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Ladeinfrastruktur In Deutschland: Bedarf regional sehr unterschiedlich

09.08.2025 01:20 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Öffentliche Ladesäulen sind ungleichmäßig über Deutschland verteilt.
© Foto: ADAC/Jochen Wieler

Mehr als 170.000 öffentliche Ladepunkte zählt Deutschland – doch das Bild der Infrastruktur für E-Mobilität bleibt zwiespältig. Regionale Unterschiede, hohe Ad-hoc-Preise und defekte Säulen prägen das Fahrerlebnis.

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Deutschland verfügt laut Bundesnetzagentur zum 1. Juli 2025 über rund 131.000 öffentliche Normalladepunkte und mehr als 40.500 Schnelllader. Damit stehen rechnerisch genügend Ladepunkte für die aktuell rund 1,7 Millionen rein batterieelektrischen Pkw (BEV) zur Verfügung.

Trotz der ausreichenden Gesamtzahl bewertet die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) das Netz differenziert. Ausschlaggebend seien regionale Unterschiede. Während südliche und nördliche Bundesländer relativ gut versorgt sind, hinken viele ostdeutsche Regionen hinterher. Der Westen liegt im Mittelfeld.

Lücken selbst auf Kreisebene

Auch innerhalb einzelner Landkreise zeigt sich ein heterogenes Bild. Beispiel Kreis Groß-Gerau (Hessen): Mit rund 412 Ladepunkten pro 100.000 Einwohner zählt er zu den Spitzenreitern – vor allem durch die hohe Dichte in Rüsselsheim. In Nachbarkommunen hingegen fehlen teils ganze Stadtteile mit öffentlichem Zugang.

Preisniveau oft intransparent

Kritik gibt es auch bei den Ladepreisen, insbesondere bei spontanen Ladevorgängen an Autobahnen. Laut ADAC sind Ad-hoc-Ladevorgänge ohne Vertrag mitunter über 60 Prozent teurer als vertraglich geregelte Ladevorgänge. Der Club fordert eine Markttransparenzstelle beim Bundeskartellamt.

Verträge bieten Kostenvorteile

Ladestromverträge können die Nutzung günstiger machen – unter 50 Cent pro kWh bei Gleichstrom (DC) sind möglich. Voraussetzung ist die Nutzung der eigenen Vertragsinfrastruktur. Häufig fällt zusätzlich eine monatliche Grundgebühr an.

Einfach wird das Laden für Kunden mit Vertrag und Fahrzeugen, die Plug & Charge unterstützen. Wer auf Apps angewiesen ist, muss teils mit schlechten Mobilfunkverbindungen, defekten QR-Codes oder überklebten Etiketten kämpfen. Seit 2024 sind neue Schnelllader ab 50 kW mit Kartenlesern ausgestattet – doch auch hier variiert die Nutzererfahrung.

GTÜ: Infrastruktur muss nutzerfreundlicher werden

Neben dem Ausbau fordert die GTÜ vor allem nutzerfreundlichere Lösungen. Dazu zählen bessere Wartung, mehr Transparenz beim Pricing und eine gleichmäßigere Verteilung der Ladepunkte – insbesondere entlang wichtiger Reiserouten und im ländlichen Raum.

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