Subaru Uncharted: Erste Ausfahrt im Prototypen

14.10.2025 16:16 Uhr | Lesezeit: 3 min
Der Uncharted-Prototyp in der Frontantriebs- und Longrange-Variante.
© Foto: SP-X/Daniel Killy

Subaru ist in den USA das Synonym für Natur und Abenteuer: Die Japaner sind Hauptsponsor der US-Nationalparks. Etwas von diesem Offroad-Glanz soll auch auf den neuen Uncharted abstrahlen, der 2026 zu uns kommt.

Drüben kennt jeder Subaru und seinen Forrester, die Fahrzeuge werden in den USA gebaut und gelten als "amerikanisch" – bei uns pflegen die Japaner ein gediegenes Nischendasein. Allerdings assoziiert auch hierzulande bisland kaum jemand Subaru mit der Elektrifizierung des Automobils. Dies will man jetzt ändern und schickt dafür den Uncharted, den "Unerforschten", wie sein englischer Name lautet, in den Markt.

Ein Crossover-SUV im C-Segment: Ausgerechnet auf diesem europäischen Lieblingssesektor für E-Mobilität soll sich der Uncharted ab 2026 beweisen. Wie gut, dass man da den großen Bruder Toyota als Shareholder und Entwicklungshelfer an Bord hat. Die Elektroplattform kommt vom Weltmarktführer. Von ihr stammen der Toyota bZ4X, dessen Subaru-Pendant Solterra, sowie das Pärchen Toyota C-HR+ und Uncharted.


Subaru Uncharted

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Subaru Uncharted: Mehr Bodenfreiheit

Im Unterschied zum C-HR+ verfügt der Uncharted über mehr Bodenfreiheit – stolze 21,2 Zentimeter sind es – das ist mehr als genug für ein 4,52 Meter langes Alltagsfahrzeug, das bei 160 km/h abgeriegelt ist. Rund um den vormaligen Formel-1-Kurs Circuito de Jerez – meistert der Uncharted souverän steilste Hänge und Verschränkungen, pflügt über Stock und Stein und schafft wesentlich mehr, als die tägliche Routine auf heimischen Straßen es je erfordern wird.

Wie die wesentlich teurere Offroad-Konkurrenz von Land Rover und Mercedes verfügt auch der Uncharted über eine virtuelle gläserne Motorhaube. Dadurch lässt sich auch durch die unübersichtlichsten Situationen manövrieren, zumal in Kombination mit der 360-Grad-Kamera der Uncharted auch einen „Blick“ auf die Reifenflanken zulässt. Ein wirklich praktisches Alltags-Gadget, etwa bei engen Ausfahrten oder hohen Bordsteinkanten.

Subarus X-Mode-System hat jetzt auch die Funktion "Grip Control" an Bord, einen vierstufigen Tempomat für Niedriggeschwindigkeiten. Der funktioniert jedoch nicht nur als Abfahrhilfe für steile Strecken, sondern auch bergauf und in der Ebene. Das ist enorm hilfreich, wie unser Steilhangtest ergab.


Subaru Forester (2025)

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An der abschüssigsten Stelle – über uns war mit bloßem Auge nur der blaue andalusische Himmel zu sehen – hielten wir an und hingen buchstäblich in der Luft. Bis ein leichter Tipp aufs Gaspedal den Wagen Richtung Gipfel emporkrabbeln lässt und die ebenso schroffe Abfahrt wieder hinunter. Dass die feine elektronische Abstimmung auch für die robusten Bauteile des Uncharted harte Arbeit sind, hört man am metallischen Ächzen der Achsen, die ein wenig die Illusion vermitteln, als gäbe es noch ein mechanisches Sperrdifferential.

Man war bei Toyota und Subaru augenscheinlich sehr bestrebt, in Gestalt des Uncharted einen entschiedenen Schritt in den elektrischen Markt zu gehen – ohne die Offroad-Tradition zu vernachlässigen. "Mehr Reichweite, kürzere Ladezeiten, spürbar mehr Leistung": das verspricht David Dello Stritto, General Manager Sales & Marketing Europe. Mit Blick auf die erste Generation des Solterra ist das auch nötig, der soll deshalb ab 2026 dieselben Antriebe wie der Uncharted kriegen.


Subaru E-Offensive

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Dello Strittos prägnante Fornel scheint auf die ersten Blicke bereits im Prototyp gelungen umgesetzt zu sein. Auch in Sachen Agilität bei Dynamiktests im Slalom, auf der Kartbahn oder im Sprintvergleich ist der stärkste Uncharted (252 kW/338 PS) sehr gut dabei. Und im Sprint bringt er es in 5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Reichweite benennt Subaru mit 525 km. 

Subaru Uncharted: Longrange-Variante überzeugt

Auch die Longrange-Variante, seit vielen Jahren der erste Subaru mit Frontantrieb, überzeugt in den unterschiedlichsten Lektionen jenseits öffentlicher Straßen durch fabelhaftes Fahrwerk und große Spurtreue. Das gilt auch bei Vollgas durch eine nasse Kurve. Natürlich neigt der Fronttriebler – er soll mit 165 kW/224 PS auf den Markt kommen und die gleiche 77kWh große Batterie haben wie die Allradvariante – bei dieser Übung eher zum Ausbrechen als sein Allradkollege.

Doch schon mit einer minimalen Gegenlenkbewegung ist er wieder in der Spur.  All dies werden Durschschnittskunden im Pendelalltag vielleicht nie nutzen oder ausprobieren, allerdings spricht die in unseren Tests makellose Ansprache der Subaru-Technik eben auch perfekt in einen schicken Alltags-Crossover. Da soll die Longrange-Variante dann auch mit 600 km Reichweite glänzen.

Subaru Uncharted: Preiskategorie

Einstiegsmodell wird ein Fronttriebler mit 57,7 kWh großem Akku und 123 kW/167 PS sowie einer Reichweite von 455 Kilometern. Schluss ist allerdings schon bei 140 km/h, was ein wenig schwachbrüstig klingt. Alle drei Modelle sind mit bis zu 150 kW Gleichstrom an den CCS-Ladern dabei. Praktisch ist die Onboard-Ladefunktion von 22 kW für die heimatliche Wallbox oder öffentliche Ladesäulen.

Unsere Prototypen entsprachen von Material und Verarbeitung praktisch schon den Serienmodellen, die laut Subaru im ersten Halbjahr 2026 auf dem deutschen Markt erhältlich sein sollen. Zu welchem Preis, das ist noch unklar. Den technisch verwandten Toyota C-HR+ gibt es ab rund 34.000 Euro. Im Innenraum geht es schick und logisch zu, er entspricht dem gelifteten großen Bruder Solterra. Mit dem neuen Uncharted will sich Subaru in Europa auch als Elektromarke positionieren. Das wird eine Nische bleiben im Vergleich zu den USA – aber der unkonventionelle Uncharted, der viel mehr kann als man ihm ansieht, könnte zum Überraschungserfolg werden.


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