-- Anzeige --

Ladekarten: So finden Sie durch den Tarif-Dschungel

02.09.2025 09:50 Uhr | Lesezeit: 2 min
Ladekarte, Smartphone, Handy
Hier fungiert das Smartphone als Ladekarte.
© Foto: Eon

Ob Vielfahrer oder Gelegenheitsnutzer – die Wahl des passenden Ladeanbieters entscheidet über Komfort und Kosten. Ein Überblick über Tarife und Stolperfallen.

-- Anzeige --

Mit dem Wechsel zur Elektromobilität müssen die Automobilisten umdenken. Vorbei sind die Zeiten, als die Preise für die Energie deutlich an den Tankstellen angezeigt waren. Stattdessen verweigern die Ladestationen die Auskunft über die genauen Tarife, und meistens erfährt der E-Mobilist erst am Ende des Ladevorgangs, wie teuer der "getankte" Strom gerade war. Diese Ungewissheit und die unübersichtliche Tarifsituation bei den verschiedenen Anbietern ist auch ein Grund, warum viele potenzielle Interessenten dem Wechsel zur Elektromobilität skeptisch gegenüberstehen.

Mehr zum Thema

Statt den Übergang zur neuen Antriebsform so einfach wie möglich zu gestalten – also zum Beispiel flächendeckend die Bezahlung wie beim Tanken über eine Kreditkarte zu ermöglichen – muss der E-Mobilist sich für einen oder mehrere Anbieter entscheiden und die entsprechende App auf sein Smartphone laden oder sich eine Ladekarte beschaffen.

Ladekarte: Für Vielfahrer spezielle Tarife

In Deutschland gibt es aktuell 172.100 Stromspender, darunter 40.777 Schnellladesäulen. Seit April 2024 muss, so eine EU-Verordnung, an allen neuen Stationen das Bezahlen mit Kreditkarte möglich sein. Um zu bezahlen, reicht es, die Kreditkarte in das Terminal zu stecken und mittels PIN zu autorisieren. Die Bundesregierung hatte bereits im Jahr 2021 eine verbraucherfreundliche "Ladesäulenverordnung" beschlossen, nach der seit Juli 2023 Strom an neuen Stationen auch mit Giro- und Kreditkarten bezahlt werden kann. Eine Nachrüstung bestehender E-Tankstellen war in der Verordnung allerdings nicht vorgesehen. Bisher sind derartige Säulen immer noch eher selten.

Bevor die Entscheidung für einen Anbieter fällt, sollte der Autobesitzer sein Fahrverhalten genau analysieren, um sich dann für den passenden Anbieter und Tarif zu entscheiden. Wichtigstes Element dabei ist die Frage, wie hoch die individuelle Fahrleistung liegt, die entscheidend für den Ladebedarf ist.

Die meisten Anbieter halten für Vielfahrer spezielle Tarife mit reduzierten Preisen vor, verlangen als Gegenleistung aber eine monatliche Grundgebühr. Für Fahrer mit geringer Fahrleistung empfiehlt sich stattdessen eine App oder Karte ohne Grundgebühr. Um sich einen günstigen Tarif zu sichern, lohnt auch eine Anfrage beim örtlichen Energielieferanten. Viele Versorger bieten Sonderkonditionen an.

Ladekarte: Welche nehmen?

Bleibt die Frage, welche Art der Ladestation in Frage kommt. Für den Wenigfahrer wird eine Wechselstrom-Säule (AC) mit allerdings längeren Ladezeiten vermutlich ausreichen, während der Vielfahrer eine schnellere Gleichstrom-Möglichkeit (DC) nutzen wird. Allerdings ist bei ausgedehnten Ladezeiten wichtig zu klären, ob der Betreiber eine Blockiergebühr verlangt, die bei einigen Anbietern bereits nach 90 Minuten fällig wird. Andere Unternehmen sind großzügiger und berechnen erst nach vier Stunden einen Aufschlag.

Die Wahl der "besten Ladekarte" ist am Ende eine individuelle Entscheidung, bei der die Fahrgewohnheiten die wichtigsten Parameter sind. Mit einer Ladekarte können Elektromobilisten, so hat das Portal Ladekarten-Vergleichen.de ermittelt, im Durchschnitt bei rund 300.000 Stationen in Europa Strom laden. Um die Zahl zu vergrößern, empfiehlt es sich, Ladekarten der Autokonzerne zu buchen.

Bei Stellantis beispielsweise ermöglicht Free2Move eine europaweite Abdeckung, Volkswagen bietet über Elli ebenfalls ein vollständiges Netz. Bei der Suche nach der optimalen Karte ist übrigens der ansonsten beliebte Pfadfinder Stiftung Warentest keine Hilfe. Die letzte "aktuelle Übersicht" stammt aus dem Jahre 2022.

Preisvergleich Ladetarife: Deutliche Unterschiede

  • EnBW: Mobility+ L verlangt 17,99 Euro monatlich, die Kilowattstunde kostet dann 0,39 Euro.
  • Mobility+ M kostet 5,99 Euro im Monat, die Kilowattstunde 0,49 Euro.
  • EnBW-Haushaltskunden zahlen 0,51 Euro pro kWh, bei Mobility+ S werden 0,59 Euro pro kWh fällig. Die Preise gelten ausschließlich an EnBW-Säulen. Für andere Anbieter werden mindestens 0,59 Euro beziehungsweise 0,89 Euro (Schnellladen) fällig. Die Karte gilt an mehr als 600.000 Stationen in Europa.
  • Eon: Zwei Tarife. Eon More verlangt 6,99 Euro pro Monat und 0,49 Euro je kWh an den AC-Säulen. Beim schnellen DC-Laden werden 0,55 Euro fällig. Auch hier gelten die Preise nur an den eigenen Säulen.
  • Vattenfall: Keine monatliche Gebühr, 0,47 Euro pro kWh oder 0,70 Euro fürs Schnellladen. Die Karte gilt an 100.000 Stationen in Europa.
  • Lichtblick: Kunden zahlen 6,60 Euro monatlich und 0,51 Euro (AC) bzw. 0,66 Euro (DC). Nichtkunden zahlen 9,90 Euro im Monat und 0,52 bzw. 0,67 Euro je kWh. Die Karte ermöglicht das Laden an 440.000 Stationen in Europa.
  • Entega: Keine Monatsgebühr, 0,49 bzw. 0,55 Euro je kWh. Gilt für Kunden, die in Europa an 450.000 Stationen laden können.
  • Yello: Kunden können am EnBW-Netz laden. Keine Monatsgebühr, 0,49 bzw. 0,55 Euro je kWh.
  • Ionity: Spezialist für schnelles Laden mit 729 Stationen in 24 europäischen Ländern. Vier Tarife:
  • Power: 11,99 Euro monatlich, 0,39 Euro pro kWh.
  • Motion: 5,99 Euro monatlich, 0,49 Euro pro kWh.
  • Go (ohne Monatsgebühr): 0,70 Euro pro kWh.
  • Direct: 0,75 Euro pro kWh.
-- Anzeige --

HASHTAG


#Ladekarte

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --
KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --
WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.