei dieser Variante die sichtbaren Endrohre und das bekannte R-Ornat. Der T-Roc R startet derzeit bei gut 53.000 Euro (brutto).


Zum Marktstart

T-Roc 1.5 eTSI DSG (48-Volt-Hybrid): 115 PS
T-Roc 1.5 eTSI DSG (48-Volt-Hybrid): 150 PS




Ab Mitte 2026 (vermutlich Juli beim Händler)

T-Roc 1.5 TSI-Hybrid: 136 PS
T-Roc 1.5 TSI-Hybrid: 170 PS (306 Nm)

T-Roc 2.0 eTSI 4Motoion (Allradantrieb): 204 PS




Ab Ende 2026

T-Roc R 4Motion (2.0 TSI): > 333 PS



16 bis 20 Zoll beim VW T-Roc

Damit die Aggregate die Kraft auf den Boden bringen, gibt es diverse Fahrwerksoptionen. 16-Zoll-Schmalbrusträder machen den Anfang. Das wird sich vermutlich beim Anblick jeder zweimal überlegen und auf die erste Option, 17 Zoll, setzen. Der neue T-Roc kann nun – wie auf den Fotos zu sehen, auch mit 20-Zoll-Rädern bestückt werden. Das Ideal aus optischer Erscheinung und Allround-Fahrperformance wird wohl irgendwo dazwischen liegen. Aufwerten kann man das Fahrverhalten mittels DCC-Adaptivfahrwerk (Serie beim R), das von den großen Brüdern Tiguan und Tayron übernommen und an die Bedürfnisse des T-Roc adaptiert wird.

Zu den Preisen herrscht heute, zum Tag der Veröffentlichung noch Stille. Morgen werden diese bekanntgegeben. Wir tippen aufgrund des Größenwachstums, der hubraumstärkeren Basismotorisierung (zuvor 3-Zylinder mit 115 PS) und der serienmäßigen Siebengang-Doppelkupplung auf 32.500 Euro (brutto) und werden den tatsächlichen Preis hier morgen bekanntgeben.

 


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