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Kia EV3 im Test: Markant im Auftritt, praktisch im Detail

24.06.2025 11:59 Uhr | Lesezeit: 2 min
Robust steht der Kia EV3 da.
© Foto: Timo Bürger

Der frische Koreaner entpuppt sich als feiner, gar nicht so kleiner Crossover, der in vieler Hinsicht zu überzeugen weiß.

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Das ist ein Typ mit Ecken und Kanten: Der neue Kia EV3 fällt sofort auf mit seinen betonten Radhäusern, der abfallenden Dachlinie, der Unterbodenverkleidung, dem auffälligen Dachspoiler sowie den markanten Scheinwerfern und Rückleuchten. Selbstbewusst wie der deutlich größere EV9 steht der koreanische Elektriker da. Das kantige Design wirkt dennoch modern und stimmig, und ist überraschend strömungsoptimiert (cW-Wert von 0,26). Wie macht sich der elektrische 4,31 Meter lange Korea-Crossover im Alltag?


Kia EV3 Test (2025)

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Kia EV3 empfängt mit wohligem Innenraum

Hat man einmal im Kia EV3 Platz genommen, sitzt man gerne im Koreaner, der in der höchsten GT-Linie vorfährt. Die Sitze sind bequem und langstreckentauglich, bieten ausreichend Seitenhalt, die Kopfstützen bestehen aus einem weichen Material und unterstützen den Hinterkopf angenehm. Die Stoff-artigen Verkleidungen im Innenraum verleihen dem Cockpit eine recht erlesene Note.

Nettes (und nützliches) Feature: Die Armlehne zwischen den Vordersitzen lässt sich zu einer Art Tisch ausziehen – perfekt, um während der Ladepause ein Notebook abzustellen oder eine Mahlzeit abzustellen. Die Lüftungsdüsen lassen sich mithilfe der Schieberegler präzise und schnell justieren. 

Der Kofferraum des EV3 bietet ein Ladevolumen von 460 Litern. Durch Umklappen der asymmetrisch geteilten Rücksitzlehne lässt sich der Stauraum flexibel auf bis zu 1251 Liter erweitern. Serienmäßig ist das Gepäckabteil mit Verzurrösen und einem verstellbaren Ladeboden ausgestattet, der sich in zwei Stufen anpassen lässt. In der GT-Version ist außerdem eine elektrisch öffnende Heckklappe enthalten. Neben dem regulären Gepäckraum bietet der EV3 unter der Fronthaube einen beleuchteten Frunk mit einem Fassungsvermögen von 25 Litern.

Kia EV3: Leichte Bedienung

Im EV3 ist das Panoramadisplay mit Touchscreen-Funktion zentraler Bestandteil des Cockpits. Direkt darunter befindet sich eine Leiste mit Sensortasten, die erst beim Einschalten sichtbar wird. Diese Tasten ermöglichen den direkten Zugriff auf Funktionen wie den Homescreen, die Kartenansicht oder die Mediensteuerung. Zusätzlich lassen sich zahlreiche Funktionen – etwa Fahrmodi, Tempomat, Infotainment oder Navigation – auch über Bedienelemente am dreispeichigen Lenkrad der GT-line-Version steuern.

Die digitalen Anzeigen im Cockpit sind klar strukturiert, gut ablesbar und spiegeln nur wenig. Die Bedienung gelingt über meistens logisch angeordnete Tasten mit großen Ziffern, die auch während der Fahrt einfach zu bedienen sind. Der "Motorstart"-Button ist allerdings etwas ungünstig hinter dem Lenkrad positioniert. Praktisch dagegen: Eine Favoritentaste am Lenkrad erlaubt es, häufig genutzte Funktionen – wie etwa das Deaktivieren der Fahrassistenten – direkt anzuwählen. Das ist nützlich, denn der Aufmerksamkeitswarner meldet sich irritierenderweise zuweilen schon nach wenigen Minuten Fahrt.


Kia EV3 150 kW FWD Long Range GT-Line

  • Testwagenpreis: 52.770 € (brutto)
  • Elektromotor, Frontantrieb | 150 kW/204 PS | 283 Nm
  • 1-Gang-Automatik | 170 km/h | 7,7 s
  • WLTP-Verbrauch: 16,2 kWh 
  • Batterie: 81,4 kWh, 400 Volt Spannung
  • Ladeleistung: AC 11 kW, DC max, 128
  • Abmessungen:  4.310 x 1.850 x  1.570 mm
  • Kofferabteil: 460–1.250 Liter, Frunk 25 Liter
  • Versicherung: HK 18 | VK 26| TK 28
  • Wartung: 30.000 km/24 Monate
  • Garantie: 7 Jahre/150.000 km, gilt auch für Batterie


Kia EV3: Leistung gut, Ladeleistung mittelprächtig

Ansonsten: Der Blick nach außen gelingt problemlos, die Übersicht ist gut, das Rangieren fällt dank kompakter Maße im EV3 leicht. Weniger gelungen ist der etwas wuchtig geratene Dachspoiler, der das Reinigen der Heckscheibe erschwert bzw. im oberen Teil unmöglich macht.

Fahrdynamisch bietet der frontgeriebene und tendenziell komfortabel abgestimmte Kia EV3 mit 204 PS genügend Leistung. Das Ansprechverhalten ist agil, der Wagen lässt sich leicht manövrieren und bleibt auch bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahn stabil. Bei 170 km/h ist Schluss – für eigentlich alle Situationen reicht das vollkommen aus.

Selbst bei zügiger Fahrweise lag der Verbrauch bei maximal rund 22 kWh je 100 Kilometer – ein wirklich ordentlicher Wert. Mit ein wenig Zurückhaltung bleibt man locker unter der 20er-Marke. Mit der 81,4 kWh großen Batterie kommt man folglich gut 350 Kilometer weit, zumindest bei diesen frühlingshaften Temperaturen im Mai 2025.

Unterstützt wird die Effizienz durch eine fein abgestufte Rekuperation, die sich in mehreren Stufen bis zum One-Pedal-Driving typischen Stillstand regulieren lässt. Apropos Laden: Da zeigt der EV3 noch Luft nach oben: Statt der vom Hersteller angegebenen maximalen Ladeleistung von 128 kW waren in der Praxis bestenfalls nur Werte – je nach Ladezustand – zwischen 60 und 90 kW erreichbar. Kia bietet für den EV3 kein 800-Volt-System an, sondern "nur" die 400-Volt-Variante. Die Kommunikation mit den Ladesäulen funktionierte dagegen immer schnell und reibungslos.


Kia Sportage (2026)

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Fazit Kia EV3

Die Topversion GT-line ist ausschließlich in Kombination mit dem großen Akku erhältlich und startet ab 48.690 Euro. Zur Ausstattung gehören ein wohlkingendes Harman-Kardon-Soundsystem, eine Wärmepumpe, die Vehicle-to-load-Funktion sowie 19-Zoll-Leichtmetallräder.

Insgesamt hinterlässt der Kia EV3 einen wirklich gelungenen Gesamteindruck. Er bietet viel Raum, eine nachvollziehbare Bedienung, solide Verarbeitung und ein leises, angenehmes Fahrerlebnis. Die wenigen Schwächen bei Ladeleistung und Bedienlogik trüben das Gesamtbild nur leicht. Wer ein alltagstaugliches Elektroauto mit praktischem Anspruch, Platz und klarer Funktionalität sucht, dürfte im Kia EV3 einen passenden Begleiter finden.


Kia EV4 (2025)

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Für kleines Geld ist dieser kompakte Crossover aber nicht zu haben. Die üppig ausstaffierte GT-Variante schlägt bereits mit 48.690 Euro zu Buche. Addiert man noch die sehr coole Lackierung "Ivory Silber Matt" (1.600 Euro), das empfehlenswerte "Komfort"-Paket (1.190 Euro für die bequemen Sitze inkl. Ventilation), welches es nur in Verbindung mit dem "DriveWise-Park-Pro"-Paket gibt (1.290 Euro für Rückfahrkamera, Parkassistent usw.), steht unterm Strich eine Summe von 52.770 Euro.


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