Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen wollen, stehen immer häufiger vor der Aufgabe, ihren Mitarbeitenden alternative Mobilitätslösungen anzubieten. In der aktuellen Folge von Themen-Radio erklärt Marc-Oliver Prinzing, Vorsitzender des Bundesverbands Betriebliche Mobilität (BBM), weshalb es für Unternehmen sinnvoll ist, den traditionellen Ansatz einer reinen Car-Policy zu überdenken und stattdessen auf eine umfassende Mobility-Policy zu setzen.
Während eine Car-Policy bislang hauptsächlich vorgab, wer ein bestimmtes Fahrzeug zu welchen Bedingungen nutzen darf, gestaltet eine Mobility-Policy das gesamte Mobilitätsangebot eines Unternehmens neu. Sie umfasst sämtliche Verkehrsmittel und Optionen – vom klassischen Dienstwagen über Leasingräder bis hin zu Mobilitätsbudgets oder Tickets für den öffentlichen Nahverkehr.
Prinzing betont, dass diese Policy regelmäßig aktualisiert werden müsse: Elektromobilität, neue steuerliche Vorgaben und die wachsende Vielfalt moderner Mobilitätsformen erfordern eine kontinuierliche Anpassung. Wer diesen Wandel ignoriert, riskiert steigende Kosten und Nachteile im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte.
Mobility-Police: "Deutliches Signal nach innen und außen"
Darüber hinaus spiegelt eine Mobility-Policy die Unternehmenskultur, die Nachhaltigkeitsstrategie und das Führungsverständnis wider. "Ein deutliches Signal nach innen und außen", fasst Prinzing im Interview zusammen. Entscheidend sei, dass Beschäftigte frühzeitig eingebunden werden und sich die betriebliche Mobilität an ihren Bedürfnissen orientiert. Neue Angebote sollten zudem sowohl regional passen als auch digital unterstützt werden.
Für Prinzing ist die Mobility-Policy ein strategisches Instrument, um Nachhaltigkeit und Arbeitgeberattraktivität zu stärken. Sie zwingt Unternehmen dazu, ihre Identität und Kultur zu hinterfragen, interne Abteilungen stärker zu vernetzen und Mobilität fest in der Unternehmensstrategie zu verankern.